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adidas und Nike. Der Kampf ums Image
Leben mit Hungerlöhnen Ein Großteil der Sportbekleidung von adidas und Nike wird in Indonesien hergestellt. Die Arbeiter und Arbeiterinnen verdienen zwischen 82 und 200 Euro pro Monat. 80% der Beschäftigten des Sektors sind Frauen. "Diese Löhne reichen nicht für ein menschenwürdiges Leben. Trotz harter Arbeit können viele Frauen nicht einmal das Nötigste mit ihrem Lohn finanzieren, geschweige denn ihren Familien ein angemessenes Leben ermöglichen", sagt Kurt Wachter von fairplay-VIDC, Koordinator der Initiative OUR GAME, die sich für bindende Menschenrechtsstandards bei Sportgroßereignissen einsetzt. Nach dem Berechnungsmodell Asia Floor Wage (Asiatischer Grundlohn) müssten die ArbeiterInnen zumindest 363 Euro monatlich verdienen, um für sich und ihre Familie sorgen zu können. Raja, eine indonesische Gewerkschafterin, sagt: "Wir fordern eine neue Vereinbarung über Löhne. Die Lohnkosten für ein in Indonesien produziertes T-Shirt machen kaum 1% des Ladenpreises aus. Für mich erscheint es logisch, dass die Lohnkosten ein wenig erhöht werden können, oder? Aber die Sportartikelmarken weigern sich bis jetzt, sich dafür einzusetzen." Weniger Geld für das Tragen, mehr für das Nähen Wenn Nike und adidas ihre Sponsorenverträge auf dem Niveau von 2012 gehalten hätten, statt sie auf ein beispielloses Niveau zu erhöhen, hätten sie genug Geld gespart, um existenzsichernde Löhne an alle ArbeiterInnen in ihren Hauptproduktionsländern China, Vietnam, Indonesien und Kambodscha zu bezahlen. "Das Tragen von Trikots wird eindeutig besser bezahlt als das Nähen", sagt Konrad Rehling von Südwind, Mitinitiator von OUR GAME. "Arbeiterinnen und Arbeiter müssen endlich einen fairen Anteil am Geschäft mit den Sportartikeln bekommen! Immerhin würde es diese Produkte ohne ihre Arbeit schlichtweg gar nicht geben", meint Rehling. Start in Indonesien Zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit in Indonesien unterzeichneten adidas, Nike und vier weitere Sportbekleidungsmarken, große Zulieferbetriebe und lokale Gewerkschaften im Jahr 2011 das sogenannte Indonesian Freedom of Association Protocol (indonesische Protokoll zur Vereinigungsfreiheit). Die Anerkennung der gewerkschaftlichen Rechte der ArbeiterInnen und die Ausübung dieser Rechte sollte aber erst der Anfang sein. In einem nächsten Schritt hätte über Lohnsteigerung und Maßnahmen gegen prekäre Beschäftigungen verhandelt werden sollen. Die Verhandlungen sind jedoch ins Stocken geraten. OUR GAME fordert gemeinsam mit der Clean Clothes Kampagne und Gewerkschaften von adidas und Nike, die Verhandlungen für bessere Löhne und fixe Anstellungsverhältnisse wieder aufzunehmen, und starten dazu heute eine Petition. OUR GAME - Wir machen die WM zu "unserem Spiel" OUR GAME steht für Teamgeist, Gleichberechtigung, ein solidarisches Miteinander und globales Fair Play. Während der Fußball-WM bietet OUR GAME u.a. alternative Public Viewings an. Rund um Live-Screenings von WM-Spielen gibt es gesellschaftspolitische Kurzfilme, Diskussionen, Fußballturniere und vieles mehr. Mehr Informationen finden Sie unter www.ourgame.at Petition Existenzlöhne für ArbeiterInnen in der Sportartikelindustrie Hintergrundinformationen Bericht Foul Play Asia Floor Wage Indonesian Freedom of Association Protocol OUR GAME Die gemeinsame Initiative "OUR GAME - Unser Spiel für Menschenrechte" vom Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit (fairplay-VIDC) und Südwind steht für eine innovative entwicklungspolitische Bildungs-, Kultur- und Informationsarbeit und setzt sich für bindende Menschenrechtsstandards bei Sportgroßereignissen ein. OUR GAME ist das Nachfolgeprojekt von "Nosso Jogo", das die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien im Fokus hatte. Mehr Infos zu OUR GAME finden Sie unter www.ourgame.at Die Initiative "OUR GAME - Unser Spiel für Menschenrechte" wird mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.
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