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Cyantraniliprol ist in Deutschland nicht zugelassen, seit kurzem aber in Polen. Sobald ein Wirkstoff in einem EU-Mitgliedstaat genehmigt wurde, darf damit behandeltes Saatgut auch in alle anderen EU-Länder eingeführt werden. Somit könnte mit Cyantraniliprol gebeiztes Raps-Saatgut bereits in den nächsten Wochen auf deutschen Feldern ausgesät werden. Christine Vogt, Referentin für Landwirtschaft im Umweltinstitut, sagt dazu: "Das Insektizid ist hochgiftig für Bienen. Dass es trotzdem auf unseren Feldern landen soll ist absolut unverantwortlich. Die Aussaat von mit Cyantraniliprol gebeiztem Saatgut muss verboten werden." Ob eine staubfreie Aussaat möglich ist, weiß selbst die zuständige Behörde nicht. Schutzmaßnahmen, die empfohlen werden, um die Entwicklung von Stäuben zu vermeiden, sind nicht verpflichtend und für den Schutz der Bienen völlig unzureichend. Die Bildung solcher Stäube bei der Aussaat von mit Neonicotinoiden gebeiztem Saatgut führte 2008 am Oberrheingraben innerhalb kurzer Zeit zu einer starken Schädigung oder dem Tod von über 11.000 Bienenvölkern. auch Hummeln und Wildbienen wurden so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass in der betroffenen Region vom "Stummen Frühling" gesprochen wird. Einige der besonders bienengefährlichen Neonicotionide wurden daraufhin mit Teilverboten belegt. Manfred Hederer, Präsident des Berufs- und Erwerbsimkerbunds, warnt: "Wir dürfen die Fehler, die ganz offensichtlich bei der Zulassung der Neonicotinoide gemacht wurden, nicht wiederholen. Christian Schmidt muss diesmal handeln, bevor Schäden entstehen." Der Staub ist jedoch nicht die einzige Gefahr für Insekten. Da das Gift Cyantraniliprol systemisch wirkt, verteilt es sich beim Heranwachsen der Pflanze im gesamten Organismus - von der Wurzel bis in die Blüten. So gelangt es auch in den Pollen und Nektar der behandelten Pflanzen. Blühender Raps dient Bienen, Hummeln und anderen Insekten als Nahrungspflanze. Den offenen Brief des Umweltinstitut München, des Berufs- und Erwerbsimkerbunds und der Aurelia-Stiftung an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt finden Sie hier. Die Aurelia Stiftung setzt sich für den Naturschutz, insbesondere für die Biene und eine bienenfreundliche Land(wirt)schaft ein.
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