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Die FAO hat drei grundlegende Prinzipien definiert, die die konservierende Landwirtschaft ausmachen:
Auch beim Wassermanagement spielt die konservierende Bodenbearbeitung eine positive Rolle. Indem der Boden nicht gewendet und die Aktivität der im Boden lebenden Organismen gefördert wird, kann der Boden ein gesundes, stabiles Makroporensystem entwickeln und es bilden sich stabile Bodenaggregate. Dadurch kann Regenwasser leichter in den Boden eindringen und Bodenerosion und Verschlämmung werden verhindert. Indem der Oberflächenabfluss durch die Vegetationsdecke verringert wird, nimmt das Wasser keine überschüssigen Nitatre, Phosphor oder Pestizide auf. Der Boden wirkt wie ein Schwamm und nimmt das Wasser mitsamt seiner Nährstoffe auf, die dann im Boden biologisch abgebaut werden. Dieser landwirtschaftliche Ansatz hat überdies eine positivere Klimabilanz als die konventionelle Landwirtschaft. Dadurch, dass weniger Maschinen zur Bodenbearbeitung eingesetzt werden, können fossile Brennstoffe gespart werden, die sonst zum Betrieb dieser Maschinen eingesetzt werden. Außerdem ermöglicht es die Anreicherung des Bodens mit organischem Material, Kohlenstoff zu binden und ihn so der Atmosphäre zu entziehen. Der Nährstoffgehalt im Boden wird erhöht und so die Menge an benötigtem Dünger reduziert. Kurz gesagt, können dank der Conservation Agriculture bessere Erträge mit weniger Energieaufwand und weniger Dünger erzielt werden. So werden auch die Kosten reduziert, was für die Landwirte ein wirtschaftlicher Vorteil ist. Daher eignet sich die konservierende Landwirtschaft für alle Arten von Betrieben und ermöglicht es, landwirtschaftliche Produktion, verbesserte Lebensbedingungen und Umweltschutz zu verbinden. So bereitet dieses bereits weit verbreitete Konzept den Weg für neue, innovative Systeme, die die Umwelt respektieren. Die konservierende Landwirtschaft beinhaltet auch eine soziolgische Dimension und ist ein Anzeichen für einen gewissen Mentalitätswandel in der Bevölkerung und bei den Landwirten. Denn der Verzicht auf intensive Bodenbearbeitung drückt eine gewisse Skepsis der Landwirte gegenüber der Technik aus und ihren Wunsch, wieder eine verstärkte Verbindung zur Natur aufzubauen.
Einer der Faktoren, die Landwirte davon abhalten können, zu dieser Art der Landwirtschaft überzugehen, ist das damit verbundene wirtschaftliche Risiko. Die Erträge stabilisieren sich erst nach einigen Jahren, sodass sich die Übergangszeit zwischen den beiden Systemen sehr schwierig gestaltet. Eine Umstellung auf Conservation Agriculture erfordert einen gewissen Lernprozess sowie einen nicht zu unterschätzenden finanziellen Aufwand. Da ein Wechsel zur konservierenden Landwirtschaft die Änderung eines ganzen Systems beinhaltet, ist die Zahl der Landwirte, die dazu bereit sind, bislang relativ begrenzt. Zu Beginn der 2010er Jahre verzichtete etwa ein Drittel der deutschen Landwirte auf den Pflug und näherte sich damit den konservierenden Bodenbearbeitungsmethoden an. Bislang ist die landwirtschaftliche Industrie jedoch nicht dazu ausgelegt, konservierende Landwirtschaft in größerem Maße zu fördern. Landmaschinen, Düngemittel, Saatgut, Pflanzenschutzmittel - alles wird noch hauptsächlich für konventionelle Anbaumethoden konzipiert. Doch gibt es immer mehr Hersteller und Landwirte, die Interesse an alternativen Modellen zeigen und nach Maschinen und Hilfsmitteln suchen, um diese konkret anzuwenden. Gerade in Gegenden außerhalb Europas, in denen die Ernährungssituation kritisch ist, kann die konservierende Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten. Da sie reiche Erträge bringt, ohne besonders hoch entwickelte Technik oder teure Düngemittel zu benötigen, ist sie besonders für ressourcenarme Gegenden geeignet. Die intelligente Nutzung ökologischer Prozesse verringert den finanziellen und Arbeitsaufwand. Daher erscheint sie wie eine ideale Antwort auf die zwei anscheinend widerstreitenden Anforderungen an die Landwirtschaft der Zukunft, nämlich den steigenden Bedarf an Lebensmitteln zu decken und die Umwelt zu schonen und die auf der Welt nur begrenzt vorhandenen Ressourcen zu sparen. Angesichts der steigenden Weltbevölkerung wird es in den nächsten Jahrzehnten die Aufgabe der Landwirtschaft sein, basierend auf diesem Ansatz immer weitere, innovative Konzepte zu entwickeln, um die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt so gut es geht zu vereinen.
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