Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
Deutlich über 80 Mrd. US-Dollar Umsatz weltweit könnte die Bio-Bilanz für 2015 lauten, so die aktuelle Einschätzung von Branchenexperten. Gute Zeiten für den Bio-Sektor, der international ein stabiles Wachstum verzeichnet. Wenn seine Akteure sich vom 15.-18.02.2017 zu ihrem jährlichen Branchentreff, der BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, und VIVANESS, Internationale Fachmesse für Naturkosmetik, in Nürnberg versammeln, stehen neben beachtlichen Erfolgszahlen Themen wie Innovation und Verantwortung im Fokus. "Das weltweite Wachstum der Bio-Märkte wird für 2015 dazu führen, dass die Marke von 80 Mrd. US-Dollar deutlich übersprungen werden wird", analysiert Amarjit Sahota, Gründer und Geschäftsführer der Londoner Consulting Organic Monitor (GB). Für 2014 wurde ein weltweiter Umsatz von rund 80 Mrd. Dollar ermittelt. "Dabei nimmt der US-Markt wegen überdurchschnittlichen Wachstumsraten einen zunehmend größeren Anteil ein." Helga Willer, Expertin des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), Frick (CH), freut sich ebenfalls über positive Wachstumszahlen. Sie stellt eine deutliche Zunahme der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Europa fest. "Für den Biolandbau weltweit könnte 2015 zu einem Rekordjahr in seiner Geschichte werden", so Willer. Noch stehen nicht für alle Länder die Ergebnisse zur Verfügung, aber bis Jahresende 2016 werden die Bio-Landbauzahlen von den meisten Ländern für 2015 veröffentlicht. "Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich jedoch für die Europäische Union sagen, dass die Fläche stärker als in den Vorjahren gewachsen ist - nämlich um eine halbe Million Hektar auf knapp 11 Mio. ha oder über 5 %", so Willer erfreut. Besonders stolze Zuwachsraten gäbe es in Spanien, welches sich der 2 Mio. ha-Marke nähert. Italien kam 2015 auf knapp 1,4 Mio. ha Bio-Fläche. Auch in Deutschland legte die Fläche stärker zu als in der Vergangenheit - sie wuchs um 4 % auf knapp 1,1 Mio. ha. USA gibt weltweite Wachstumsimpulse In den USA zeigt sich der Bio-Branchenverband Organic Trade Association (OTA), Washington, außerordentlich zufrieden mit den Trends und dem erzielten Bio-Umsatz im Jahr 2015. Dieser erreicht laut der Publikation "Organic Industry Survey" ein Allzeit-Hoch von knapp 40 Mrd. US-Dollar (39,7 Mrd.). Allein in diesem Jahr konnte ein Plus von 11 % sowie der der mit 4,2 Mrd. US-Dollar größte Zuwachs erzielt werden. Treiber der Entwicklung ist das Segment Frische, wo der Umsatz auf 13 Mrd. zunahm. Dieses macht 36 % des gesamten Bio-Markts in den USA aus. Inzwischen liegt der Marktanteil von Bio-Obst und -Gemüse in den USA bei 13 %. Bei verarbeiteten vegetarischen Convenience-Produkten verdoppelte sich der Umsatz (+ 107 %) sogar. Am meisten Bio-Obst und -Gemüse wurde über die "konventionellen" Supermarktketten verkauft (5,7 Mrd. US-Dollar), gefolgt von Fachgeschäften und Naturkost-Supermärkten (4,7 Mrd. USDollar) sowie der Direktvermarktung (2,7 Mrd. US-Dollar) mit Wochenmärkten, Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften sowie OnlineHandel. Alleine bei Bananen legte der Umsatz um 33 % auf 165 Mio. USDollar zu, ein sehr beachtlicher Zuwachs. OTA-Geschäftsführerin Laura Batcha stellt fest: "Die vorliegenden Daten zeigen uns, dass der Bio-Kunde sein Obst und Gemüse enorm gesundheitsbewusst einkauft. Dabei ist BioWare die erste Wahl wegen der Gewissheit, dass sich mit dieser Wahl giftige und kaum abbaubare Pestizide vermeiden lassen." Der Non-FoodSektor mit Öko-Textilien, Wasch- und Reinigungsmitteln und Kosmetik ist um 13 % auf 3,6 Mrd. US-Dollar gewachsen. Beide Produktgruppen - Lebensmittel und Non-Food - erzielten zusammen somit 43,3 Mrd. USDollar, umgerechnet 39,6 Mrd. EUR zum Jahresende 2015. Deutschland: Starker Sektor in europäischer Bio-Branche Über ein zweistelliges Marktwachstum konnte sich, als die aktuellen Zahlen anlässlich der BIOFACH 2016 verkündet wurden, nicht nur der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dachverband der deutschen Bio-Verbände und nationaler ideeller Träger der Weltleitmesse, freuen, sondern die gesamte deutsche Bio-Branche. Im Vorjahr (2015) war mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken ein Umsatzplus von 11,1 % und ein Marktvolumen von insgesamt 8,62 Mrd. Euro (2014: 7,76 Mrd. Euro) erreicht worden. Dies ergaben Berechnungen des "Arbeitskreises Biomarkt" unter der Leitung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), Berlin (D) zusammen mit sieben Partnern aus Wissenschaft und Beratungsinstitutionen. Am stärksten legte der Verkauf von Bio-Lebensmitteln und -Getränken im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu. Mit einem Zuwachs von 13,2 % stieg dieser auf 4,76 Mrd. Euro. Auch der Naturkost-Fachhandel legte im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich zu, und erzielte mit 2,71 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 10 %. Die weiteren Verkaufswege wie Reformhäuser, Bäckereien oder der Versandhandel entwickelten sich 2015 ebenfalls überproportional. Stetig baut auch der klassische Einzelhandel seine Position auf dem Markt aus: 55 % des Bio-Umsatzes entfielen auf den LEH, 31 % auf den Naturkostfachhandel und 13 % auf die übrigen Verkaufskanäle. Frankreich: Robuste Marktentwicklung In Frankreich ist die Bio-Anbau-Fläche 2015 stärker gewachsen als zunächst angenommen. Laut aktuellen Angaben der Agence Bio, Montreuil (F) verzeichnete diese einen Zuwachs von 23 % auf knapp 1,4 Mio. ha und 5,1 % des gesamten landwirtschaftlich genutzten Bodens. Für das laufende Jahr erwartet die Agentur ein Flächenwachstum von weiteren 8 %, für 2017 sogar von 20 %. Der Bio-Markt in Frankreich wächst seit Jahren sehr stabil. Inzwischen liegen die Umsätze der gesamten Bio-Branche bei 5,5 Mrd. Euro, ein Zuwachs von 10 % im Vergleich zum Jahr 2014. Auch die Zahl der Unternehmen im Bio-Sektor vom Bio-Bauer über Weiterverarbeiter und Großhändler bis zum Einzelhändler nahm auf 42.216 zu, ein erfreulicher Zuwachs von 7,2 %. Schweiz: Bio legt trotz schwierigem Umfeld erneut stark zu Neben Dänemark liegt die Schweiz seit langem vorne, wenn es um BioKonsum geht. Zusammen mit Dänemark belegt sie mit 7,7 % des Marktanteils den Spitzenplatz im Ranking der europäischen Länder. Die Zahl der landwirtschaftlichen Bio-Betriebe stieg 2015 auf über 6.000, wobei die bewirtschaftete Fläche bei 137.000 ha lag. Zugenommen hat auch das Bio-Marktvolumen mit einem Umsatz von 2,1 Mrd. Euro, beziehungsweise 5 % mehr als im Vorjahr. 12,8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird in der Eidgenossenschaft inzwischen biologisch bewirtschaftet. Auch 2016 hält der Trend zur Umstellung an, wobei sich bereits 227 Betriebe neu bei Bio Suisse angemeldet haben. Laut Jürg Schenkel, Leiter Marketing beim Verband Bio Suisse, Basel (CH), bleiben Frischeprodukte das wichtigste Segment mit einem Umsatz von 1 Mrd. Euro. Mit einem Zuwachs von 10 % auf 1 Mrd. Euro erreicht das Segment nach Schenkels Angaben erstmals einen zweistelligen Marktanteil. Dennoch bleiben Eier und Brot die beliebtesten Einzelprodukte mit sehr beachtlichen Marktanteilen von 24 % bzw. 20 % am gesamten Konsum. Gemüse folgt mit 18 % Marktanteil auf Platz 3. Mit Ausgaben von 259 EUR pro Kopf der Bevölkerung ist die Schweiz weltweit führend. Italien: Schwergewicht im Export Nach Schätzungen des Branchenverbands AssoBio, Bologna (IT), lag der Bio-Umsatz für das Jahr 2015 bei 4,2 Mrd. Euro. Als wichtiger europäischer Lieferant und Produzent einer breiten Palette von Frischgemüse, Pasta, Olivenöl sowie einer Vielzahl anderer verarbeiteter Produkte verwundert es nicht, dass beinahe ein Drittel dieses Betrages - 1,5 Mrd. Euro - auf den Export entfielen. Den Verbandsschätzungen zufolge lag der Bio-Umsatz im Naturkostfachhandel bei 860 Mio. Euro, beinahe gleichauf mit dem LEH, der 872 Mio. Euro verzeichnete. Mit 238 Mio. Euro ist die Direktvermarktung mit Lieferdiensten und Wochenmarktständen ebenfalls marktrelevant. Eine offizielle Datenerhebung für den Bio-Sektor existiert in Italien allerdings nicht. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Nielsen stieg der an den Scannerkassen festgestellte Bio-Umsatz in Supermärkten und Kaufhäusern 2015 um 20 % auf 872 Mio. Euro, deutlich mehr als in den beiden Vorjahren, in denen der Zuwachs 12 % (2014) und 11 % (2013) betragen hatte. Durch die Umsatzsteigerung in allen Sektoren der italienischen BioBranche konnten auch deutlich mehr Mitarbeiter beschäftigt werden. AssoBio geht bei der Beschäftigung von einem Zuwachs von 17 % aus, sowie einer Gesamtzahl von 184.000 Personen inklusive der in der BioLandwirtschaft Tätigen. Großbritannien: Wieder auf Wachstumspfad Nach mehreren Jahren der Stagnation und des Rückgangs des Bio-Markts Großbritanniens, ist man dort zurück auf Wachstumskurs. 2015 konnte ein Plus von 4,9 % verzeichnet werden, so dass ein Umsatz von 1,95 Mrd. Britischen Pfund (2,6 Mrd. Euro) erzielt wurde. Der Verkauf in Supermärkten hat um 3,2 % zugenommen. Naturkostfachgeschäfte konnten sogar einen Zuwachs von 7,5 % erzielen, Lieferdienste und Online-Geschäfte gar 9,1 %. Die Außer-Haus-Verpflegung boomte mit einem Plus von 15,2 % regelrecht. Der Gesundheits- und Schönheitssektor wuchs um ein Fünftel (21,6 %) auf 54 Mio. Britische Pfund (62,3 Mio. Euro). Trotz dieser Erfolgsmeldungen gibt es noch Potenzial nach oben, denn der Bio-Anteil bei den Gesamtausgaben für Lebensmittel liegt erst bei 1,4 %. Deutschland, Frankreich und Italien verzeichnen im Vergleich 3-4 %. Über die BIOFACH World Die NürnbergMesse verfügt über eine ausgewiesene Kompetenz im Themenfeld Bio-Lebensmittel. Auf der BIOFACH, Weltleitmesse für BioLebensmittel, trifft sich in Nürnberg alljährlich die internationale Branche. Mit fünf weiteren BIOFACH-Veranstaltungen in Japan, den Vereinigten Staaten, Südamerika, China und Indien ist die BIOFACH World um den Globus präsent und bringt Jahr für Jahr insgesamt über 3.000 Aussteller und 100.000 Fachbesucher zusammen.
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |