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An den ersten Tagen mit milderen Temperaturen und frostfreien Nächten haben Kröten, Frösche und Molche in diesem Jahr bereits Ende Februar begonnen, sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern zu machen. Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 ° C und bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere dann massenweise auf Wanderschaft. In vielen Landkreisen Bayerns steht der weitaus größere Teil der Wanderung noch aus, denn die bisherigen warmen Nächte waren eher trocken und bei regnerischem Wetter war es kühl. "Halbzeit" bezüglich der Anzahl der wandernden Amphibien wurde bisher von keiner der BN-Kreisgruppen gemeldet. Immer mehr Helferinnen und Helfer stellen allerdings fest, dass frühere Allerweltsarten wie der Grasfrosch vielerorts seltener in den Fangeimern zu finden sind. Um die Bestände zu retten, muss der Rückgang von feuchten Wiesen und Weiden in Bayern gestoppt werden, so wie es das unlängst mit überwältigender Beteiligung von der Bevölkerung unterstützte Volksbegehren zur Artenvielfalt vorsieht. "Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber der Rückgang der Insekten macht ihnen dennoch schwer zu schaffen. Denn die Hauptnahrung der Kröten, Frösche und Molche sind Insekten!", so Wolfgang Döring, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Neu-Ulm." "Auch der umfangreiche Einsatz von Pestiziden trägt zum allmählichen Verschwinden unserer Amphibien bei. Darum ist es wichtig, dass die Inhalte des erfolgreichen Volksbegehrens zur Artenvielfalt nun ins bayerische Naturschutzgesetz aufgenommen werden", so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben. "Da viele Amphibien in Wäldern überwintern ist auch eine naturverträgliche und bodenschonende Forstwirtschaft für den Fortbestand der Amphibienpopulationen entscheidend", berichtet Bernd Kurus-Nägele, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Neu-Ulm. Zudem berichten die BN-Ehrenamtlichen auch zunehmend, dass der Rhythmus der Wanderung gestört zu sein scheint. Früher wanderten die einzelnen Arten "in Schüben", z.B. die Grasfrösche vor den Erdkröten. Auch war die Wanderung der erwachsenen Tiere hin zu den Laichgewässern recht klar von der Rückwanderung der Jungtiere zu trennen. Heute vermischen sich die Arten und die Hin-und Rückwanderung mehr. Das erschwert die Amphibienrettung und kann dazu führen, dass die Verluste auf den Straßen wieder steigen. Bayernweit ist die Tendenz der Amphibienzahlen leider leicht rückläufig, trotz intensiver Schutzmaßnahmen. Möglichkeit zum Mithelfen bei der Amphibienrettung gibt es bayernweit. Die lokalen Kontaktadressen sind im Internet zu finden.
Im Landkreis Neu-Ulm betreut der BUND Naturschutz neun Amphibienschutzzäune. Auf den Strecken Hausen-Holzschwang, Hirbishofen-Pfaffenhofen , Neu-Ulm -Finningen , Steinheim-Burlafingen, Steinheim - Remmeltshofen, Kadeltshofen-Straß, Illertissen Am Dorfweiher, Bellenberg - Au und Pfuhl-Thalfingen betreuen über 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer betreuen die Übergänge über vier bis fünf Wochen täglich morgens und teilweise abends regelmäßig. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise ca. 3.000 Erdkröten, Grasfrösche und Molche vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. Bei der Besichtigungsstrecke Pfuhl-Thalfingen ist ein stabiler Bestand von über 700 Amphibien in den letzten drei Jahren auf unter 200 gesunken. Ursache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die massive forstwirtschaftliche Nutzung in den angrenzenden Privatwäldern. Hier wurden mit Einsatz schwerer Maschinen großflächig alte Eichenbestände gefällt. Bei derartigen Einsätzen werden die Tiere durch die entstehende Bodenverdichtung in Ihren Winterquartieren erdrückt. Eine erschreckende Bilanz, die bei einer gemäßigten forstlichen Einzelstamm-Nutzung, die vom BUND Naturschutz empfohlen wird , nicht vorliegen würde.
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