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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 17.01.2001
BUND verlangt Konzept zum Gesundheitsschutz bei Landwirtschaft und Ernährung
Leitlinien für sichere Nahrungsmittel vorgelegt
Berlin, 17.1.01: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gesundheits- und agrarpolitische Leitlinien für einen umfassenden Verbraucherschutz vorgeschlagen. BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm erklärte in Berlin, die neue Verbraucherschutzministerin Renate Künast müsse neben dem Sofortprogramm zur Abwehr von BSE ein Konzept zur Transparenz der Lebensmittelproduktion und die dafür notwendigen agrarpolitischen Reformen durchsetzen. Dazu gehörten das dauerhafte Verbot des Einsatzes von Tiermehl, Tierfetten und Blutprodukten in der Landwirtschaft, Vermeidungsstrategien für alle Schadstoffe in Nahrungsmitteln sowie eine offensive Verbraucheraufklärung für gesunde Ernährung und die dafür erforderlichen Änderungen im Konsumverhalten.

Timm: "Es reicht nicht aus, ein Ministerium umzubenennen und darauf zu hoffen, dass der Verbraucher wie in der Vergangenheit oft geschehen auch diesen Lebensmittelskandal bald wieder vergisst. Ein Zurück zur alten Agrarpolitik darf es nie mehr geben. Die Agrarminister aller Bundesländer sollten die Zeichen der Zeit erkennen und die nötige Agrarwende jetzt durchsetzen. Und die Bauern und Agrarpolitiker, Lebensmittelforscher und -händler, Konsumenten und Ernährungsberater müssen gemeinsam dafür sorgen, dass ein neues Bewusstsein für sichere und gesunde Ernährung entsteht. Nur so kann Akzeptanz für die schwierigen Reformen im Agrarsektor aufgebaut werden."

Auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche in Berlin werde sich zeigen, dass es von Verbraucherseite her eine große Unterstützung für Reformen in der Landwirtschaft gebe, sagte Timm. Noch nie hätten Millionen von Menschen so drastisch wie jetzt die Nachteile der industriellen Futtermittel- und Nahrungsherstellung zu spüren bekommen. Diese Chance müsse die Politik nutzen, um den notwendigen Umbau der bisherigen Subventionspraxis durchzusetzen. Es dürfe nicht so weitergehen, dass 80 Prozent der EU-Fördermittel nur in landwirtschaftliche Großbetriebe flössen. Stärker gefördert werden müssten stattdessen die artgerechte Tierhaltung, eine naturnahe Futterproduktion und der Handel entsprechend dem Grundsatz "Aus der Region für die Region".

Der Hamburger Mediziner und Toxikologe Andreas Kappos verlangte von der neuen Verbraucherschutzministerin ein Konzept zur Verminderung von Schadstoffen und Verunreinigungen in allen Nahrungsmitteln. Kappos: "Die Weltgesundheitsorganisation hatte schon im vergangenen Jahr für Europa einen Aktionsplan zu Ernährung und Gesundheit gefordert. Auch Deutschland muss einen solchen Plan dringend erstellen und umsetzen. Wenn überhaupt aus der BSE-Krise etwas Positives herauskommen kann, dann sind es konkrete Maßnahmen für sichere Lebensmittel und eine gesunde Ernährung. "

Bei Rückfragen: BUND-Pressestelle/Rüdiger Rosenthal: Tel. 030-27586-425 / -489, Fax: -449, mobil: 0171-8311051; eMail: presse@bund.net, www.bund.net



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