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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 23.05.2018
"Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft" konstituiert sich als Verein
Einsatz für die Verringerung von Ackergiften
Nachdem sich im Herbst 2017 ein Kreis von bedeutenden Bio-Herstellern und Bio-Fachhändlern zum "Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft" zusammengeschlossen hatte, hat sich der bisher informelle Zusammenschluss am 15. Mai 2018 in Berlin mit der Gründung des gleichnamigen Vereins eine nachhaltig tragfähige Struktur gegeben.

1. Reihe vorne von links nach rechts: Heike Kirsten (Rapunzel), Johannes Gutmann (Sonnentor), Susanne Horn (Neumarkter Lammsbräu), Stefan Voelkel (Voelkel), Alice Fridum (EgeSun), Christine Fröhlen (ebl-Naturkost), Stephan Paulke (basic AG),
Georg Kaiser (BIOCOMPANY)
2. Reihe hinten von links nach rechts: Florian Berendt (EgeSun), Johannes Heimrath (Landwende), Michael Radau (SuperBioMarkt), Ralf Hoppe (Allos), Dr. Niels Kohlschütter (Schweisfurth Stiftung),
Dr. Ellis Huber (St. Leonhards)
© Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft
Ziel des Bündnisses ist eine Ökologisierung der Landwirtschaft, damit auch zukünftige Generationen noch die Möglichkeit haben, unbelastete Lebensmittel zu genießen. Im Dialog mit Akteuren der "konventionellen" Landwirtschaft von den Agrarbetrieben selbst bis zu den vor- und nachgelagerten Industrien will sich der neu gegründete Verein für die Verringerung des Einsatzes von Ackergiften einsetzen. Dazu will das Bündnis die Forschung zu bisher vernachlässigten Aspekten der Pestizidbelastung der Umwelt vorantreiben, um die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung über eine in Hinblick auf die planetaren Grenzen zukunftsfähige Landwirtschaft mit neuen Argumenten zu befeuern.

Über Informationen und Aktionen wollen die Bündnispartner sowohl Bio- als auch (noch-)nicht-Bio-Kunden motivieren, sich ebenfalls für eine enkeltaugliche Landwirtschaft einzusetzen. Mit der Aktion "Ackergifte? Nein, danke!" hatte sich das Bündnis erstmals im Februar 2018 auf der BioFach der Öffentlichkeit präsentiert.

Warum nun für die weitere gemeinsame Arbeit ein Verein gegründet wurde, erläutert Johannes Heimrath, Gründer der Bürgerinitiative "Landwende" und einer der Initiatoren des Bündnisses: "Natürlich ist es eine gute Nachricht, dass jetzt endlich die Ausbringung von drei besonders bedenklichen Neonicotinoiden EU-weit nur noch eingeschränkt erlaubt sein soll. Man darf aber nicht vergessen, dass es um eine Vielzahl von weiteren hochriskanten Ackergiften geht, die für den dramatischen Verlust von Insekten, Feldvögeln und Bodenlebewesen verantwortlich sind. Um hier einen Umschwung zu bewirken, muss die Landwirtschaftspolitik erkennen, dass es bald kein "Bio2 mehr geben wird, wenn die flächendeckende Ausbreitung von Pestiziden fortschreitet. Mit dem neugegründeten Verein schließen sich erstmals Persönlichkeiten aus der Bio-Branche mit einer eigenen Organisation den bisher von zivilgesellschaftlich getragenen Initiativen für eine andere Landwirtschaft an. Mit ihren Unternehmen, die alle aus Überzeugung für 100 Prozent "Bio" stehen, werfen sie wirtschaftliches und politisches Gewicht in die Waagschale." Bis das Ziel einer enkeltauglichen Landwirtschaft in Deutschland und in ganz Europa erreicht sein wird, rechnet das Bündnis freilich mit einem langen Weg.

"Der ökologische Landbau beweist seit langem, dass es auch ohne Neonicotinoide und andere Ackergifte geht. Dieses Wissen zu teilen, im Dialog weiter zu entwickeln und für alle Landwirte nutzbar zu machen, die gemeinsam nach neuen Wegen suchen, ist eine der zentralen Aufgaben des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft", sagt Dr. Niels Kohlschütter, Geschäftsführer der Schweisfurth-Stiftung, die ebenfalls Gründungsmitglied ist.

Neben dem Dialog ist Forschung ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des Bündnisses. Mit der Studie "Baumrinde 2018" sollen Erkenntnisse dazu gewonnen werden, ob Pestizide, anders als von den Herstellern behauptet, durch die Luft bis in die Städte hinein verfrachtet werden. Als dritte wichtige Säule informiert und motiviert die im Bio-Fachhandel verankerte Aktion >Ackergifte? Nein, danke!< Verbraucher dazu, sich ebenfalls für eine Landwirtschaft ohne Ackergifte und gesunde Lebensmittel starkzumachen.


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