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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 17.04.2020
Glyphosatverbot überfällig!
Ankündigungen im Koalitionsvertrag seit zwei Jahren verschleppt
Am 17. April jährt sich zum zweiten Mal die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft in Deutschland massiv zu reduzieren. Das Totalherbizid solle nur noch gegen "Problemunkräuter", zur Erosionsvermeidung und mit Sondergenehmigung bei Gefahr eines Ernteverlustes eingesetzt werden dürfen. Privatpersonen dürften Glyphosat nicht mehr verwenden, hieß es damals. Auch Ministerpräsident Markus Söder hatte den Koalitionsbeschluss verhandelt und sich mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach dem Volksbegehren Artenschutz für "ein Glyphosatverbot in Haus-und Kleingärten" ausgesprochen.

Der BUND Naturschutz kritisiert, dass seit den Ankündigungen nichts passiert ist. Richard Mergner, BN Landesvorsitzender: "Glyphosat tötet als Totalherbizid alle Pflanzen. Es zerstört damit Lebensräume von Insekten und Vögeln und trägt so zum Artensterben bei. Der Stillstand in Sachen Glyphosatverbot ist nicht akzeptabel. Auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Ministerpräsident Markus Söder müssen den Worten endlich Taten folgen lassen."

Immerhin hat das Volksbegehren zur Rettung der Bienen in Bayern erreicht, dass keine Wiesen mehr mit Glyphosat komplett abgespritzt werden dürfen. Nach wie vor wird Glyphosat hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. In Bayern werden nach Angaben der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ca. 240 Tausend Hektar landwirtschaftlicher Ackerflächen mit 350 Tonnen Glyphosat behandelt.

Weitere Informationen:

Auszug aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2018 :
"Wir werden mit einer systematischen Minderungsstrategie den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einschränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden. Dazu werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft Alternativen im Rahmen einer Ackerbaustrategie entwickeln und u.a. umwelt-und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln regeln. Die dazu notwendigen rechtlichen Maßnahmen werden wir in einem EU-konformen Rahmen verankern."


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