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Heimische Blütenpflanzen bevorzugt Wenn die Erntehelfer die letzten Stangen gestochen haben, die Folien abtransportiert und eingelagert sind, dann ist es soweit: Jetzt können die Spargelproduzenten die Blühstreifen anlegen. Dafür bereiten sie zuerst einmal die Fläche vor. Meist handelt es sich um die Randfläche einer Spargelanlage, die nahe an einem Weg, an einem Gewässer oder zwischen zwei Anbauflächen liegt und für den Anbau nicht geeignet ist. Dort werden auf dem rund 3-10 Meter breiten Streifen die Blühpflanzen ausgesät. Zur Verfügung stehen fertige Mischungen, es können aber auch einzelne Arten wie Sonnenblumen oder Senf ausgesät werden. Beliebt sind mehrjährige Saatgutmischungen, die ein vielfältiges und vor allem ein kontinuierliches Angebot an Blühpflanzen bieten. Die deutschen Spargelproduzenten achten darauf, dass die Mischungen aus heimischen Pflanzenarten - zum Beispiel Kräutern - bestehen. Sie sind optimal an die hiesigen Boden- und Witterungsverhältnisse angepasst. Dadurch wachsen sie besser und bieten den heimischen Insekten und Vögeln eine idealere Nahrungsquelle als nicht heimische Pflanzenarten. Im besten Fall stammt das Saatgut sogar von Pflanzen aus der Region. Diese sind optimal an die Standortbedingungen angepasst und bieten - bei idealer Artenkombination - einen langfristig stabilen Blühstreifen. Blühstreifen sind blühende Lebensräume Vom Menschen in Ruhe gelassen, entwickelt sich während des Sommers in den Blühstreifen und auch in den Spargelbeständen ein eigener, lebendiger Kosmos. Nektar und Pollen der verschiedenen Blüten - insbesondere von heimischen Kräutern - locken Wildbienen, Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Heuschrecken sind ebenfalls häufige Bewohner der Blühstreifen. Vor allem das Grüne Heupferd leistet einen wichtigen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung, da es neben Pflanzen auch Blattläuse und Käferlarven frisst. Blattläuse gehören darüber hinaus zum Nahrungsspektrum von Schlupf- und Blattwespen sowie Sichelwanzen, die ebenfalls häufig anzutreffende Bewohner sind. Nicht nur die Blüten mit ihrem Pollen und dem Nektar locken nützliche Lebewesen an. Auch die Pflanzen selbst sowie der Boden bieten in dem geschützten Lebensraum einen Tummelplatz für viele kleine Lebewesen wie etwa Käfer, Spinnen, Feldgrillen, Erdhummeln und Ameisen. Das vielfältige Insekten- und Kleintierleben wiederum lockt viele weitere Tiere an: Vögel, wie die immer seltener werdende Feldlerche oder der Neuntöter, schätzen das reichhaltige Insekten-Angebot und nach der Blüte auch die Samen der Wildpflanzen. Wiesel, Feldhasen, und Bodenbrüter, wie Rebhühner und Fasane, finden hier ebenfalls ideale Lebensbedingungen. Und sogar Rehe wurden schon in den geschützten Flächen aus Spargelpflanzen und Blühstreifen gesehen. So bereiten die deutschen Spargelproduzenten nicht nur den Menschen mit gesundem und äußerst schmackhaftem Gemüse Freude. Sie leisten auch einen aktiven und wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Zeit zum Wachsen Viele Blühstreifen gedeihen bereits vor dem 24. Juni und bieten somit auch schon früher Nahrungs- und Lebensgrundlage für viele Insekten und Tiere. Frühe Spargelsorten werden je nach Witterung ab Mitte April beerntet und gehen entsprechend früher in die Ruhephase. Auch junge Anlagen, die noch nicht so ertragreich sind, werden nicht bis zum Johannistag gestochen. Neben diesen Anlagen können bereits zu einem früheren Zeitpunkt Blühstreifen angelegt werden. Somit verlängert sich der Zeitraum, der den vielen Insekten und Nützlingen für ihre Lebenszyklen zur Verfügung steht, um einige Wochen bis Monate. Die deutschen Spargelproduzenten beginnen mit dem Mulchen und Einarbeiten des Spargellaubes und des Blühstreifens erst im Spätherbst, wenn das oberirdische Kraut abgestorben ist. Dann ist auch das reichhaltige Leben darin zur Ruhe gekommen und befindet sich im Winterschlaf.
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