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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.10.2020
Niederrheinischer Biobauernhof wird zum Umschlagplatz für Schokolade
Sie tun es für die Schokolade. Weil sie gern Fahrrad fahren. Und um zu zeigen, dass nachhaltige Mobilität machbar ist. 25 Radler*innen sind bei der inzwischen achten Schokofahrt tagelang durchs deutsche Herbstwetter gefahren - beladen mit gut 300 Kilogramm Schokolade, die es ab November in ausgewählten Münchner Läden zu kaufen gibt: emissionsfrei und corona-konform transportiert.

Schokofahrt trotz Corona? Aber sicher!
Hinter der SCHOKOFAHRT verbirgt sich eine zuckersüße und gleichzeitig klimapolitische Aktion, indem per Fahrrad Schokolade emissionsarm zum Endverbraucher geradelt wird. © Andreas Lindl
Mit den Reisewarnungen wegen Corona war die geplante Schokofahrt an Ostern 2020 dann plötzlich unmöglich. Und die Herbstfahrt-Planung sehr kompliziert: Amsterdam kurz vor Abfahrt ein Corona-Hotspot, München ebenso. Quarantäneregeln, Beherbergungsverbote. Doch Improvisieren gehört seit jeher zur Schokofahrt.
So machten zwei frühere Schokofahrer*innen ihren Biobauernhof in Weeze im niederländisch-deutschene Grenzland kurzerhand zur pandemie-festen Schokodrehscheibe. Die Chocolatemakers brachten die Schokolade per Elektro-Lieferwagen dorthin - mit Strom aus der fabrik-eigenen Solaranlage. Die Radler*innen aus 35 Schokofahrt-Städten verteilten sich in zig Kleingruppen, die ihre Ladung in streng getrennten Zeitfenstern aus Weeze abholten und auf die sonst üblichen Gruppenunterkünfte verzichteten.

Klimapolitik mit Schokolade?
Emissionsfrei und nachhaltig: Das gilt bei der Schokofahrt für die ganze Lieferkette: Fairer Bio-Anbau der Trinitario-Kakaobohnen bei der Kakao-Kooperative Conacado in der Dominikanischen Republik. Übersee-Transport mit dem Segelfrachtschiff Tres Hombres, das auch fair gehandelten Kaffee und Rum transportiert. Je nach Wind dauert die Fahrt - ausschließlich unter Segeln - rund vier Monate.
Dann handwerkliche Verarbeitung zu feinster Schokolade in der kleinen Fabrik der Chocolatemakers im Hafen von Amsterdam mit selbsterzeugtem Solarstrom. Und schließlich der Transport der fertigen Tafeln durch ganz Mitteleuropa mit (Lasten-)Fahrrädern.

Hunderte Kilometer schwerbepackt radeln - wie ist das so?
"Die Schokofahrt ist eine Herausforderung. Und eine Chance, zusammen mit vielen ein wichtiges Zeichen zu setzen für eine ökologischere und gesündere Form von Mobilität. Schön wäre, wenn Leute dadurch mitkriegen, was per Rad trotz vieler Kilometer Entfernung transportiert werden kann und dann denken: Dann sollte die letzte Meile mit den Radl eigentlich kein Problem für mich sein".
(Andi Lindl, 24kg Schokolade, nach seiner vierten Schokofahrt)

"Überraschend war, dass das Gepäck und die Kilometer gar nicht die Herausforderung waren. Sondern: Wie geht man mit den unterschiedlichen Wettersituationen um, wie ist es in ner Gruppe zu funktionieren, die Strecke schaffen zu "müssen", zu überlegen wo wäre meine Grenze. Ich fand es besonders toll, den ganzen Tag durch die Natur zu gurken, draußen zu sein, das Wetter zu erleben, mit netten Menschen auf Reisen zu sein, zu schnacken und zu lachen, reduziert zu leben, den Kopf frei zu bekommen."
(Munira Abdulrahman, 16kg Schokolade, nach ihrer ersten Schokofahrt)

"Getreu dem Motto "Leave your comfort zone as often as possible" kam mir der Hinweis auf die Schokofahrt gerade recht. Eine "ordentliche Radtour" dann noch mit einem sinvollen Zweck zu kombinieren, was kann es besseres geben."
(Jürgen, 16kg Schokolade, nach seiner ersten Schokofahrt)

Veränderung ins Rollen bringen
Die Idee der Schokofahrt entstand, als vier Freunde aus Münster im März 2017 nach Amsterdam radelten, um Tres-Hombres-Schokolade auch emissionsfrei nach Münster zu bringen. Bei weiteren Fahrten kamen immer mehr radbegeisterte Menschen aus ganz Deutschland und Österreich dazu und machten aus der verrückten Idee eine Aktion, die zeigt, was auf Rädern möglich ist: Tonnenweise Schokolade transportieren - per Muskelkraft. Von Amsterdam nach Kiel, Münster, Berlin, Leipzig, Nürnberg, Wien.oder eben München. Dezentral organisiert, privat. Und bei jedem Wetter. Zweimal im Jahr, bis zum Lockdown.

Nachhaltig lecker
Wer wissen will, wie gut nachhaltiger Schokoladenkonsum schmeckt, findet die beiden Schokofahrt-Sorten 40% Milchschokolade mit Meersalz und die vegane 75% Schokolade mit Kakaonibs in aktuell 276 Läden. In München z.B. bei den Kaffeeröstereien Fausto und Vogelmaier, den Bioläden Mutter Erde und Vollcorner, bei Naturverpackt Westend oder dem Radldiscount. Die ganze Liste steht unter schokofahrt.de/fur-endkundinnen/

Mitmachen
Und für alle, die jetzt darüber nachdenken, ob sie wohl auch mal Schokofahrer*in sein könnten: Probiert es einfach! Die nächste Schokofahrt ist voraussichtlich Ostern 2021 und die Schokocrew München freut sich über (Staffel-)Fahrer*innen, interessierte Läden, Organisationstalente und Unterstützer*innen. Und keine Angst vor Leistungsdruck: Strecke, Übernachtungsarten, Tempo und Transportgewicht wählt jede*r Fahrer*in selbst.


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