Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||||
Wenn Sie in knietiefem, blaugrünem Wasser Ihre Zehen nicht mehr sehen, sollten Sie dort nicht baden, da dann zu viele Cyanobakterien im Wasser sind. Cyanobakterien können vielerlei Beschwerden verursachen: manche reizen die Haut, andere produzieren Gifte und können gefährlich werden, wenn sehr viel der "grünen Brühe" verschluckt wird. Recht häufig enthalten Cyanobakterien Lebergifte, die über einen längeren Zeitraum und in hohen Konzentrationen aufgenommen, zu Leberschäden führen können. Cyanobakterien als Aufwuchs Cyanobakterien können nicht nur im Wasser schwebend (als sogenanntes Plankton) vorkommen, sondern auch als Schicht auf Oberflächen wachsen (Aufwuchs) - d.h. auf Sedimenten, Bauteilen von Stegen, Steinen, Unterwasserpflanzen. In Deutschland sind am Tegeler See in Berlin nun aktuell (Juni 2017) erstmals toxische Cyanobakterien im Bereich von Wasserpflanzen beobachtet worden . In dem Maße, in dem Gewässer - wieder klarer werden, nehmen auch Unterwasserpflanzen wieder zu. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung - für den Naturschutz, denn die Artenvielfalt nimmt wieder zu und die Gewässer nähern sich stärker ihrem natürlichen Zustand. Aber auch für die Nutzung durch den Menschen, zum Beispiel zur Trinkwassergewinnung und zum Baden. Denn im klaren, nährstoffarmen Wasser sind kaum planktische Cyanobakterien. Allerdings können sie verstärkt als Aufwuchs vorkommen, vor allemauf Unterwasserpflanzen. Dies zeigt das Beispiel am Tegeler See. Bislang ist noch unklar, ob toxische Aufwuchs-Cyanobakterien auch an anderen Badegewässern in Deutschland vorkommen. Dies zu klären ist nunmehr Forschungsaufgabe. Situation am Tegeler See (Stand 15.06.2017) Der Tegeler See in Berlin ist nach jahrelanger Sanierung wunderbar klar und hat keine "Blaualgenblüten" mehr. Dadurch, dass nun mehr Licht durchkommt, kann sich jetzt aber offensichtlich eine Cyanobakterienart verbreiten, die nicht primär planktisch (also suspendiert im Wasser) lebt, sondern als Aufwuchs auf Flächen - auch auf Wasserpflanzen. Sie produziert ein Nervengift - Anatoxin-a (ATX) - das in angeschwemmten Klumpen an Quellmoos in erheblicher Konzentration enthalten ist und teilweise auch in den Mägen der verendeten Hunde gefunden wurde. Veterinäre halten es für sehr wahrscheinlich, dass dies die Ursache des Hundesterbens war. Im freien Wasser - auch unweit solcher Quellmoos-Anschwemmungen ist die Konzentration an Anatoxin-a sehr niedrig. Da Menschen nicht Schilf und Quellmoos zu sich nehmen so wie die Hunde sieht das UBA kein gesundheitliches Risiko für die Badenden, sofern man sich von Arealen mit angeschwemmtem Material fern hält und Wasserschlucken vermeidet. Aktuelle Informationen beim LaGeSo Berlin Belastung mit Bakterien Schlechte Wasserqualität zum Beispiel durch Einleitung von geklärten Abwässern, bei der auch Krankheitserreger im Wasser auftreten, kann man als Badender nicht "mit bloßem Auge" erkennen. Hinweise auf Verschmutzungen können aber sein:
Krankheitserreger können unter anderem zu Durchfallerkrankungen oder Augen- und Ohreninfektionen führen. Bei zu hohen Belastungen gibt es ein Badeverbot. Europäische Badegewässer - Grenzenlose Überwachung der Wasserqualität In Europa wird die Qualität des Wassers in Badegewässern nach gemeinsamen Vorgaben überwacht. Aus den Messergebnissen von vier Jahren wird die Einstufung der Wasserqualität berechnet. Über die Wasserqualität informieren europaweit einheitliche Symbole, die gut sichtbar am Badegewässer ausgehängt werden. Die Ergebnisse der vorangegangenen Badesaison für jedes Badegewässer in Europa gibt es hier. Blaue Flagge - hier ist nicht nur das Wasser sauber Für Deutschland vergibt die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) alljährlich die "Blaue Flagge" als Umweltauszeichnung an Badestellen, die neben einer ausgezeichneten Wasserqualität auch Anforderungen hinsichtlich des Umweltmanagements, der Umweltkommunikation, Strand-Service und Sicherheit erfüllen. Bewertet werden unter anderem
Badedermatitis: Kleine Tiere - große Wirkung Wenn man vom Baden mit einem juckenden Hautausschlag zurückkommt, waren möglicherweise Zerkarien am Werk. Zerkarien sind winzige Larven von Saugwürmern, die eigentlich Wasservögel befallen aber manchmal auch versuchen in die Haut von Menschen einzudringen. Die Zerkarien sterben in der Haut ab, lösen aber Hautreaktionen aus, die bei Erstkontakt zu kleinen roten Pusteln und bei mehrmaligem Kontakt auch zu größeren juckenden Quaddeln, die ein bis zwei Wochen anhalten, führen können. Badende können den Kontakt mit Zerkarien verringern, indem sie flache Uferbereiche mit Pflanzen meiden, nach dem Baden die Kleidung wechseln und sich mit einem Handtuch kräftig abtrocknen. Ganz vermeiden lässt sich der Kontakt bei starkem Befall in einem Badegewässer aber nicht. Bitte informieren Sie die zuständige Überwachungsbehörde. Unfällen vorbeugen
| |||||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |