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Fritz Schiemer erfuhr erst während der Eröffnungszeremonie von der Ehre: "Ich bin zutiefst gerührt. Die Auszeichnung im Verbund mit diesem großartigen Zentrum ist ein weiterer Ansporn für mich und meine Kollegen, diesen einmaligen Fluss zu retten und die drohenden Staudammprojekte zu verhindern. Die Vjosa ist ein natürliches Freilandlabor, einmalig in Europa." Albanischer Staatspräsident spricht sich für Nationalpark und gegen Kraftwerke aus Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie unternahmen die Wissenschaftler eine Bootsfahrt auf der Vjosa. Staatspräsident Ilir Meta nutzte die Gelegenheit, am Ufer des Flusses für die Idee eines Vjosa-Nationalparks zu werben, anstatt den Fluss zu stauen. "Ich spreche mich für einen Vjosa-Nationalpark aus. Energie kann auf andere Weise erzeugt werden, vor allem durch Sonne und Wind. Es ist nicht notwendig, die Vjosa zu zerstören. Wir brauchen jedoch mehr Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen, einschließlich der Regierungsinstitutionen, um die Zukunft dieses bemerkenswerten Flusses zu diskutieren." "Die Zukunft der Vjosa wird sich am geplanten Kalivac-Staudamm entscheiden. Schaffen wir es, dieses Wasserkraftprojekt zu verhindern, stehen die Chancen für die Gründung von Europas erstem Wildfluss-Nationalpark sehr gut. Es ist wunderbar, dass die Unterstützer der Nationalparkidee immer mehr werden", sagt Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer von Riverwatch und Koordinator der Kampagne "Save the Blue Heart of Europe". "Die Vjosa ist ein europäischer Schatz, den wir nicht verlieren dürfen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir alles dafür tun, dass die Vision des Vjosa-Nationalparks Wirklichkeit wird", sagt Annette Spangenberg, Projektkoordinatorin bei EuroNatur. UVP Kalivac ist eine Farce Bereits einen Tag zuvor, am 24. September, fand in Tirana auf Einladung des Staatspräsidenten ein Runder Tisch zur Zukunft der Vjosa statt. Dort präsentierten Professor Schiemer und Professor Aleko Miho von der Universität Tirana im Namen von mehr als 50 Wissenschaftlern ihre Bewertung der UVP für das geplante Wasserkraftwerk Kalivac - einem gewaltigen Staudammprojekt mit einer ca. 50 Meter hohen Staumauer, das die Vjosa auf einen Schlag zerstören würde. Das Ergebnis der Experten in ihrer Stellungnahme ist eindeutig: "Der Bericht, in Auftrag gegeben vom türkisch-albanischen Staudamm-Konsortium, ist stark voreingenommen und bleibt deutlich hinter den wissenschaftlichen und rechtlichen Mindestanforderungen für eine solche Prüfung zurück. Der gesamte Bericht ist sehr mangelhaft, tiefgreifende Auswirkungen und Maßnahmen wurden unzureichend ausgewertet, beziehungsweise überhaupt nicht berücksichtigt. Das Schlimmste ist, dass die Daten, die wir in den letzten Jahren ausgewertet haben, missbräuchlich verwendet und daraus falsche Schlussfolgerungen gezogen wurden." "Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist inakzeptabel. Unser Umweltminister muss diese UVP ablehnen und kann die Genehmigung zum Bau des Staudamms nicht auf ihrer Grundlage erteilen. Die Vjosa ist von internationaler Bedeutung und diese Prüfung ist eine Farce", sagt Aleko Miho von der Universität Tirana. IUCN spricht sich ebenfalls für Vjosa-Nationalpark aus Auch die IUCN - International Union for Conservation of Nature - hebt die internationale Bedeutung der Vjosa hervor. Andrej Sovinc, Vertreter der Weltkommission für Schutzgebiete der IUCN, erinnerte die Teilnehmer am Runden Tisch in Tirana daran, dass eine Ausrufung des Vjosa-Nationalparks neben dem Schutz des Flusses auch Einkommen für die umliegenden Gemeinden schaffen würde. "Die Vjosa wird nie für ihr Wasserkraftpotenzial bekannt sein, aber sie ist bereits jetzt als einer der letzten großen, unverbauten Flüsse Europas bekannt", schloss er seinen Vortrag. Hintergrundinformationen:
EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden - die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen. Sie finden uns im Internet unter www.euronatur.org und auch auf Facebook, Twitter und YouTube.
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