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Friedrich Ostendorff: "Julia Klöckner darf sich einer tatsächlichen Reform der europäischen Agrarpolitik nicht weiter in den Weg stellen. Statt bei der Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf der Bremse zu stehen, muss sie sich jetzt für eine Umsetzung der Farm-To-Fork-Strategie und eine echte Verzahnung mit der Gemeinsamen Agrarpolitik stark machen. Wir müssen die ambitionierten Ziele der Farm-To-Fork-Strategie ernst nehmen und umsetzen. Die Steigerung des Ökolandbaus auf 25 Prozent der Fläche, die Halbierung des Antibiotika- und des Pestizideinsatzes sowie die Halbierung der Nährstoffverluste und Reduzierung des Nährstoffeinsatzes um 20 Prozent bis 2030 sind wichtige Zielmarken. Das geht nur mit einer Kehrtwende in der europäischen Agrarpolitik. Die ungerechte und ziellose Verteilung von 80 Prozent der Agrargelder an 20 Prozent der Betriebe muss endlich beendet werden. Stattdessen muss das Instrument der Eco-Schemes jetzt für eine attraktive, wirksame und gezielte Honorierung gesellschaftlicher Gemeinwohlleistungen genutzt werden. Wir müssen die Kuh auf der Weide, vielfältige Anbausysteme, den Erhalt der Biodiversität und den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft fördern statt eine trostlose Agrarindustrie und ausgeräumte Landschaften." Renate Künast: "Die nächsten fünf Jahre werden darüber entscheiden, ob sich Europa als Projekt beweist, das Antworten findet auf die lebensbedrohlichen Entwicklungen unserer Zeit. Die Agrarministerinnen und Agrarminister müssen die Weichen für ein Ernährungssystem mit Zukunft zu stellen, das uns und unseren Planeten erhält. Die aktuelle Dürreperiode ist kein Ausrutscher mehr, sondern der Klimawandel. Wir müssen schon in naher Zukunft und nicht erst am Ende des Jahrzehnts zu massiven Änderungen kommen. Eine aus Steuermitteln finanzierte Mehrgefahrenversicherung ist da längst keine Lösung mehr. Wir brauchen einen Klimaplan für die Zukunft der Landwirtschaft. Um das 1,5 Grad-Ziel einhalten zu können müssen wir die Zahl der Tiere deutlich verringern. Es ist den Landwirten gegenüber unfair zu erzählen, dass die Tierhaltung in der heutigen Art und Dimension künftig noch Bestand haben wird. Unsere Aufgabe ist es jetzt, Bäuerinnen und Bauern beim Umbau zu unterstützen - finanziell durch eine grundsätzliche Änderung der Agrarsubventionen, aber auch mit Wissen und Praxis für weitreichenden Ökolandbau, Permakultur und Agroforstsysteme. Wir müssen uns jetzt voll und ganz auf den Versuch konzentrieren, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Die Zeit der Bescheidenheit ist vorbei."
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