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"Die Europäische Wildkatze steht sozusagen schon in den Startlöchern", so Bender. "Auf dem Weg drohen jedoch größte Gefahren entlang von Straßen und Autobahnen. Der Straßentod ist noch immer die häufigste unnatürliche Todesursache für Wildkatzen in Deutschland. Das zeigt der Fund in Brandenburg deutlich: Der erste Wildkatzen-Nachweis war ein Totfund an einer stark befahrenen Landstraße." Deshalb seien dringend mehr Grünbrücken und andere Querungshilfen nötig. "Denn Artenschutzbemühungen dürfen nicht durch die Zerschneidung von Lebensräumen zunichtegemacht werden." Der BUND erfasst die Bestände der seltenen Katzen seit mittlerweile 15 Jahren systematisch und verfolgt darüber hinaus ihre Wiederausbreitung. Neue Nachweise belegen eindrucksvoll, dass die Wildkatze dort, wo sie ausgestorben war, langsam ihre angestammten Lebensräume zurückerobert. So gilt das Saarland seit diesem Jahr wieder als flächendeckend von Wildkatzen besiedelt. Auch in Bayern wurden vielerorts Wildkatzen neu nachgewiesen. Gleichzeitig dokumentiert der BUND in Rheinland-Pfalz beispielhaft die Wildkatzen-Totfunde an Straßen. Allein seit Januar 2018 sind dort 105 Europäische Wildkatzen überfahren worden. Für kleine Bestände oder einzelne Tiere, die sich in bislang unbesiedelten Regionen ansiedeln, ist die Gefahr des Straßentods existenziell. Hintergrund: Wildkatzen werden hauptsächlich über die sogenannte Lockstockmethode nachgewiesen. Dabei werden mit Baldrian präparierte Holzpflöcke im Wald aufgestellt. Die Wildkatzen werden von dem ihrem Sexuallockstoff ähnelnden Geruch angezogen, reiben sich daran und hinterlassen Haare, die genetisch durch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung analysiert werden. Der BUND hat so bereits rund 1300 verschiedene Wildkatzen-Individuen nachgewiesen. Die Bestände in Deutschland werden auf 6000 bis 8000 Tiere geschätzt. Im Nordosten Deutschlands fehlen Wildkatzen bislang noch flächendeckend, da ihre Wanderwege in die dortigen Wälder durch Straßen, Siedlungen und Agrarlandschaft zerschnitten sind. Die Verbreitungsdaten werden von den zuständigen Institutionen und Behörden der Länder erfasst und zentral vom Bundesamt für Naturschutz dokumentiert.
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