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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 02.05.2017
Ab heute landen Lebensmittel auf dem Teller, nicht in der Tonne
2. Mai vom WWF symbolisch als "Tag der Lebensmittelverschwendung" erklärt
Umgelegt auf den jährlichen Verbrauch landen in Deutschland erst die ab 2. Mai produzierten Lebensmittel auf unseren Tellern anstatt in der Tonne.

Rund ein Drittel der Nahrung wird weltweit weggeworfen. Foto: pixabay.de
Rund ein Drittel der Nahrung wird weltweit weggeworfen, was Treibhausgasemissionen in Höhe von mehr als drei Gigatonnen verursacht - wäre dieser Bereich ein Land, wäre er der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen nach den USA und China. Für jedes Nahrungsmittel brauchen wir zudem Ackerflächen und Wasserressourcen im In- wie im Ausland, wir verbrauchen Energie bei Herstellung und Transport und verwenden Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die die Umwelt belasten.

Tag der Lebensmittelverschwendung
Nach Berechnungen des WWF markiert der 2. Mai den Tag, ab dem produzierte Lebensmittel auf unseren Tellern anstatt in der Tonne landen. Der WWF hat den 2. Mai daher symbolisch zum "Tag der Lebensmittelverschwendung" erklärt. Zum Tag der Lebensmittelverschwendung gibt das Umweltbundesamt Tipps, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

In Zahlen: Die Deutschen konsumieren jedes Jahr pro Kopf 456 Kilogramm Lebensmittel. Diese Menge verbraucht bei der Erzeugung etwa so viel Fläche wie ein Drittel Fußballplatz, rund 84 Badewannen Wasser sowie Treibhausgasemissionen, die einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück entsprechen. Außerdem wird Energie bei Weiterverarbeitung und Transport benötigt und insgesamt jedes Jahr rund 46.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel, rund 5,3 Millionen Tonnen Mineraldünger und rund 220 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger verwendet. Gut 81 Kilogramm dieser Lebenmittel werden pro Kopf zu Abfall. Das sind immerhin knapp 20 Prozent und entsprechen zwei vollen Einkaufswagen - Lebensmittel im Wert von rund 230 Euro.

Lebensmittelabfälle vermeiden - so geht's
  • Probieren vor wegwerfen: Nicht alle Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen in den Abfall - verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Sinne. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie frischem Fisch oder Geflügel sollten Sie das Verbrauchsdatum aber auf keinen Fall überschreiten.
  • Reste kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich oft leckere Mahlzeiten, Saucen oder Fruchtshakes herstellen. Entdecken Sie neue Kreationen und Verarbeitungstechniken. Anregungen finden Sie z.B. über die "Beste Reste App" des BMEL oder das Klimakochbuch der Stadtreinigung Hamburg.
  • Geplant und nicht zu viel einkaufen. Ein Blick in den Kühlschrank vorm Einkauf hilft, Doppeleinkäufe zu vermeiden.
  • Richtige Lagerung in den unterschiedlichen Kältezonen des Kühlschranks und Lebensmittel in getrennten Gefäßen aufzubewahren verlängert die Lebensdauer. Leicht Verderbliches wie Fleisch und Fisch gehören in die kühlste Zone, also weit nach unten im Kühlschrank. Eier, Butter und Getränke brauchen es nicht ganz so kalt und sind in der Kühlschranktür gut aufgehoben.
  • Verschenken statt wegwerfen: zum Beispiel über das Portal "Foodsharing".

Mehr als 900 Einrichtungen wie die "Tafel" unterstützen Bedürftige in Deutschland bereits mit Lebensmitteln, die anderenfalls weggeworfen worden wären. Hier gibt es noch einige Rechtsunsicherheiten, zum Beispiel wenn den "Tafeln" versehentlich verdorbene Lebensmittel übergeben werden. Auf EU-Ebene wird derzeit an einer Leitlinie zur Weitergabe von Lebensmitteln gearbeitet, um Rechtsunsicherheiten auszuräumen.

Sinnvoll ist auch eine Entschärfung der Handelsnormen zu Aussehen und Form von Obst und Gemüse. Allerdings liegt es hier häufig auch am Handel selbst. Paradebeispiel ist die krumme Gurke. Seit der Abschaffung der Handelsnormen für 26 Produkte (darunter auch Gurken) 2009 sollte diese eigentlich im Supermarktregal zu finden sein. Dennoch sucht man sie vergeblich, denn der Handel hat hier eigene Normen definiert, was es für Landwirte häufig noch schwieriger macht, nicht der Norm entsprechendes Obst und Gemüse zu vermarkten. Dabei sagen rein optische Gesichtspunkte nichts über die wirkliche Güte eines Apfels oder einer Tomate aus.

Auch das gehört zum umweltfreundlichen Lebensmitteleinkauf: Ware aus der Region - mit kurzen Transportwegen und saisonal produziert - hat meist eine deutlich bessere Ökobilanz als Ware aus Übersee. Auch pflanzliche Nahrungsmittel entlasten die Umwelt: Die Produktion tierischer Produkte, v.a. Fleisch, bringt hohe Umweltbelastungen mit sich - durch Ressourcen- und Flächenverbrauch, aber auch Nitratbelastung von Böden und Gewässern und hohe Treibhausgasemissionen. Pflanzliche Produkte schneiden hier deutlich besser ab.


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