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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.06.2020
Drastische Veränderungen des Korallen- und Makroalgenbewuchses in der mexikanischen Karibik
Studie zeigt drastischen Rückgang
Ein Forschungsteam unter der Leitung der Universität Bremen und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko hat in einer umfassenden Analyse die ökologischen Veränderungen in mexikanischen Karibik-Korallenriffen in den vergangenen vier Jahrzehnten ermittelt. Das Fazit der Studie: Die Korallenbedeckung in der Region ging drastisch zurück. Obwohl die Riffe sich teilweise wieder erholt haben, sind inzwischen 80 % der über 100 untersuchten Riffe durch Algen dominiert.

Die Studie zeigt einen drastischen Rückgang der Korallenbedeckung zwischen den späten 1970er-Jahren und dem Beginn des Jahrtausends. Ende der 1970er-Jahre betrug die durchschnittliche Korallenbedeckung in der mexikanischen Karibik im Durchschnitt noch 26 %. Bis zum historischen Minimum von 12 % im Jahr 2005, ein Jahr das durch eine grosse Korallenbleiche in der Karibik gekennzeichnet war, nahm sie ab. Von 2005 bis 2016 kam es zu einer teilweisen - aber sehr langsamen - Erholung der Korallenbedeckung, die im Jahr 2016 wieder ca. 16 % erreichte. Trotz der beobachteten Erholung überstieg die Zuwachsrate der Makroalgen aber die Erholung der Korallenbedeckung bei weitem. Durch das Ersetzen von Korallen durch Algen können wichtige Funktionen von Riffen, wie der Küstenschutz und der Fischereiertrag, beeinträchtigt werden. Dies wird inzwischen von vielen Riffen berichtet.

Entgegen der Erwartungen des Forschungsteams kam es auch im zentralen und südlichen Teil der mexikanischen Karibik, der sich durch eine vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte auszeichnet, zu einer signifikanten Zunahme der Makroalgenbedeckung. Ein Grund dafür könnte die intensive küstennahe Landwirtschaft sein. Das kann zu einer Düngung der küstennahen Korallenriffe führen, so dass Korallen im Wettbewerb mit Algen immer schlechter abschneiden und schliesslich überwachsen werden.

Fehlende Nachhaltigkeit als Erklärung für die Degradierung
Die Tourismusindustrie und Küstenentwicklung ohne nachhaltige Planung sind Faktoren, die zum Niedergang der mexikanischen Karibikriffe beitragen. Daher unterstreicht die Studie die Notwendigkeit, das lokale Management der Riffe zu verbessern. Das ist für die Erhaltung von Riffen von großer Bedeutung.
Die Ergebnisse der Studie wurden unter dem Titel "A meta-analysis to assess long-term spatiotemporal changes of benthic coral and macroalgae cover in the Mexican Caribbean" veröffentlicht.

Juli 2021: Welt-Korallenriffkonferenz in Bremen
Die Forschung zu Korallenriffen ist an der Universität Bremen - auch im Zusammenspiel mit universitären Partnern in der Hansestadt - sehr ausgeprägt. An der hier vorgestellten Untersuchung haben gleich zwei unterschiedliche Arbeitsgruppen des Fachbereichs Biologie/Chemie zusammengearbeitet: Die AG Populations- und Evolutionsökologie und die AG Marine Ökologie. Im Sommer nächsten Jahres werden Bremen und die Universität im Mittelpunkt des weltweiten Interesses hinsichtlich der Korallenriff-Thematik stehen - dann soll hier vom 18. bis 23. Juli 2021 die Weltkorallenriffkonferenz stattfinden.

Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ - das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit sieben Partnerinstitutionen gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine Europäische Universität. Das Netzwerk YUFE - Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden - mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.


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