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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 13.05.2016
Wir brauchen mehr fair!
Der faire Handel wächst und wächst - und bleibt doch ein Nischenmarkt.
Zum Tag des Fairen Handels erklärt Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:

Die gute Nachricht zuerst: der faire Handel wächst und wächst. Die Lebensbedingungen von Millionen von Menschen in Entwicklungsländern konnten verbessert werden. Die Menschen in Deutschland entscheiden sich immer häufiger für fair gehandelte Produkte. Bei Schnittblumen und Bananen ist der faire Handel längst Normalität. Das Prinzip "global denken, lokal handeln" gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.

Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher machen ihr Einkaufsverhalten zu einer Abstimmung an der Ladentheke. Sie wollen, dass ihre Konsumgüter unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden und, dass in den Produktionsländern faire Löhne gezahlt werden. Ein Trend, den der Einzelhandel deutlich zu spüren bekommt: Die Gepa konnte ihren Umsatz mit Lebensmitteln im vergangenen Jahr um fast sieben Prozent auf 37,5 Millionen Euro steigern. Der Umsatz der Produkte des FairTrade-Siegels stieg im Jahr 2015 gar auf 978 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 18 Prozent.

Dennoch bleiben Fair Trade Produkte ein Nischenmarkt. Was die Gepa in einem Jahr umsetzt schafft Edeka an einem halben Tag. Die Produzenten in Entwicklungsländern können große Teile ihrer Waren - auch mangels Nachfrage der deutschen Supermärkte - nicht zu fairen Konditionen verkaufen. Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gibt zwar an fair gehandelte Produkte zu bevorzugen, gleichzeitig sind über zwei Drittel der Bevölkerung der Meinung, dass fair gehandelte Waren zu teuer sind. "Geiz ist geil" und fairer Handel sind jedoch nicht miteinander vereinbar. Es braucht deshalb ein breit in der Gesellschaft verankertes Bewusstsein, dass Preise die soziale und ökologische Wahrheit sagen müssen. Die Politik muss endlich verbindliche soziale, ökologische und menschenrechtliche Standards festlegen, um faire Produktionsbedingungen breitenwirksam zu etablieren.



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