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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 07.09.2020
Ein 'Weiter-so-wie-bisher' kann es nicht geben.
Friedrich Ostendorff und Renate Künast zum Auftakt der Zukunftskommission Landwirtschaft
Zum Auftakt der Zukunftskommission Landwirtschaft erklären Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik, und Renate Künast, Sprecherin für Ernährungspolitik:

Friedrich Ostendorff:

"Die Chancen für einen gesellschaftlichen Konsens müssen jetzt dringend genutzt werden. Wir brauchen ein gesellschaftlich getragenes Leitbild und echte Zukunftsperspektiven für eine bäuerliche Landwirtschaft. Die Betriebe brauchen Planungssicherheit wohin die Reise geht und ein auskömmliches Wirtschaften. Das erfordert aber eine radikale Neuausrichtung der Agrarpolitik und geht nur zusammen mit der Gesellschaft. Ein 'Weiter-so-wie-bisher' kann es nicht geben.

Die Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht, sind zahlreich. Wir brauchen deshalb einen Paradigmenwechsel weg von alleiniger Exportausrichtung auf den Weltmarkt zu Dumpingpreisen hin zu einer radikalen Regionalisierung und Dezentralisierung von Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung für einen lebendigen ländlichen Raum statt ausgeräumter Agrarlandschaften.

Der Stillstand in der Agrarpolitik, der vor allem die Bäuerinnen und Bauern trifft, sie mit zahlreichen ungelösten Zukunftsfragen allein im Regen stehen lässt und immer weiter von der Gesellschaft entfremdet, muss jetzt endlich beendet werden. Wer ewig auf der Bremse steht und dann versucht Vollgas zu geben, der sollte vorher die Bremse lösen. Diese Lektion sollte Julia Klöckner beherzigen."

Renate Künast:

"Zum Ende der Wahlperiode setzt Ministerin Julia Klöckner eine Zukunftskommission Landwirtschaft ein, von deren Vorschlägen in dieser Periode gar nichts mehr umgesetzt werden kann. Die Kommission kommt nicht nur sehr spät und ist einseitig besetzt. Die Bundeslandwirtschaftsministerin schafft parallel dazu auch längst Fakten. Was soll eine Zukunftskommission, wenn Frau Klöckner zeitgleich versucht für die nächsten sieben Jahre der Gemeinsamen Agrarpolitik bei der Verwendung der Finanzmittel möglichst viel beim Alten zu lassen, statt den Umbau zu unterstützen?

Wir brauchen jetzt den Umbau, um landwirtschaftliche Betriebe zukunftsfähig zu machen. Unsere Aufgabe ist es, die Bäuerinnen und Bauern dabei zu unterstützen.

Dabei kommt es auch auf eine Ernährungswende an, denn ein nachhaltiger Konsum ist nicht nur gut für Gesundheit und Umwelt, sondern schafft auch zuverlässigen Absatz. Die Umstellung auf eine klimafreundlichere Landwirtschaft gelingt nur mit einer größeren Nachfrage von ökologischen und regionalen Produkten."

Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher


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