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So ist schon in neun Monaten neben dem stationären auch der Onlinehandel verpflichtet, Elektroaltgeräte von seinen Kunden zurückzunehmen. Und zwar kostenlos, soweit nicht die Abholung des Altgerätes am Haushalt vereinbart wird. Eine Aufgabe, auf die viele Onlinehändler noch gar nicht vorbereitet sind. Nach E-Commerce und Re-Commerce eröffnet ihnen der Gesetzgeber aber ein neues Geschäftsmodell, das Recy-Commerce, eine Wortschöpfung aus Recycling und E-Commerce. Während beim Re-Commerce noch die Beibehaltung oder Wiederherstellung der Produkteigenschaft zum Weiterverkauf im Vordergrund steht, ist das Ziel beim Recy-Commerce die Komponenten- oder Rohstoff-Rückgewinnung. Dabei bietet das Internet über spezialisierte Onlineplattformen zur Inzahlungnahme von Elektroschrotten die Chance, artikelgenau ausgemusterte Produkte und die darin gebundenen Rohstoffe für das Recycling zu erschließen. Technisch nach dem Vorbild der erfolgreichen Re-Commerce Plattformen wie Rebuy oder Momox. Qualitativ kann da die gemischte Erfassung auf kommunalen Wertstoffhöfen nicht mithalten. Ein Schlüssel zum Erfolg für höhere Sammel- und Recyclingquoten: Kunden für die Rücksendungen von Elektroaltgeräten belohnen, oder einfacher: Aufräumen und Geld verdienen. Das ist sehr häufig die Motivation zum Verkauf gebrauchter Waren im Internet. Zu diesem Ergebnis kam die Sempora Re-Commerce Studie mit dem Titel "Alt ist das zukünftige Neu: Der Markt für gebrauchte Ware boomt" schon im Jahr 2012. Das gilt heute für Elektroschrott genauso. Fast jeder zehnte Euro wird aktuell schon im Internet ausgegeben und im Bereich der Consumer-Elektronik wird mittlerweile fast jedes fünfte Gerät im Internet gekauft. Und dahin könnten sie auch zurückgehen. Laut einer aktuellen Befragung der Suchmaschine für digitales Sparen deals.com in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ispsos aus dem Mai diesen Jahres, würden sechzig Prozent der gut Tausend Befragten von entsprechenden Rücknahmeangeboten des Onlinehandels Gebrauch machen. Recy-Commerce, der noch fehlende Baustein im Internethandel, wird sich als Geschäftsmodell etablieren und die Wertschöpfungskette am Produktlebensende schließen. Spätestens dann, wenn die Rohstoffwerte der Elektroschrotte die Logistikkosten der Rücksendungen übersteigen. In Anbetracht der sich verknappenden Rohstoffe dürfte das schon bald der Fall sein. ![]() Stefan R. Munz (53) ist Partner der Unternehmensberatung Clover Consulting mit Sitz in Köln und Starnberg. Clover Consulting berät Onlineshops bei der Umsetzung des Elektroaltgerätegesetzes und entwickelt digitale Geschäftsmodelle für die Entsorgungsbranche.
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