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Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands sind laut ADFC-Fahrradklima-Test 2016 - im Vergleich zu 2014: Über 200.000 Einwohner (Gruppe 1)
2. Karlsruhe Note 3,09, relativ konstant, gleicher Platz 3. Freiburg i.Br. Note 3,28, relativ konstant, gleicher Platz 100.000 - 200.000 Einwohner (Gruppe 2) 1. Göttingen Note 3,29, relativ konstant, neu unter Top 3 2. Hamm Note 3,32, leicht verb., neu unter Top 3 3. Erlangen Note 3,34, relativ konstant, 2 Plätze gefallen 50.000 - 100.000 Einwohner (Gruppe 3) 1. Bocholt Note 2,29, leicht verschl., gleicher Platz 2. Nordhorn Note 2,59, relativ konstant, gleicher Platz 3. Wesel Note 3,02, leicht verschl., gleicher Platz Unter 50.000 Einwohner (Gruppe 4) 1. Reken Note 1,86, relativ konstant, gleicher Platz 2. Wettringen Note 2,08, leicht verb., neu unter Top 3 3. Heek Note 2,11, stark verb., neu unter Top 3 Als stärkste Aufholer wurden ausgezeichnet: Bochum, Wuppertal und Augsburg in Gruppe 1, Pforzheim, Regensburg und Offenbach a.M. in Gruppe 2, Marburg, Hanau und Iserlohn in Gruppe 3 sowie Baunatal, Gevelsberg und Zirndorf in Gruppe 4. Diese Städte haben sich gegenüber dem ADFC-Fahrradklima-Test 2014 am stärksten verbessert. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: "Konkurrenz belebt das Geschäft - so ist es auch in der Radverkehrsförderung. Der Fahrradklima-Test kann hier gleichermaßen Ansporn und Bestätigung sein. Mit dem Fahrradklima-Test wollen wir den Städten und Kommunen aber vor allem ein Instrument an die Hand geben, das ihnen hilft, das Fahrradklima vor Ort besser einzuschätzen und Erkenntnisse für ihre Fördermaßnahmen zu gewinnen." Engagierte Rad-Förderung zahlt sich aus Während Münster nach Einschätzung des ADFC vor großen, ungelösten Problemen durch eine inzwischen unterdimensionierte Infrastruktur sowie steigende Unfallzahlen steht und dadurch kontinuierlich in der Gunst der Radfahrenden verliert (von 1,88 in 2003 auf 3,07), profitieren Städte, die den Radverkehr zur Chefsache gemacht haben. Karlsruhe setzt auf eine gute Mischung aus systematischer Radverkehrsförderung mit messbaren Zielen, einem flächendeckenden Radwegenetz und Kommunikation (Kampagne "Tu's aus Liebe" für besseres Verkehrsklima), Göttingen gewinnt durch den "eRadschnellweg", das niedersächsische Nordhorn behandelt das Fahrrad überall prioritär und legt beispielsweise Neubaugebiete so an, dass man von den Fahrradparkplätzen aus den kürzesten Weg in die Stadt hat. Sicherheitsgefühl und Radwegequalität entscheidend
Gesamtnote: ausreichend Die Bandbreite der Bewertungen ist groß: So erhielt die "Fahrradstadt der Herzen", das münsterländische Reken, die Bestnote 1,86. Schlusslicht ist Hagen mit der Durchschnittsbewertung 4,72. Das "Fahrradklima" insgesamt - also die wahrgenommene Fahrradfreundlichkeit deutscher Städte und Gemeinden - hat sich seit der letzten Umfrage 2014 leicht verschlechtert und liegt nun bei 3,81 (2014: 3,74). Verstellte und zu schmale Radwege nerven am meisten Die meisten Befragten sind zufrieden mit der Erreichbarkeit der Innenstadt per Rad (Note: befriedigend plus). Auch die Kernfrage "Bei uns macht Radfahren Spaß bzw. Stress" wird relativ gut bewertet (Note: befriedigend). Genervt sind die Radfahrenden vor allem durch Baustellen oder Falschparker auf Radwegen, ungeeignete Ampelschaltungen und zu schmale Radwege (Note: ausreichend bis mangelhaft). Und: Über 60 Prozent der Befragten fühlt sich beim Radfahren nicht sicher (Note: ausreichend). Der massenhafte Fahrraddiebstahl wird ebenfalls in fast allen Städten als schwerwiegendes Problem wahrgenommen (Note: ausreichend). ADFC fordert Pro-Kopf-Investitionen von 30 Euro Der ADFC fordert deutlich höhere Investitionen in den Radverkehr. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: "Der Flaschenhals in Deutschland ist fast überall eine unterdimensionierte Fahrrad-Infrastruktur. Deutsche Städte brauchen deutlich mehr Platz und Geld für den Radverkehr! Utrecht, Amsterdam oder Kopenhagen geben 30 Euro und mehr pro Kopf und Jahr für den Radverkehr aus und nehmen dem Autoverkehr Stück für Stück Flächen weg. In Deutschland liegen wir fast überall deutlich unter fünf Euro und malen schmale Streifen auf die Straße. Wenn Deutschland ernsthaft Autoverkehr auf das Rad verlagern will, brauchen wir mutige Politiker und Pro-Kopf-Investitionen von 30 Euro pro Jahr - und zwar intelligent verteilt auf die Schultern von Bund, Ländern und Kommunen." Was ist eine fahrradfreundliche Stadt? Nach Überzeugung des ADFC gehört zu einer fahrradfreundlichen Stadt vor allem ein durchgängiges, großzügiges, intuitiv verständliches Radverkehrsnetz quer durch die ganze Stadt. Für Alltagsradler, die mit dem Rad zur Arbeit oder zu Terminen fahren, ist es wichtig, dass es direkt geführte Verbindungen gibt, die ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Für den Freizeitverkehr sollte es zusätzlich attraktive Grünrouten geben. In Wohngebieten und verkehrsberuhigten Bereichen kann der Radverkehr auf der Kfz-Fahrbahn geführt werden, an stark und schnell befahrenen Straßen muss es einen physisch getrennten Radweg oder eine geschützte Radspur von mindestens zwei Metern Breite geben. Radschnellwege als Lösung für Pendler Als Verbindung zwischen Städten sind breite und kreuzungsfrei geführte Radschnellwege die Lösung der Wahl. Radwege müssen systematisch von Falschparkern, Baustellen und anderen Hindernissen freigehalten werden. Die Oberfläche muss leichtläufig und gut gepflegt sein. An wichtigen ÖPNV-Knotenpunkten sowie an öffentlichen Einrichtungen, Einkaufszentren und in Wohngebieten gibt es ein großzügiges Angebot an sicheren und komfortablen Fahrradabstellplätzen. Für Radfahrer optimierte Ampelschaltungen, klar geregelte Vorfahrt auf Fahrradstraßen und in Kreiseln sowie die Förderung eines rücksichtsvollen Verkehrsklimas schaffen ebenfalls mehr Fahrradfreundlichkeit. Autofreie Sonntage und andere Aktionen Nicht zuletzt sind Kommunikation und Sichtbarkeit wichtig: In fahrradfreundlichen Städten fahren auch Bürgermeisterinnen und Verwaltungs-Chefs mit dem Rad, es gibt Aktionstage ("autofreier Sonntag") und Fahrrad-Kampagnen ("Mit dem Rad zur Arbeit", "Stadtradeln", "Autokorrektur" o.ä.) sowie fahrradfreundliche Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern Diensträder, Fahrradparkplätze und Duschen zur Verfügung stellen. Hintergrund zum ADFC-Fahrradklima-Test Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2016 zum siebten Mal durchgeführt. Er wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 mit rund 150.000 Euro gefördert. Über 120.000 Menschen stimmten bei diesem Durchgang ab, das sind 15 Prozent mehr als beim letzten Durchgang. 539 Städte haben die Mindestanzahl an Stimmen erreicht und es damit in die Wertung geschafft, gegenüber 468 in 2014. Die Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück. Der Test bestand aus 27 Fragen, wie "Macht das Radfahren Ihrer Stadt Spaß oder Stress?" oder "Sind die Wege für Radfahrende angenehm breit oder zu schmal zum Überholen?". Die Umfrage wurde größtenteils online durchgeführt. Bewertet wurde nach dem Schulnoten-Prinzip mit Werten zwischen eins und sechs. Über den ADFC Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 160.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
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