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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 29.11.2019
Merkel soll Energiewende beschleunigen
Pfaffenhofen a. d. Ilm lädt Bundeskanzlerin ein
Die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeladen, um ihr aus der Perspektive einer beispielhaft nachhaltig engagierten Kleinstadt die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen zur Energiewende zu zeigen. Vor dem Hintergrund der sich überschlagenden Meldungen zum Klimawandel soll sich die Kanzlerin in Pfaffenhofen a. d. Ilm einen Eindruck verschaffen von der technischen Konzeption der weitgehend CO2 neutralen Energieversorgung der Stadt und von einer fertig geplanten Power-to-Gas-Anlage, die aus Strom klimaneutrales Bio-Erdgas herstellen kann. Die Stadt sieht die Bundesregierung in der Pflicht, die Barrieren auf dem Weg zum Bau derartiger Anlagen und zum Erreichen der Klimaschutzziele zu beseitigen.

Möbelstücke aus Holz sind aus ökologischer Sicht sinnvoll - Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der mit geringem Aufwand, in der Regel ohne Dünge- und Pflanzenschutzmittel, produziert wird. Foto: Anrei
Der nächste Schritt auf dem Weg zur Reduzierung der Treibhausgase ist eine Koppelung der verschiedenen Energieformen wie Strom oder Gas. Gemeinsam mit Siemens, dem Startup Electrochaea und den Stadtwerken Pfaffenhofen hat die Stadt die Voraussetzungen geschaffen, um sofort Erdgas durch lokales Biogas zu ersetzen. Standort einer derartigen Anlage wäre die städtische Kläranlage, die alle Voraussetzungen für dieses Projekt erfüllt. Das Modell wäre wegweisend für viele Kommunen, weil es der Schlüssel sein kann zu einer nachhaltigen und lokalen Energieerzeugung. Allerdings werden diese Koppelung der Sektoren der Energiegewinnung und die Speichertechnologien nicht ausreichend gefördert. Ohne die Freistellung dieser Sektorkoppelung von Steuern und Umlagen beim Stromeinkauf können solche Energiedrehscheiben nur mit finanziellen Verlusten umgesetzt werden.

Auslöser für den Brief an die Kanzlerin waren die neuesten Meldungen, wonach die Vereinten Nationen davon ausgehen, dass selbst wenn die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens umgesetzt würden, sich die Erde bis 2100 deutlich über drei Grad erwärmen würde. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag dringenden Handlungsbedarf erkannt und in einem symbolischen Akt den europaweiten Klimanotstand erklärt. Kanzlerin Merkel selbst hatte im Deutschen Bundestag angemahnt, dass der Klimaschutz eine der beiden zentralen Herausforderungen für Deutschlands Zukunft darstellt. Das Land müsse Verantwortung übernehmen und all das technische Know-how einsetzen, um dem Klimawandel zu begegnen, so Merkel.

Die Einladung an Angela Merkel erging gleichzeitig im Namen des Bund Naturschutz in Bayern e.V., der Landesvertretung Bayern des Bundesverbands Erneuerbare Energien e.V., der Bürgerenergie Bayern e.V. und von Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, Professor für Energiespeichertechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg.

Pfaffenhofen a. d. Ilm ist mit rund 26.000 Einwohnern ein oberbayerisches Mittelzentrum zwischen München und Ingolstadt. Gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern ist die Stadt seit Jahren beim Thema Klimaschutz führend und gilt als beispielgebend in Bayern und Deutschland. Bereits 2001 hat Pfaffenhofena.d. Ilm die Vorgaben des Kyoto Protokolls umgesetzt und mehr als erfüllt. Im laufenden Jahr hat die Stadt bereits 70% des gesamten Strombedarfs aus erneuerbaren Energien abgedeckt, bis 2021 wird durch Ausbau von Wind- und Solarenergie der gesamte verbrauchte Strom klimaneutral erzeugt. Basierend auf dem örtlichen Klimaschutzkonzept hat Pfaffenhofen a. d. Ilm weitere ambitionierte Ziele und konkrete Maßnahmen auf allen Sektoren formuliert, auch die Agenda 2030 betrachtet die Stadt als kommunale Verpflichtung. Dafür erhielt Pfaffenhofen Auszeichnungen wie den LivCom Award 2011 oder eine mehrfache Spitzenplatzierung (TOP 3 in 2012 und 2019) und den Titelgewinn als nachhaltigste Kleinstadt Deutschlands 2013 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis.


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