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Heute jedoch wird das Gelbvieh hierzulande kaum mehr gezüchtet. Ersetzt wurde es durch Rinder mit einer höheren Milchleistung und schnellerem Wachstum. Die Milchleistung des Gelbviehs liegt mit jährlich rund 5.800 Kilo knapp 3.000 Kilo hinter der auf Hochleistung getrimmten Rassen wie das Fleckvieh. Das vergleichsweise langsame Wachstum des Gelbviehs sowie das auf zweieinhalb Jahre erhöhte Schlachtalter führen zu feinfaserigem, gut marmoriertem Fleisch. Während der Bestand des Gelbviehs in den letzten 40 Jahren in Deutschland deutlich abgenommen hat und die Zuchtbücher gerade noch 1.600 Exemplare führen, wird es in Ländern wie Südafrika und Brasilien zur Rindfleischproduktion eingesetzt. Dort schätzt man seine hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klima- und Haltungsbedingungen sowie seinen gutmütigen Charakter, der züchterisch auf die lange Nutzung als Arbeitstier zurückgeht. In Deutschland wird das Gelbvieh heute vor allem zur Milcherzeugung mit viel Gras in der Fütterung gehalten, vorrangig in der Low-Input-Landwirtschaft und in Bio-Betrieben. In Teilen Frankens wie z. B. Spessart, Rhön, Altmühlfranken und entlang des Aischtals wird es vereinzelt in Mutterkuhhaltung genutzt und steht auf der Weide. Der Vertrieb als Rindfleisch- und Milchprodukt erfolgt direkt vom Hof oder über kleine Gemeinschaften aus Rinderhaltern, Schlachtbetrieben und Metzgern. "Mit der Aufnahme des Gelbviehs in die Arche des Geschmacks möchten wir auch die Markenentwicklung für Erzeugnisse des Gelbviehs unterstützen. Denn aktuell wissen die wenigsten Verbraucherinnen und Verbraucher, die Gelbvieh noch genießen, dass sie dies tun. Denn meistens fehlen klare Hinweise auf die alte Rinderrasse", erklärt Anita Idel, Tierärztin, Autorin und Mitglied in der Slow-Food-Kommission für die Arche-Passagiere. Sie ergänzt, dass ein solches ,Branding' bei französischen Rinderrassen seit langem üblich sei und dabei unterstütze, Bekanntheit und Wertschätzung für bedrohte Rassen zu steigern. Mehr Informationen zum Gelbvieh finden Sie hier. Über Slow Food Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln. Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Als Slow-Food-Mitglied ist man Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de
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