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"Die Begründung des Landgerichts Essen für die Abweisung der Klage ist aus unserer Sicht falsch", sagt Rechtsanwältin Verheyen. "Sie lässt von uns vorgebrachte Sachverhalte zum Zusammenhang zwischen Emissionen von CO2 und der konkreten Gletscherschmelze außer Acht und unterstellt trotz anerkannter möglicher naturwissenschaftlicher Kausalität ganz generell eine fehlende rechtliche Kausalität für solche Fälle. Wir halten die Kausalität aber auch auf rechtlicher Ebene für gegeben. Nur weil viele Verursacher eine bestimmte Folge herbeiführen, entfällt nicht die rechtliche Verantwortung des Einzelnen. Wir hoffen, dass das Oberlandesgericht Hamm unsere Rechtsauffassung teilt und uns mit der Beweisaufnahme die Chance gibt, die Mitverantwortung von RWE für die akute Gefährdung des Eigentums meines Mandanten zu beweisen." Saúl Luciano zeigt sich entschlossen: "Wir haben keine andere Chance. Der Gletschersee oberhalb meiner Heimatstadt wächst unaufhaltsam und diejenigen, die das Schmelzen der Gletscher mit ihren Emissionen beschleunigen, tun so als hätten sie mit unserer Notlage nichts zu tun. Man muss kein Rechtsgelehrter sein um zu erkennen, dass das Unrecht ist." Das Verfahren ist ein Präzedenzfall. Saúl Luciano Lliuya möchte erreichen, dass RWE entsprechend seines Anteils an der Verursachung des Klimawandels für Schutzmaßnahmen an einem Gletschersee oberhalb der Andenstadt Huaraz aufkommt. Dem Teil der Stadt, in dem Luciano Lliuya und seine Familie wohnen, droht wegen der durch den Klimawandel beschleunigten Gletscherschmelze akute Flutgefahr. Ein Abbruch des schmelzenden Gletschers über dem vollen See könnte zu einer verheerenden Flutwelle führen, von der laut Studien bis zu 50.000 Menschen direkt betroffen wären. RWE lehnt die Forderung jedoch ab. "Jeder, der Risiken verursacht, muss auch seinen Teil der Kosten für den Schutz der davon betroffenen Menschen übernehmen", sagt Klaus Milke, Vorsitzender der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, die Luciano Lliuyas Anliegen unterstützt und ihn berät. "Wir setzen darauf, dass es einen ähnlichen Effekt wie bei der Tabakindustrie geben wird: Nach dem Erfolg solcher zivilrechtlicher Fälle würde der Handlungsdruck auf die Politik endlich viel größer." Für die Anwalts- und Gerichtskosten des Klägers in diesem Musterverfahren tritt die Stiftung Zukunftsfähigkeit ein und ruft zu Spenden auf. Weitere Informationen: germanwatch.org/de/der-fall-huaraz
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