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Die AbL bezieht sich dabei auf einen Exkursionsbericht des Kreisvereins der Rot- und Schwarzbuntzüchter im Kreis Schleswig-Flensburg in der Zeitschrift "Rind im Bild" 2/2017, wonach diese Betriebserweiterung von 2.300 Milchkühen auf nunmehr 5.000 "in den letzten Monaten" erfolgt sei. Die Ostsee-Zeitung berichte in ihrer Ausgabe vom 5.1.2017, dass der Unternehmer Ludwig Merckle und weitere Familienmitglieder Anteile an der Agrargenossenschaft Jürgenshagen bei Rostock gekauft hätten und dass der Familie neben Hohen Luckow und Jürgenshagen in Mecklenburg-Vorpommern weitere Agrarbetriebe gehörten - darunter Gut Miekenhagen Brüns bei Satow und Groß Strömkendorf bei Wismar. Unklar sei, ob auch die Agrar AG Kühlung bei Bad Doberan an die Merckles gegangen sei. Laut Ostseezeitung hat die staatliche Treuhandanstalt 1994 das Gut Hohen Luckow an die Merckle-Dynastie (Pharmahandel, Maschinenbau, Baustoffe) verkauft, wie auch andere Güter an andere Industrielle. Auf Schloss Hohen Luckow habe Bundeskanzlerin Angela Merkel 2007 dann auch die Staats- und Regierungschefs der G8-Länder zu einem Abendessen empfangen. Agrarminister Till Backhaus (SPD) äußerte sich kritisch zur Bündelung "so großer Flächen in wenigen Händen", zum Aufkauf großer Flächen durch "außerlandwirtschaftliches Kapital und zur dadurch verursachten "Preistreiberei am Bodenmarkt", bei der ortsansässige Bauern zumeist die Verlierer seien. Backhaus habe allerdings seine Ankündigung zur Änderung des Grundstücksverkehrsgesetzes bisher nicht umgesetzt. Laut Kritischem Agrarbericht gehörten die folgenden Milchvieh-Unternehmen bzw. Milchviehanlagen (geschätzte Angaben, 2011) zu den größten in Deutschland: 1. Bartholomäus Straathof, mit 3.000 Kühe in Kaarßen bei Hagenow; 2. Agrargesellschaft Uckermark AG, Dedelow bei Prenzlau, mit 2.500 Kühen; 3. Milchviehanlage Kröpelin (Mecklenburg-Vorpommern), vom Lohnunternehmer Stotz verkauft an die AgroEnergy AG, 2.200 Kühe; 4. Rhinmilch-Verbund, Fehrbellin, 1830 Kühe; 5. Erzeugergenossenschaft Neumark (Thüringen), 1.800 Kühe; 6. CAG Ceres Agrargesellschaft, Mallentin der Familie Koopman mit insgesamt 4.500 Kühen an 4 Standorten; 7. Stadtgüter Berlin Süd Vrieling KG, Jühnsdorf, mit 3100 Kühe an 3 Standorten; 8. Budissa-Gruppe, Niederkaina, mit 2.900 Kühe an 3 Standorten; 9. Vereinigte Agrarbetriebe Seydaland GmbH & Co.KG, 4 Betriebe mit insgesamt 2.360 Kühen an 4 Standorten; Der größte Milchviehbetrieb der Niederlande, die van-Bakel-Gruppe in Vredepeel, halte 2.000 Kühe. Holländischen Ursprung sei auch die "Koepon Holding" des Unternehmers Wijnand Pon, zu der neben Alta Genetics auch 5 Farmen mit 3.200 Kühen in den Niederlanden, Schottland, Polen sowie 2 in Mecklenburg-Vorpommern gehörten. In letzter Zeit werden laut AbL mittelständisch-bäuerliche Milchviehhalter auch in Westdeutschland durch die Expansions-Pläne von Agrarfabrikanten bedroht - so aktuell im niedersächsischen Warpe/Hoya durch die Ausweitungspläne des Unternehmers Derboven auf 2.000 Milchkühe und 1.000 weitere Rinder. Dagegen wehre sich neben dem Kreisverband des "Landvolk"-Landesbauernverbands und der AbL auch eine Bürgerinitiative - mit der Forderung nach einem Raumordnungsverfahren, das die drohende Verdrängung von etwa 50 anderen Milchviehbetrieben thematisieren müsse. Vor einigen Jahren, so die AbL, habe der Widerstand von Bauern und Bürgern und auch der Gemeinde im benachbarten Barver erfolgreich die Expansionspläne des Unternehmers Kriesmann auf 3.200 Kühe gestoppt. Zentrale Argumente waren auch damals, dass bäuerliche Milchviehhalter verdrängt, die Pachtpreise in die Höhe getrieben und die ruinösen Milchüberschüsse erhöht würden - und dass in solchen agrarindustriellen Größenordnungen ein Weidegang nicht mehr möglich sei. Weiterführende Informationen: Tierwohl - auch eine Frage der Bestandsgröße!
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