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Kulturelle Aspekte
Sensibel auf Lebensumstände reagieren Manchmal sind es jedoch auch tragische Umstände, die dazu führen, dass ein Kredit nicht vollständig zurückbezahlt werden kann. Bei Nur Walidayah aus Indonesien verstarb ein Familienmitglied, als sie fast den gesamten Mikrokredit zurückgezahlt hatte. Für sie bedeutete das, dass sie sofort ihren Wohnort Denpasar verlassen und damit auch ihre Bäckerei aufgeben musste, um sich fortan um ihre Eltern zu kümmern. Angelo, der sich auf den Philippinen mit einem Friseurladen das tägliche Brot erarbeitete, musste erleben, dass erst sein Geschäft und dann seine Hütte dem Erdboden gleichgemacht wurden, weil sie direkt an der Hauptstraße standen, an der ein Bauverbot galt. Das hatte nur in den vergangenen Jahrzehnten niemand eingehalten und niemanden aus der Ortsverwaltung interessiert und Angelo konnte sich einfach keine andere Gegend leisten. Obwohl er sichtlich geschockt von der Situation war, kommunizierte er direkt mit Mitarbeitern von GMI's Partnerorganisation und sein Kredit wurde gestundet. "So wie wir jede/n Teilnehmerin/er vor der Kreditvergabe und während der Rückzahlung individuell behandeln, geschieht das auch, wenn Probleme auftreten," berichtet Schüßler. "Wir helfen den Menschen, denen eine Bank niemals Geld leihen würde, da ist klar, dass es auch mal zu Ausfällen kommt. In den Fällen, in denen die TeilnehmerInnen offensichtlich nie ein Kleinunternehmen aufgebaut hatten und das auch nicht wollten, konnten wir nichts tun, außer ab und zu vorbeizuschauen und sie an ihre Verpflichtung zu erinnern. Bei einigen half das und sie zahlten Teile davon zurück. In Krisensituationen ist die Lage eine ganz andere. So war bei Nur Walidayah gleich klar, dass wir sie nicht zur Rückzahlung der verbleibenden paar Euro zwingen würden. Angelo suchte selbst Auswege aus der Situation. Er kann vorübergehend bei Freunden wohnen und macht Hausbesuche." Die Menschen, denen Global Micro Initiative e.V. hilft, sind nicht zu KleinunternehmerInnen geworden, weil sie schon immer ein eigenes Geschäft haben wollten. "Sie haben einfach keine anderen Möglichkeiten, um Geld zu verdienen", erklärt Schüßler. "Wir helfen unter anderem Menschen, die Ende 60, Anfang 70 sind. Sie betreiben ihr Kleinunternehmen, weil es keine Rente und keine sozialen Absicherungen gibt. Sie wissen, wenn sie aufhören zu arbeiten, haben sie kein Geld mehr und damit auch nichts mehr zum Essen." Für Not leidende Menschen da sein Viele Menschen, die schon ein Kleinunternehmen haben, stehen vor der Herausforderung, dass ihnen nicht viel Geld zur Verfügung steht. Sie würden ohne die Hilfe eines Mikrokredites nicht in der Lage sein, ihr Geschäft zu vergrößern, weil sie kein Kapital haben. Deshalb werden von GMI bei unvorhersehbaren, schwierigen Situationen keine Strafzinsen oder Gebühren berechnet. Der Verein versteht sich als Organisation, die dazu da ist, den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. "Wenn wir das erreichen, indem ein Mikrokredit erst nach einem Jahr statt nach 6 Monaten zurückbezahlt wird, sind wir damit auch zufrieden," bekräftigt Schüßler. So wie bei Sunariyah aus Indonesien, die mehr als doppelt so lange brauchte, um den Mikrokredit für ihre Nähmaschine zurückzuzahlen. Am Ende hatte sie jedoch trotzdem eine sehr erfolgreiche Änderungsschneiderei aufgebaut.
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