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Unterstützung der Forderung der Bundes-Umweltministerin nach Baurechts-Stopp für alle Groß-Tierhaltungsanlagen. Wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unter Berufung auf niederländische Medien mitteilt, sind in einer seit Jahren heftig umstrittenen Schweine-Agrarfabrik des Agrarindustriellen Straathof in den Niederlanden etwa 24.000 Schweine verbrannt. Wie der niederländische Agrar-Infodienst Boerderij melde, starben die Tiere am 27.7. bei dem Brand der "Knorhof"-Schweineanlage des Straathof-Unternehmens Sebava im Ort Erichem. Genehmigt sei die Agrarfabrik für etwa 2.000 Sauen mit Saugferkeln, 7.600 Aufzucht-Ferkel und 9.600 Mastschweine. Keines der Tiere habe das Feuer auf dem Betrieb des Agrarindustriellen überlebt, dessen deutsches Tierhaltungs-Berufsverbot in den Niederlanden leider bisher nicht gelte. Die betroffene Schweineanlage sei eine umgebaute frühere zweistöckige Geflügel-Anlage, so die AbL, sie stehe in der niederländischen Öffentlichkeit seit Jahren in heftiger Kritik. Die Gemeinde habe Straathof vor Jahren nur mit einer teuren Klage dazu zwingen können, die mit Tieren überbelegte Anlage auf den genehmigten Tierbestand zurückzuführen. "Er pfeift auf alle Regeln" - so laut Zeitung De Gelderlander der Vertreter der Tierschutz-Partei "Partij voor de dieren", Joop de Jonge. "Pig business" berichte angesichts der unfassbaren Dimension dieses Tier-Verbrennens über eine aktuelle Diskussion in den sozialen Medien über das Risiko des Verbrennens von Tieren gerade in solchen Mega-Ställen. Bei neuen Ställen würden Gemeinden und Versicherer mittlerweile darauf achten, dass die Ställe baulich in einzelne Brandabschnitte geteilt seien. Bei älteren Ställen sei laut niederländischer Brandwehr-Akademie oft eine untaugliche Elektro-Installation die Brandursache. Eine Vertreterin der Tierschutzorganisation "Wakker Dier" verwies darauf, dass die bei Großställen vorgeschriebenen Abluft-Waschanlagen eine Brandursache seien, diese seien bei kleineren Ställen unnötig. Zudem gebe es bisher noch keine Pflicht zum Einbau von Brandmeldern, Sprinkler-Anlagen und Notausgängen für Tiere. Fehlende Brandmelder hätten in diesem Fall wohl zum verspäteten Eingriff der Feuerwehr geführt. Auch in Deutschland, so die AbL, müssten die Genehmigungsbehörden bei Groß-Tierhaltungsanlagen die Vorschriften der Länder-Bauordnungen endlich konsequent anwenden: Danach müssten die Bauten und Baumaterialien so ausgeführt werden, dass im Brandfall Menschen und auch Tiere wirklich zu retten seien bzw. vor dem Übergreifen des Feuers auf andere Stallabschnitte geschützt würden. Die von der Region Hannover ausgearbeiteten Brandschutz-Vorgaben müssten endlich auch bundesweit allgemeingültig werden. Über die Brand-Ursache ist in diesem Fall laut AbL noch nichts bekannt. Bei dem Brand sei Asbest freigesetzt worden, das sich auf einer Fläche von einem Hektar rings um die Schweine-Anlage verteilt habe. Der Vertreter des niedersächsischen AbL-Landesverbands, Eckehard Niemann, verwies darauf, dass auch in Deutschland viele Bürgerinitiativen und auch Gemeinden heftigen Widerstand leisteten gegen Bau und Umbau früherer Straathof-Mega-Anlagen, die zum Teil sogar ohne Genehmigung erstellt worden seien. Im Handelsregister werde nach dem Berufsverbot für Straathof dessen Name zwar nicht mehr als Eigner aufgeführt, dennoch sei man dringlich an einer Klärung der Frage interessiert, ob es wirklich keinerlei Verbindung Straathofs zu der Nachfolge-Gesellschaft gebe. Niemann verwies darauf, dass im bundesweiten Bürgerinitiativen-Netzwerk "Bauernhöfe statt Agrarfabriken" deutsche Agrarindustrie-Gegner eng mit entsprechenden niederländischen Initiativen gegen "Megaställe" zusammen-arbeiteten. Man sei sich einig, dass das deutsche Tierhaltungsverbot gegen Straathof auch auf dessen Anlagen in den Niederlanden, Belgien oder Ungarn auszuweiten werden müsse. Die baurechtliche Möglichkeit der Gemeinden, für beantragte gewerbliche Tierhaltungs-Großanlagen keine Bebauungspläne mehr aufzustellen und diese so zu verhindern, müsse vom Bundestag endlich auf sämtliche Tierhaltungs-Großanlagen ausgeweitet werden. Die entsprechenden Pläne von SPD-Bauministerin Hendricks würden auch von der AbL voll unterstützt.
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