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Die Ergebnisse sind sehr ermutigend: "Wir haben am Beispiel der beteiligten Firmen gesehen, dass die Industrie grundsätzlich ein enormes Potenzial hat, den Erhalt unserer Biodiversität zu fördern", sagt Hans-Jörg Schwander, Projektleiter und Gründer der Innovation Academy. Angesichts der Tatsache, dass hierzulande selbst in Schutzgebieten die Masse an Insekten in den vergangenen Jahrzehnten um fast 80 Prozent zurückgegangen ist und drei Viertel aller Singvögel auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, sind auch Unternehmen gefordert, ihre Flächen insekten- und artenfreundlicher zu gestalten. "Das von uns geförderte Projekt hat gezeigt, dass Artenschutz und Unternehmensalltag kein Widerspruch sind", betont DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. "Das Gegenteil ist der Fall: Ich bin überzeugt, dass jedes Unternehmen in diesem Bereich aktiv werden kann. Denn eine Blumenwiese anzulegen oder heimische Sträucher anstelle von Bambusgräsern oder Thujahecken zu pflanzen, ist weder kostspielig noch aufwändig - dazu braucht es vor allem Anregungen." Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg, der Energieversorger badenova, die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH und der Autozulieferer TDK-Micronas haben ihren Unternehmensnachwuchs im Rahmen der Projektarbeit das machen lassen, was letztlich jede Firma in Deutschland machen könnte: Sie haben auf den vorhandenen Freiräumen Wohlfühlinseln geschaffen, die nicht nur Bienen und Schmetterlingen zugutekommen, sondern allen Mitarbeitern. Die einen haben ihren Kantinenfreisitz mit Motiven zur biologischen Vielfalt verschönert und anstelle einer Bambusmonokultur Blütenstauden und heimische Sträucher gepflanzt, andere haben mit Hochbeeten Urban Gardening auf dem Betriebsgelände verwirklicht, wieder andere den englischen Rasen in eine blühende Wiese verwandelt und Vogelnistkästen angebracht, in denen in diesem Jahr erstmals Meisen gebrütet haben. "Umweltschutz und Arbeitssicherheit gehören sowieso zu dem, was wir unseren Azubis beibringen müssen", bestätigt Bernd Müller, Ausbildungsleiter bei TDK-Micronas. "Es war grundsätzlich eine tolle Sache, den Ausbildungskanon um das Thema biologische Vielfalt zu erweitern." Der Vorteil ist bereits jetzt für alle sichtbar: Auf einer bislang kurz geschnittenen Rasenfläche blühten im Frühjahr und Sommer Margeriten, Ackerwitwen-Blumen, Rote Lichtnelken, Wundklee, Federkraut und etliche andere heimische Wildblumen. Und eine wenig inspirierende Hackschnitzelfläche wurde von den Azubis mit rund 50 jungen Lavendelpflanzen aufgewertet, deren Blütenpracht Bienen und Hummeln Nektar bieten und die Mitarbeiter positiv beeinflusst. "Diese Änderungen haben unser Firmengelände nicht nur aufgewertet", so der Ausbildungsleiter, "sie sparen mittel- und langfristig sogar einiges an Geld und Arbeitszeit." Während der Rasen in der Vergangenheit alle ein bis zwei Wochen gemäht werden musste, ist die Blumenwiese ausgesprochen pflegeleicht: Sie wird nur einmal im Jahr geschnitten. Im Rahmen des Projekts wurde deshalb bei den beteiligten Firmen sowohl eine Bestandsaufnahme gemacht als auch eine Potenzialanalyse erstellt. Dadurch erhielten sie eine Vorstellung von dem, was möglich und machbar wäre. Die europaweit geschützte Mauereidechse wurde bei dem einen gefunden, seltene Schreckenarten in einem anderen Terrain. Selbst der Alpensegler hatte sich auf einem Gebäudeturm angesiedelt. "In praktisch jedem Industriegebiet gibt es Bereiche, die brach liegen und damit Tieren und Pflanzen Lebensräume bieten", davon ist Projektleiter Schwander überzeugt. "Diese Potenziale zu nutzen und auszubauen - das ist unsere Herausforderung." ![]()
Anmeldung erforderlich unter www.bluehende-industriegebiete.de/big-event
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