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Der geplante Rücktransport aufgearbeiteter Brennstoffe aus La Hague in das "Zwischenlager Gorleben" ist zweifellos ein geeigneter Anlaß für Protestmaßnahmen. Der Rücktransport von Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague ist für die Bundesrepublik Deutschland verpflichtend. Nachdem 1998 von der damaligen Bundesregierung die Rücktransporte aus La Hague wegen Überschreitung von Strahlengrenzwerten gestoppt wurden, verweigerte Frankreich die Annahme neuer (abgebrannter) Brennelemente aus Deutschland. Ende Januar diesen Jahres einigten sich Bundeskanzler Schröder und der französische Regierungschef Jospin darauf, die Rücktransporte von deutschem Atommüll aus La Hague wiederaufzunehmen. Ein erster Transport soll Ende März in das Zwischenlager Gorleben rollen, ein zweiter bis zum Jahresende folgen. Auch für die Folgejahre sind jeweils zwei Transporte aus Frankreich nach Deutschland vorgesehen. Auf der anderen Seite können ab dem Frühjahr diesen Jahres abgebrannte Brennelemente aus deutschen AKW´s zur Wiederaufbereitung nach La Hague gebracht werden. Auf diese Weise sollen bis Juni 2005 strahlende Atomabfälle in großen Mengen nach La Hague geschafft werden. Das Bundesumweltministerium spricht von bisher 54 beantragten Transporten. Davon wurden 8 genehmigt und zwar für die AKW´s Stade, Philippsburg und Biblis. Ohne den Ausweg Wiederaufbereitung müßten die Reaktoren vom Netz genommen werden, da für den anfallenden Atommüll kein Platz mehr vorhanden ist, solange Zwischenlager bei den AKW´s nicht eingerichtet sind. Dies soll bis spätestens 2005 geschehen. Bei den Protesten gegen die Castor-Transporte muß deutlich werden, daß eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland die Atomkraft als existenzielle Bedrohung ansieht und deswegen ein schnellstmöglicher Ausstieg erreicht werden muß. In diesem Zusammenhang sei an die EMNID-Umfrage vom Februar 2000 verwiesen. Danach sind 76% der Bevölkerung für einen Atomausstieg. Nach wie vor gibt es kein geeignetes Endlager für Atommüll in Deutschland. Dies allein macht den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie notwendig. Durch die weiteren Rücktransporte aus La Hague nach Gorleben dürfen auch keine weiteren Sachzwänge in der Form geschaffen werden, daß aus dem bisherigen "Zwischenlager" in Gorleben ein Endlager entsteht. Friedliche Protestmaßnahmen am vorgesehenen Standort in Gorleben, die auch symbolische Sitzblockaden beinhalten können, sollten nicht nur von der unmittelbar betroffenen Bevölkerung in Lüchow-Dannenberg, den AKW-Standortinitiativen und Bürgerinitiativen generell, sondern auch von den Mitgliedern und vor allem Sprechern der Natur- und Umweltschutzverbände unterstützt werden. Dies setzt aber einen möglichst geordneten und zentralen Ablauf der Protestaktionen voraus. Bei der öffentlichen Berichterstattung muß die Friedfertigkeit, Ernsthaftigkeit und Betroffenheit möglichst vieler Menschen gegen den Einsatz der Atomenergie deutlich zur Geltung kommen. Weitere Informationen Helmut Röscheisen, DNR, Am Michaelshof 8-10, 53175 Bonn, Tel.: 0228/ 35 90 05, Fax: 0228/ 35 90 96
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