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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 22.06.2016
Lizenz zum Ausreißen - Aktionstag gegen Ambrosia
Ambrosia: Eine hochallergene Pflanze breitet sich aus
Ambrosia ist nicht nur ein lästiges Ackerunkraut. Ihr Pollen kann schon in kleinen Mengen heftige allergische Reaktionen auslösen.


Sie sieht harmlos aus, hat es aber in sich: Die aus Nordamerika stammende Ambrosia breitet sich in Deutschland immer mehr aus. Sie ist nicht nur ein lästiges Ackerunkraut. Ihr Pollen kann schon in kleinen Mengen heftige Gesundheitseffekte beim Menschen auslösen. Dazu zählen allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma. Wer bisher schon mit Pollenallergien zu kämpfen hatte, dem kann Ambrosia wegen ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober noch zusätzlich zu schaffen machen.

Gemeinsam gegen Ambrosia
Um die Ausbreitung der Pflanze einzudämmen, sind alle gefragt: Wer Ambrosia-Bestände im öffentlichen Raum, etwa auf Brachen, Äckern oder an Straßenrändern, sichtet, sollte dies dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder dem Julius Kühn-Institut melden. Wer die Pflanze auf eigenem Grund und Boden antrifft, kann selbst aktiv werden: die Pflanze am besten noch vor der Blüte samt Wurzel mit Handschuhen ausreißen. Wenn die Pflanze bereits blüht, sollten Sie dabei zusätzlich einen Maske gegen Staub tragen, beziehungsweise als Allergiker jeglichen Kontakt vermeiden. Die blühende Ambrosia-Pflanze gehört wegen der Gefahr der Weiterverbreitung nicht in Kompost, Biotonne oder Grünabfuhr, sondern, in einem Plastikbeutel verpackt, in den Restmüll. Wer es mit größeren Beständen zu tun hat, kann sich bei der örtlichen Stadtreinigung erkundigen, ob die Pflanzen dort entsorgt und verbrannt werden können.

Die im Frühjahr keimende Pflanze beginnt im Juni in die Höhe zu wachsen und ist dann gut zu erkennen. Zuerst ähnelt sie Möhrenkraut, später dem Beifuß, von dem die Ambrosie jedoch durch die grünen statt weißen Blattunterseiten zu unterscheiden ist. Die Blätter sind doppelt gefiedert, der Stängel abstehend behaart und oft rötlich (siehe Bildergalerie ganz unten).

Ambrosia-Samen können als Verunreinigung auch in Vogelfutter enthalten sein. Deshalb sollten Stellen rund um Futterhäuschen besonders unter Beobachtung stehen.


Am 25. Juni ist Ambrosia-Aktionstag
Am Ambrosia-Aktionstag soll aufgeklärt werden, wie die Pflanze bekämpft werden kann. Ziel ist aber auch, das Thema auf die politische Tagesordnung zu bringen. In der Schweiz etwa sind Landbesitzer bereits dazu verpflichtet, das Aufblühen der Pflanze zu verhindern. In Deutschland wäre eine solche gesetzliche Verpflichtung auf Bundesebene noch zu diskutieren. Der Aktionstag wird vom Umweltbundesamt (UBA), dem Julius Kühn-Institut (JKI), der Freien Universität (FU) Berlin und der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) initiiert und fand 2015 zum ersten Mal statt.

In einigen Kommunen wird Ambrosia bereits systematisch bekämpft. In Berlin beispielsweise sind sogenannte Ambrosia-Scouts unterwegs, um die Pflanze aufzuspüren und auszurupfen.



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