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Angesagt sei stattdessen eine Strategie, bei der Bauern ihre einkommens- und preispolitischen Ziele mit den Interessen der Gesellschaft an Umwelt- und Tierschutz und "Klasse statt Masse" erfolgreich verbinden könnten: Weil die Umsetzung von Tierwohl und Nachhaltigkeit automatisch mit einem Abbau der erzeugerpreis-drückenden Überschussproduktion verbunden sei, könnten Bauern so endlich faire Preise durchsetzen und zugleich ihre gesellschaftliche Akzeptanz erhalten und stärken. Sie könnten sich dabei auch auf EU-Vorgaben stützen und eine wettbewerbsneutrale, EU-weite Umsetzung durchsetzen. Die Bauernverbands-Strukturen für diese bäuerlichen Interessen zu nutzen, so die AbL, sei allen Erfahrungen nach wenig aussichtsreich. Allerdings könne man gemeinsam mit der Gesellschaft durchsetzen, dass die Bauernverbandsspitze nicht weiter blockieren könne, wenn es um Preis- und Mengenregulierung bei Milch und Fleisch gehe oder um die Ausrichtung der EU-Agrarpolitik auf bäuerliche Strukturen statt auf agrarindustrielle Großbetriebe. AbL-Vertreter Eckehard Niemann verwies darauf, dass Milchbauern erfolgreich auch gegen den Bauernverband die Prämien zur Mengenreduzierung und damit zumindest einen Preisanstieg von 20 auf über 30 Cent durchgesetzt hätten. Gegen Molkereigenossenschafts- und Bauernverbands-Interessen könne und müsse man auf diesem Wege nun dringend gewinnbringende Milchpreise durchzusetzen. In der Geflügel- und Schweinehaltung hätten unter anderem Bürgerinitiativen gegen Mega-Anlagen, Filtererlasse für Großställe und Baurechtsänderungen dafür gesorgt, dass der Bau von Agrarfabriken und damit eine weitere Steigerung der Überproduktion und Verdrängung von Bauernhöfen gehemmt worden seien. Im Schweinebereich gebe es - wie bei der Milch - auch bauernverbands-unabhängige Interessenvertretungen und Erzeuger-Zusammenschlüsse. In der Geflügelbranche seien die Erzeugergemeinschaften leider noch engstens mit den jeweiligen Geflügelkonzernen liiert. Im Ackerbau könnten europaweite Vorgaben bei den EU-Zahlungen zu vielfältigeren Fruchtfolgen, einer heimischen Eiweißfutter-Versorgung und einem Ersatz etlicher Pestizid-Anwendungen durch andere ackerbauliche Maßnahmen führen. Auch hier sei dies automatisch verbunden mit einem Abbau preisdrückender Überschüsse, wenn der Außenschutz gegenüber Drittlands-Importen aufrechterhalten werde. Bei der Zuckerrübe gebe es noch weitgehend bauernverbands-unabhängige Anbauerverbände, die aufgerufen seien, der deutlich absehbaren und von den Zucker- und Export-Konzernen angeheizten Überproduktion deutlich Einhalt zu gebieten. Die AbL rief die zum Bauerntag eingeladenen Vertreter der Parteien auf, diese Zusammenhänge deutlich zu benennen. Gleichdürfe man auch unsachlicher Kritik und überspitzter Polemik gegen Bauern und Landwirtschaft keinen Raum geben, weil dies viele Bauern weiter in die Arme der Bauernverbandsführung treibe. Weitere Informationen: Kritischer Agrarbericht 2017 - Artikel zum letzten Bauerntag Artikel aus dem Buch "Die stille Macht", Hrsg. Thomas Leif und Rudolf Speth, 2003: Das Interessengeflecht der Agrobusiness<(/a>
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