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In der diesjährigen Jagdsaison tötete Norwegen insgesamt 429 Zwergwale und somit 25 Tiere weniger als im vergangenen Jahr und deutlich weniger als die eigenmächtig beschlossene Quote von 1.278 Tieren. Seit dem Höhepunkt 2014 mit 736 Walen nimmt die Zahl der von Norwegen getöteten Meeresriesen ab, auch aufgrund der schwindenden Nachfrage nach ihrem Fleisch. Norwegen ignoriert mit seinen selbst gesetzten Quoten das von der Internationalen Walfangkommission (IWC) beschlossene, weltweite Verbot des kommerziellen Walfangs. Seit dessen Inkrafttreten 1986 starben mehr als 14.000 Zwergwale durch norwegische Harpunen. Nur Island und Japan betreiben ebenfalls noch kommerziellen Walfang, aber in geringerem Umfang. Norwegen ist seit einigen Jahren deutlich die Walfangnation Nummer 1. "Die internationale Kritik fokussiert sich zwar auf Japan, besonders seit es die IWC verlassen hat. Aber die Waljagd in europäischen Gewässern darf darüber nicht vergessen werden, vor allem weil Norwegen das kommerzielle Fangverbot der IWC missachtet", betont Vanessa Williams-Grey von der Whale and Dolphin Conservation (WDC). Die meisten Norweger haben kaum Interesse an Walfleisch auf ihrem Teller. Dies zeigte sich in einer neuen Umfrage, die von einer Koalition aus Wal- und Tierschutzorganisationen in Auftrag gegeben und vom norwegischen Meinungsforschungsinstitut Opinion AS durchgeführt wurde. Einige Ergebnisse der Umfrage:
Angesichts der rasch schwindenden Nachfrage nach Walfleisch beendeten viele Fischer ihre Jagd schon früh in der Saison. Dies zeigt sich auch darin, dass von 14 Fischerbooten mit Walfanglizenzen seit Ende Juni nur ein bis vier Schiffe pro Woche ausgelaufen waren. "Da das Bewusstsein in Norwegen für den Tierschutz wächst, finden qualvolle Tötungen von Walen wenig Unterstützung. Zudem ist immer mehr Norwegern der Schutz ihrer Natur und Tierwelt wichtig und viele sind mit dem gegenwärtigen Schutzstatus ihrer Wildtiere unzufrieden", sagte Siri Martinsen, Direktorin der norwegischen Tierschutzorganisation NOAH. Norwegens Regierung hat die Walfangindustrie jahrzehntelang subventioniert, um den Walfleischkonsum zu fördern. Erst im vergangenen Jahr unterstützte sie das Zwergwalfleisch-Marketing mit einer halben Million Kronen (ca. 50.000 Euro), um mit neuen Produkten wie Wal-Burger oder Nahrungsergänzungsmittel aus Wal die Nachfrage zu steigern und so die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Die darbende Industrie hat zudem zusätzliches Geld eingenommen, indem sie Pelztierfarmen belieferte, wo das Fleisch als Futter verwendet wird. Diese Einnahmenquelle wird jedoch schon bald versiegen, da mittlerweile ein Verbot der Pelztierhaltung in Norwegen beschlossen wurde. Ein Bericht, den die norwegischen Behörden 2018 der IWC vorlegten, bestätigte zudem die enorme Grausamkeit der Zwergwaljagd. Viele Wale sterben einen langsamen, qualvollen Tod. Der Bericht enthüllte, dass fast 20 Prozent der Wale, die mit Explosionsharpunen geschossen wurden, sechs bis 25 Minuten leiden mussten, bis sie schließlich ihren schweren Verletzungen erlagen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Abschuss so vieler trächtiger beziehungsweise säugender Weibchen. Die Umfrage in Norwegen erfolgte im Auftrag einer Koalition der folgenden Organisationen, die im Walschutz zusammenarbeiten: Animal Welfare Institute (USA), Environmental Investigation Agency, Humane Society International, NOAH (Norwegen), OceanCare (Schweiz), Pro Wildlife (Deutschland) sowie Whale and Dolphin Conservation (UK/Deutschland). Weitere Informationen:
Pro Wildlife Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Deutschland, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC) und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern. www.prowildlife.de OceanCare Seit 1989 setzt sich OceanCare weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie dem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. 2011 erhielt die Organisation von den Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen. www.oceancare.org WDC Die Whale and Dolphin Conservation ist eine führende globale Non-Profit- Organisation, die sich dem Schutz und dem Erhalt von Walen und Delfinen widmet. Wir verteidigen die Meeressäuger mit Hilfe von Kampagnen, Lobbying, Projekten, Forschung und Rettung gegen zahlreiche Gefahren. de.whales.org
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