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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
Rubrik:Verkehr    Datum: 01.03.2001
In deutschen Staedten ist es Vielen zu laut
Ergebnisse der Leseraktion Strassenverkehrslaerm von Stiftung Warentest und UBA
Der Laerm von Pkw, Lkw und Bussen ist fuer viele Menschen das Umweltproblem Nummer eins - vor allem in den Innenstaedten. Dies zeigen die vorlaeufigen Ergebnisse einer gemeinsamen Leseraktion der Stiftung Warentest und des Umweltbundesamtes. Die Aktion begann im Herbst 1998. Fast 900 Buergerinnen und Buerger haben bislang die Moeglichkeit genutzt, sich durch ein Laermgutachten ermitteln zu lassen, wie hoch ihre individuelle Laermbelastung ist und was sie - auch rechtlich - dagegen tun koennen. Lediglich drei Prozent der Einsender sind Laermbelastungen ausgesetzt, die nicht erheblich sind. Immerhin 64 % - also fast zwei Drittel - der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind tagsueber einem Laermpegel von mehr als 65 Dezibel (dB(A> ausgesetzt. Ab diesem Wert ist ein erhoehtes Risiko fuer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befuerchten.

Nachts haben ueber 90 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Leseraktion Laermbelastungen zu ertragen, die von Veraenderungen des Schlafablaufes bis hin zum Aufwachen fuehren koennen und dies nicht nur bei geoeffneten, sondern in vielen Faellen auch bei geschlossenen Fenstern. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion duerften in den zur Strasse liegenden Raeumen nur dann ungestoert miteinander reden koennen, wenn sie ihre Fenster schliessen. Aber auch das hilft nicht immer: Unterstellt man eine Differenz des Schallpegels bei geschlossenem im Vergleich zum offenen Fenster von etwa 20 dB(A), so koennten nur 12 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei entspannter Sprechweise eine ungestoerte Kommunikation pflegen.

Die Ergebnisse der Leseraktion unterstreichen repraesentative Umfragen, die das Umweltbundesamt regelmaessig macht. Wichtigstes Resultat der aktuellsten Umfrage: Nur rund ein Drittel der Deutschen kann von sich sagen, von Strassenverkehrslaerm ueberhaupt nicht gestoert oder belaestigt zu werden. Und immerhin rund 12 Millionen Menschen fuehlen sich durch den Strassenverkehrslaerm stark belaestigt. Zur Zeit sind - folgt man Modellrechnungen - mehr als 12 Millionen Bewohner in Deutschland Strassenverkehrslaerm ausgesetzt, der als gesundheitsgefaehrdend eingeschaetzt werden muss. Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass in durch Strassenverkehrslaerm stark belasteten Wohngebieten die Herzinfarktrate im Vergleich zu wenig laermbelasteten Gebieten erhoeht ist. Viele Laermbetroffene sind deshalb besorgt und meist hilflos, wenn es darum geht, Laermbelastungen durch den Strassenverkehr zu verringern. Die Leseraktion (Teilnahmekosten: 92 Mark) wird fortgesetzt. Informationen und der Erhebungsbogen koennen telefonisch direkt bei der Stiftung Warentest angefordert werden unter: 0 180 5/00 24 67 (Bestellnummer M 9805).


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