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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 24.10.2019
Amerikanerin wird Baum des Jahres 2020
Zukunftsbaum im Klimawandel
Die Robinie mit ihren gefiederten Blättern und Dornen wird 2020 im Mittelpunkt vieler Aktionen stehen.

Möbelstücke aus Holz sind aus ökologischer Sicht sinnvoll - Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der mit geringem Aufwand, in der Regel ohne Dünge- und Pflanzenschutzmittel, produziert wird. Foto: Anrei
Sie ist seit über 300 Jahren, aus Nordamerika kommend, in Deutschland und Europa zuhause. Anfangs wurde sie vorrangig in Parks und Gärten gepflanzt und hat sich auch in den Wäldern verbreitet. Häufig anzutreffen sind Robinien auf trockenen Standorten wie Bahndämmen oder Brachflächen. Als Pionierbaum besiedelte sie nach dem 2. Weltkrieg viele Trümmerschuttflächen. Größere Flächen sind bis heute in Leipzig, Berlin und Stuttgart mit dem Baum des Jahres 2020 bewachsen.

Mit Hilfe von Knöllchenbakterien ist sie in der Lage, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und dem Boden zu zuführen. Besonders stickstoffarme Standorte kann sie damit für andere Bäume bewohnbar machen. Für seltene Biotope, wie Magerrasen, kann diese Eigenschaft jedoch gefährlich werden. Die Stickstoffanreicherung verdrängt typische Pflanzen- und Tierarten der Magerrasenbiotope. Arten, die sowieso schon selten geworden sind. Von solch wertvollen Flächen sollte man die Robinie daher fern halten.

Die anspruchslose Robinie war in den Wäldern seit dem 18. Jahrhundert vor allem auf armen Standorten und auch für die Wiederaufforstung devastierter Waldflächen interessant. In den deutschen Wäldern kommt sie im Mischwald auf 20.000 Hektar vor. Ihr Flächenanteil liegt damit deutlich unter einem Prozent.

Wegen ihrer Anspruchslosigkeit gegenüber Trockenheit wird die Robinie als Zukunftsbaum beim Klimawandel gehandelt. Auch in der Stadt wird sie favorisiert. Sie verträgt das innerstädtische Klima recht gut, nachteilig ist allerdings die Windbrüchigkeit der Äste.

Ein großer Pluspunkt ist ihre Blütenpracht. Die stark duftenden Blüten hängen in 10 bis 25 Zentimeter langen Trauben vor dem Blattaustrieb an den Zweigen. Sie bieten reichlich Nektar und sind eine beliebte und wichtige Bienen- und Insektenweide. Ihr Honig wird als Akazienhonig verkauft und hat eine helle, schwachgelbliche Farbe.

Bemerkenswert ist das Holz der Robinie. Es ist widerstandsfähiger und dauerhafter als Eichenholz. Da es im Außenbereich auch ohne chemische Konservierung lange stabil bleibt, ist es gut für Kinderspielplätze, Pfähle für Weinstöcke und Gartenmöbeln geeignet. Es kann Tropenholz ersetzen.

Steckbrief
  • Name: Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia), auch Falsche Akazie oder Scheinakazie genannt
  • Alter: bis 200 Jahre
  • Höhe: 25 bis 30 m
  • Stamm: kurz, häufig krummschaftig, Neigung zur Doppelkrone
  • Rinde: graubraun, tief gefurcht, häufig netzig-längsrissig
  • Blätter: bis 30 cm lange, wechselständige und unpaarig gefiederten Laubblätter mit bis 19 eiförmigen Einzelblättern; Nebenblätter mit zu bis 3 cm langen, rotbraun gefärbten Dornen
  • Blüte: Mai/Juni; 10 und 25 cm lange, hängende, traubige Blütenstände aus 10 bis 25 weißen Schmetterlingsblüten
  • Früchte: bis 10 cm lange, seitlich stark abgeflachte, rotbraune, kurz gestielte Hülsen mit 4 bis 10 Samen.
  • Holz: heller, schmaler Splint mit gelbgrünen bis olivbraunen Kern; sehr hart, zäh, biegsam, dauerhaft und schwer zu bearbeiten

Vor über 70 Jahren am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 14 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die erfolgreichen waldpädagogischen Projekte SOKO Wald und die Klimakönner und die Fortbildungen "Nix wie raus in den Wald".


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