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Presse-Stelle:  Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Naturschutz    Datum: 06.03.2001
Bauern brauchen - Tierschützer wollen neuen Tierschutz in der Landwirtschaft
Wir haben eine gemeinsame Evolution erlebt: Das Nutztier war über Jahrtausende hinweg der Helfer des Menschen bei der Arbeit. Es lieferte ihm Fleisch und Milch für seine Ernährung, es gab ihm Wolle und Felle für die Kleidung und als Schutz gegen die Unbill von Klima und Wetter. Es half ihm, seine Felder zu bestellen. Es war ein verläßlicher Gefährte im Kampf ums Überleben gegen die Natur. Grund genug für den Menschen, dem Tier Dank und Achtung zu beweisen, ihm seine Würde als Teil der Schöpfung zu belassen. Aber wie sieht die Wirklichkeit am Ende des 20. Jahrhunderts aus? Werden wir dem Tier als Mitgeschöpf noch gerecht?

Tierquälerei gab es doch schon immer. Richtig. Schlimm ist aber nicht nur der Tatbestand an sich, sondern sein Ausmaß und daß er zwangsläufig aus unserer fehlgelenkten Agrarpolitik entsteht, sozusagen "von oben" erzwungen wird, denn die Qualen der Tiere sind durch diese Politik schon eingeplant.

Das erschütternde Beispiel hierfür sind die Tiertransporte. Im Jahre 1988 wurden lediglich 3 000 Rinder - überwiegend Zuchttiere - aus der Europäischen Gemeinschaft exportiert. Dann wurden die Exportsubventionen für lebende Rinder beschlossen, "um den Markt zu regulieren". 1990 wurden schon 129.000 Rinder auf die Reise geschickt, und 1995 waren es mehr als 660.000, die auf Lastwagen eingepfercht oft zwei bis drei Tage lang ohne Tränke auf grausame Weise aus Europa hinausgekarrt wurden, meist in islamische Länder Nordafrikas oder nach Saudi-Arabien. Tausende verrecken unterwegs, weil die Subventionen nicht für die Tiere bezahlt werden, die wohlbehalten am Zielort ankommen, sondern für alle, die in der EU verladen werden. So sind die Exporteure nur marginal am Wohlbefinden der Tiere interessiert und empfinden tierschützerische Auflagen als unnötige Belastung, die ihren Verdienst schmälert. Obwohl in der Presse und im Fernsehen immer wieder die grauenvollen Bilder über Leid und Sterben der Tiere gezeigt werden, hat sich an der Situation kaum etwas verändert.

Die Agrar-Fleisch-Transport-Lobby erschöpft sich in verbalen Zusicherungen, wirkungsvolle Kontrollen und Maßnahmen bleiben aber aus oder werden nur halbherzig wahrgenommen.

Etwa 40 Millionen Hühner fristen in der BRD in viel zu kleinen Käfigen ein Caspar Hauser-Dasein. Um diese Kulturschande zu beseitigen, muß man den obersten Gerichtshof in Karlsruhe bemühen. Vollmundig schlägt sich der Landwirtschaftsminister auf die Seite der Tierschützer, will aber keinen europäischen Alleingang wagen - wohlwissend, daß dann alles beim Alten bleibt.

Der Mensch war früher so froh über die Hilfe seiner "Nutz"tiere, so angetan von ihrer Kraft, Schönheit und Fruchtbarkeit, daß er diese Geschöpfe zum Teil ehrfurchtsvoll verehrte. Sie wohnten mit ihm unter einem Dach, in seinem Hause als Haustiere. Ziegen, Schafe, Rinder, Hühner, Pferde waren Mitgeschöpfe, Mitbewohner. In den reichen Ländern sind sie heute weit außerhalb des Wohnhauses untergebracht und werden in fabrikhallenähnlichen Ställen gehalten. Aus Haustieren wurden Nutztiere, und moderne Betriebsleiter bezeichnen sie als Produktionsmittel. Welch kalte sprachliche Distanz neben der räumlichen Entfernung zum Tier!

Das Teuerste ist heute die menschliche Arbeitskraft. Je mehr ein einzelner Bauer produziert, um so mehr verdient er. Vor 40 Jahren gab es fünfmal mehr Menschen, die sich um die Tiere kümmerten. Durch die arbeitssparenden Verfahren wurden sie ersetzt: Ställe ohne Stroh, mit automatischer Entmistung beziehungsweise Spaltenböden, halbdunkle Ställe mit Klimaanlagen, Futterautomaten und Lichtprogrammen. Eine Person versorgt heute 1.000 Mastschweine oder 100.000 Hähnchen. Wie kann sie da eine Beziehung zum Tier entwickeln? Sie macht ihren Job. Niemand muß klagen, wenn Tiere ähnlich wie Menschen leben; auch wir leben in Wohnsilos, manche in Slums. Wir essen teilweise an "Fließbändern" unser Fast-Food, leiden unter mangelnder Umsorgung und persönlicher Zuwendung, doch die Kluft zwischen dem Lebenskomfort der Menschen und dem des Mitgeschöpfes Tier wird immer größer. Die kalte, noch gewinnsuchende Distanz zum Tier wird rücksichtsloser. Wer gibt uns hierzu das Recht?

In Deutschland krepieren jährlich mindestens zwei Millionen Mastschweine durch Krankheit und auf Transporten und bei Kälbern sind es ungefähr eine dreiviertel Million. Wer kann denn da von überzogenen tierschützerischen Ansprüchen sprechen, um so mehr, wenn die Ausfälle in der Mast seit 30 Jahren ständig zunehmen, wenn Ministerien sich tatsächlich Sorgen darüber machen, wie Tiere auf einer 24 Stunden langen Reise versorgt werden können, anstatt zu fordern, daß Schlachttiere nicht länger als vier Stunden und nicht weiter als 200 Kilometer transportiert werden dürfen? Wenn EU-Richtlinien zur Konzentration von Schlachthöfen in Bearbeitung sind, die einen weiteren Transport geradezu herausfordern?

Wenn immer noch Hühner in Käfigen gehalten werden, nur damit der Verbraucher - gemessen an seinem Einkommen - weniger für ein Ei bezahlen muß als um die Jahrhundertwende, wenn eine Stunde "Industriearbeit" den Gegenwert für 90 Eier einbringt, welche Notwendigkeit besteht hierfür, ganz davon abgesehen, daß vom ernährungswissenschaftlichen Standpunkt gesehen ein Ei in der Woche völlig ausreicht?

Wo kann man denn von Tierschutz sprechen, wenn in den letzten 30 Jahren die Ausfälle infolge einiger zum Teil sehr schmerzhafter Krankheiten, die eindeutig auf eine überhöhte Leistung, mangelhafte Fütterung und Pflege zurückzuführen sind, um drei- bis vierhundert Prozent zugenommen haben (Tab. 1a), wenn Kühe und Mutterschweine so kurzlebig geworden sind, daß sie nur noch 20 - 30 % des Lebensalters erreichen wie vor 30 bis 40 Jahren? In vielen kleineren Betrieben, wo der Laufstall nicht lohnt, ist die einzige Bewegung für eine Kuh das Aufstehen und Niederlegen. Ihr Leben lang bleibt sie angekettet.

Die in Restaurants geschätzten Flugenten, deren Name Bewegung und Freiheit suggeriert, wissen nicht, was Fliegen ist. Zu Tausenden werden sie mit gekürzten Flügeln und verstümmelten Schnäbeln, damit sie mit den Artgenossen nicht raufen, in Hallen gehalten. Dem Puter ist die Begattung dank des züchterischen Fortschritts schon nicht mehr möglich. Seine gutbezahlte Brustmuskulatur ist so schwer, daß er sich auf der Henne überhaupt nicht mehr halten kann. Auch hier wird nur noch künstlich befruchtet. Kurzum, wir brauchen mehr Schutz für die Tiere auch in der Landwirtschaft.

Nicht umsonst sind die meisten "Produktionsstätten" für Besucher nicht zugänglich. Seuchengefahr wird vorgeschützt, die politisch geduldete Tierquälerei ist aber der eigentliche Grund. Wie wenig Gedanken man sich über Tierschutz macht, und daß dieser durchaus auch zum Nutzen der landwirtschaftlichen Unternehmen beiträgt, zeigt Tab. 1b, wo am Beispiel der Schweinemast aufgezeigt wird, wie man erhebliche Schmerzen und Leiden der Schweine durch ein tierfreundliches Management verringern könnte.

Wir haben ein Tierschutzgesetz mit vielen Vorschriften, aber kaum jemand kontrolliert seine Durchführung. Den Ländern fehlt es angeblich an Personal, aber in Wirklichkeit fehlt es ihnen an Mut und ethischem Bewußtsein. Kontrolle gibt es nur in der Versuchstierhaltung, und es ist völlig unverständlich, daß die Bauern - auch zu ihrem eigenen Schutz - keine Selbstkontrolle organisieren.

Preiswertes tierisches Eiweiß, wie es angeblich vom Verbraucher gefordert wird, kann nur mit arbeitszeitsparenden, hochtechnisierten, platzsparenden, also sogenannten intensiven Verfahren erzeugt werden, wo der biologisch-technische Fortschritt voll genutzt und dem Tier gegenüber rücksichtslos eingesetzt wird. Die moderne intensive Tierhaltung hinterläßt beim Tier immer schwerere physische und psychische Schäden. Aber genau diese Produktionsverfahren sind es, die bislang von der Regierung, der landwirtschaftlichen Beratung und den Bauernverbänden aus "betriebswirtschaftlichen Gründen" gefordert, propagiert, vornehmlich unterstützt wurden und erstaunlicherweise auch noch werden.

"Die Menschen", so war die Losung in den 50er Jahren, "brauchen genug und preiswertes Essen", und "die Bauern müssen mehr verdienen". Die Rechnung war ursprünglich einfach; denn wenn nur halb so viele Bauern doppelt so viele Lebensmittel produzieren, geht es den Bauern gut und den Verbrauchern auch. Doch dieser Traum hat sich als verhängnisvolle Milchmädchenrechnung entpuppt (Tabelle 2).

Ein Huhn legt doppelt so viele Eier, die Kühe geben doppelt so viel Milch und die Schweine wachsen bei weniger Futter schneller als vor 30 Jahren, aber die Bevölkerung hat nur um 17,9 % zugenommen. Also Überschuß, fallende Preise, weniger Einkommen.

Immer wieder wird scheinheilig beteuert, man würde die Verfahren ja gerne tiergerechter gestalten, aber der Verbraucher wäre nicht bereit, mehr zu bezahlen. Dies ist zweifellos perfide. Wegen höherer Preise für tierisches Eiweiß müßte niemand bei uns hungern, denn der Eiweißverbrauch liegt um das 3fache höher als der Bedarf und ist zudem in dieser Menge gesundheitsschädigend. Außerdem, warum sollte der Verbraucher mehr bezahlen, wenn alles mit staatlicher Hilfe so extrem billig angeboten wird? Leider wird er sich dabei aber nicht bewußt, daß er hierdurch der Tierquälerei Vorschub leistet. Die Reklame der Interessenverbände wie CMA und DLG gaukelt dem Verbraucher vor, alles sei besser: Hygiene, Ställe, Futter. Und der Konsument meint in Ehrfurcht vor dem entsprechenden Gütesiegel, artgerechte Tierhaltung und Tierschutz seien eingeschlossen. Davon sind wir immer noch in vielen Betrieben weit entfernt, und es ist schwer, hierfür bei den Landwirten ein Bewußtsein zu wecken, denn die Agrarpolitik zwingt sie in einen erbarmungslosen Produktionskampf, bei dem für "höhere Gefühle" kein Platz bleibt. Dank der schwindelerregenden Subventionen (70 - 80 % des gesamten Brüsseler EU-Haushaltes) haben wir jetzt viel Vieh, viel Gülle, viel Mist, viel Fleisch, viel Milch, viele Eier und große maschinengerechte Flächen. Aber was hier aus dem Füllhorn der Landwirtschaft über uns ausgeschüttet wird, können wir gar nicht essen. Wir wissen überhaupt nicht, wohin mit dem Überfluß. Und bei all dem biologisch-technischen Fortschritt sind nicht nur zwei Drittel der Bauern verschwunden, sondern der Rest mault zu unser aller Überdruß ständig. Sie klagen - und, soweit es sich nicht um Großbetriebe handelt, zu Recht - über ein zu geringes Einkommen, obwohl mindestens 1500 Mark pro Hektar aus dem Staatssäckel als Zuschuß bezahlt werden. Wer da 200 Hektar besitzt, dem geht es gut. Wie will aber einer überleben, der nur 20 Hektar hat?

Der staatlich geförderte Überschuß wird in armen Ländern angelandet - spottbillig zu einem Bruchteil der Erzeugungskosten, weil er sonst mit den Weltmarktpreisen nicht konkurrieren kann - und nimmt den Entwicklungsländern allen Mut zum dringend benötigten Ausbau der eigenen Landwirtschaft. Diese Länder können mit den von uns und den Vereinigten Staaten diktierten Billigpreisen nicht konkurrieren.

Unsere von der Fläche gesehen winzige Bundesrepublik, ein Industriestaat, ist in 30 Jahren auf den vierten Platz für Agrarexporte geklettert. Riesige Kontinente wie Afrika oder Südamerika kommen da überhaupt nicht mehr mit. Wenn bei uns das meiste Getreide in den Trog wandert, ein Drittel der Milch zu Pulver und Kondensmilch verarbeitet wird, ein großer Teil des Rindfleisches in den Kühlhallen der EU hängt - wo soll denn da die Ethik eines Berufszweiges bleiben, wenn tierische Lebensmittel für Lagerhallen und Milchpulverfabriken produziert werden?

Alle unsere Agrarminister, Kiechle, Borchert, Funke regen sich über die entsetzlichen Brutalitäten im Zusammenhang mit Tiertransporten auf. Ebenso über die Herodesprämie, die das Töten neugeborener Kälber und ihre Verarbeitung zu Tierfutter belohnte. Keiner aber hat gewagt, die Wurzel allen Übels anzugehen, nämlich die Überproduktion. In der BRD haben wir 1 - 2 Millionen zuviel Kühe. Deshalb zuviel Kälber, zuviel Bullen, zuviel Milch. Aber nein, wer eifrig produziert, wird sogar belohnt und die grausame und sinnlose Beseitigung bzw. das "Außerlandesschaffen" prämiert. Noch nie gab es in Europa eine Welt, in welcher mit derartiger Brutalität gegen unsere wehrlosen "Nutz"tiere vorgegangen wurde wie in den vergangenen 10 Jahren: Lebenslange Haltung von Hühnern in winzigen Käfigen, "Keulen" mehrerer Millionen gesunder Schweine zur Bekämpfung der Schweinepest, Tötung vieler 100.000 Kühe wegen der BSE, Tod und Verderben auf unnötigen Massentransporten quer durch Europa und andere Kontinente, "Vermusen" von Millionen männlicher Küken und Abschlachten von mehr als einer Million überzähliger Kälber. Die Verbrennungsöfen werden der Kadaver kaum Herr. Wer kann da Trost finden in den ständigen Hinweisen, daß wir doch eines der besten Tierschutzgesetze der Welt hätten?

Der Umgang mit unseren "Nutz"tieren ist in der Tat unmöglich, um so mehr, als wir die Masse des produzierten tierischen Eiweißes nicht brauchen und den Preis für eine artgerechte Haltung ohne weiteres bezahlen könnten. Allerdings: Die Nutztierhaltung zeigt sich als Zerrbild unserer Kultur. Wohnsilos und Käfighaltung, Technik ersetzt Menschen, Ausnutzung statt Nutzung. Schnell und in großer Zahl wachsen die Tiere heran, schnell endet ihr Leben im hochtechnisierten Schlachthof.

Wie der Mensch mit sich umgeht, so geht er auch mit seinen Tieren um. Er umgeht jede direkte Beziehung. Maschinen helfen ihm, die existenziellen Bedürfnisse zu decken. Welche Gefühle soll man noch bei einem Schlachter verlangen können, der an einem Tag mehrere hundert Schweine mit der elektrischen Zange tötet? Wer das Ausladen der Tiere auf einem Schlachthof gesehen hat, schämt sich, daß er nicht Vegetarier ist. Aber wir wollen Fleisch, Milch, Eier in Massen, und das zu einem skandalös niedrigen Preis. Wer für ein Ei nicht fünfzig Pfennige bezahlen will, für ein Schnitzel nicht zwei Mark und für einen Liter Milch ebensoviel, der fordert die Tierquälerei heraus.

Freilich, ganz entlassen kann man auch die Landwirte nicht aus ihrer Mitschuld. Nur ganz wenige sind es, die sich auflehnen gegen die Ausbeutung ihrer Tiere. Aber sie sind es, die wir unbedingt in ihrem schwierigen Bemühen stützen sollten, indem wir bevorzugt deren Produkte kaufen. In vielen Fällen sind sie zudem den erzeugten Massenprodukten geschmacklich und qualitativ überlegen.

Die Empörung über Tierquälerei in der Landwirtschaft trifft zumeist den Bauern. Die eigentlichen Befürworter und Nutznießer dieser Systeme, wo das Tier zum "Produktionsmittel" versachlicht wird, bleiben im Hintergrund. Es sind die Zulieferer und der Handel, die sogenannten vor- und nachgeordneten Bereiche. Sie bestimmen die Agrarpolitik, die Haltungsverfahren, die Preise. Das gesamte Agribusiness hatte 1995 einen Produktionswert von 981 Mrd. DM. An der Bruttowertschöpfung hieraus war der Bauer jedoch nur mit 10 % beteiligt. Vor 40 Jahren betrug der Anteil das 4 - 5fache. In dieser Abhängigkeit sind die meisten Landwirte gefangen und werden auf Produktionssteigerung getrimmt zu Lasten des bäuerlichen Einkommens, der Gesundheit der Tiere, der Qualität von Lebensmitteln und Umwelt und auf Kosten der Allgemeinheit. Immerhin kommt rund die Hälfte der bäuerlichen Einkommen aus dem Steuersäckel.

Wenn sie überleben wollen, müssen sich die bäuerlichen Betriebe eine verbrauchernahe und -gerechte Tierhaltung erkämpfen und dafür rückhaltlos einstehen. Der Verbraucher will keine Tierfabriken hinter hohen Zäunen, riesengroße Futter- und Güllesilos, öde, maschinengerechte Flächen, intensive Tierhaltung, die ihm ganze Landstriche mit ihrem Gestank vermiest.

Er will die Tiere nicht als Wegwerfware mit unnatürlich hoher Produktion und ebenso unnatürlich kurzer Lebenszeit.

In 5 Jahrzehnten haben wir vergessen, daß Kühe über 20 Jahre lang fruchtbar sein können und nicht nur 5 Jahre, daß Schweine 15 Würfe bringen und nicht nur 3 und Hühner 15 Jahre alt werden können und nicht schon vor der ersten Mauser in den Kochtopf wandern müssen.

Wir können nicht einsehen, daß hohe Subventionen gezahlt werden, um das landwirtschaftliche Nutztier zur Produktionsmaschine zu degradieren. Wir wollen, daß es teilnimmt an einem menschlich-kulturellen Fortschritt und nicht rücksichtslos ausgebeutet wird für einen falsch verstandenen biologisch-technischen Fortschritt. Dieses Ziel sollte von Bauern und deren Kunden gemeinsam verfolgt werden.

Mehr Tierschutz in der Landwirtschaft heißt mehr gesunde Tiere, weniger Ausfälle, bessere Lebensmittelqualität und damit auch zufriedene Kunden und hochangesehene Bauern, die mit ihren Tieren ihren Kunden Lebensmittel hoher Qualität anbieten. Im eigenen Interesse müssen Tierschutz und Bauern hierfür gemeinsam eintreten.

Prof. Dr. Heiner Sommer



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