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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 07.10.2020
Bundestag fordert stärkeren Einsatz der Bundesregierung zum Schutz der Antarktis
World Future Council begrüßt Antrag des Bundestages und fordert die Bundesregierung auf, auf höchster diplomatischer Ebene aktiv zu werden
Am morgigen Donnerstag appellieren die Fraktionen von Union, SPD, FDP und Grünen an die Bundesregierung, sich stärker für den Schutz der Antarktis einzusetzen und jetzt ein Meeresschutzgebiet im Weddellmeer einzurichten.

Der fraktionsübergreifende Antrag des Bundestages fordert die Bundesregierung unmissverständlich dazu auf, sich auf höchster Ebene sowohl für dieses Schutzgebiet als auch generell für den Schutz von 30 Prozent der Meere bis 2030 einzusetzen. Ende Oktober hält die EU-Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) ihre jährliche Sitzung ab. Einer der Agenda-Punkte ist der deutsche Vorschlag zum Schutz des Wedellmeeres. Dies wäre weltweit das größte Meeresschutzgebiet, und soll Teil eines Netzwerkes von Schutzgebieten in der Antarktis sein, mit dem Ziel, die südpolare Artenvielfalt zu erhalten.

"Von wissenschaftlicher Seite gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass das Gebiet unter Schutz gestellt werden muss. Es gibt auch eine sehr breite Mehrheit bei CCAMLR dazu. Allerdings stehen Russland und China aus geopolitischen Gründen auf der Bremse." sagt Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe beim World Future Council. "Die Bundesregierung muss hier auf höchster diplomatischer Ebene aktiv werden, um dem Schutzgebietsvorschlag die nötige Priorität zu geben und um Russland und China zu überzeugen. Wir hoffen sehr, dass sich Frau Merkel und Herr Maas diesen Beschluss auch wirklich zu Herzen nehmen und umsetzen. Ohne ihren Einsatz wird es nicht gehen! Das zeigte die Schaffung eines früheren Schutzgebietes in der Antarktis. Dort kam es erst zum Durchbruch, nachdem sich der damalige US-Außenminister mit dem russischen Außenminister vertraulich unterhalten hatten."

"Das Weddellmeer ist in seiner Unberührtheit eine Schatzkammer der Biodiversität. Der Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems ist für die gesamte Menschheit von großer Bedeutung und wiegt schwerer als wirtschaftliche und politische Interessen einzelner Staaten. Deshalb begrüßen wir diesen interfraktionellen Antrag ausdrücklich." ergänzt Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende der Stiftung World Future Council.

Über die Stiftung World Future Council
Der World Future Council (WFC) verfolgt das Ziel, unseren Kindern und Enkeln einen gesunden, nachhaltigen Planeten mit gerechten und friedlichen Gesellschaften zu übergeben. Um dies zu erreichen, identifizieren, entwickeln, beleuchten und verbreiten wir zukunftsgerechte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Menschheit und fördern deren Umsetzung weltweit. Der Rat besteht aus 50 internationalen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur. Jakob von Uexküll, der Gründer des Alternativen Nobelpreises, hat den World Future Council 2007 ins Leben gerufen. Wir sind als gemeinnützige Stiftung in Hamburg registriert und finanzieren unsere Arbeit über Spenden und institutionelle Partnerschaften.


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