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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 12.08.2015
BUND Naturschutz kritisiert skandalöse Aufhebung des Waldschutzgebiets im Steigerwald
Klage gegen bundesweit negativen Präzedenfall in Vorbereitung
Der BUND Naturschutz in Bayern kritisiert die Aufhebung des Waldschutzgebietes "Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst" durch die Regierung von Oberfranken scharf. "Dies ist ein einmaliger, skandalöser Vorgang in der bayerischen und deutschen Naturschutzgeschichte", so BN-Landesvorsitzender Hubert Weiger. Nicht aus fachlichen Gründen sondern aufgrund politischen Drucks von Landtag und Staatsregierung unter der Verantwortung von Ministerpräsident Horst Seehofer würde ein Hoffnungszeichen für den Schutz alter Wälder mit ihrer Artenvielfalt einkassiert", so Weiger. "Wir bedauern, dass mit dieser Entscheidung wieder eine Eskalation der Situation im Steigerwald droht, nachdem wir als BN zusammen mit unseren Partnern mit vielen hundert Veranstaltungen für eine Versachlichung und die Chancen eines Nationalparks und Weltnaturerbes geworben haben", so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner.

"Wir rufen die Bevölkerung dazu auf, sich schützend vor "ihren" Wald zu stellen, denn es geht um Staatswald als Wald der Bürger", so Mergner.

BUND Naturschutz und Partner bereiten Klage vor
Der BN bereitet zusammen mit Partnerverbänden eine Klage gegen die Außerkraftsetzung des Schutzgebietes vor, die beim dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht wird.

Der BN hat im Rahmen der Anhörung dazu eine umfangreiche Stellungnahme bei der Regierung von Oberfranken eingereicht, mit der sämtliche angeführten Aufhebungsgründe widerlegt wurden. Der BN hat zudem eine rechtliche Sicherstellung beantragt, weil hochrangige Schutzgüter im vormaligen Schutzgebiet durch den jetzt wieder zulässigen Holzeinschlag bedroht sind.

Waldnaturschutzjahr 2015 á la Bayern: Waldschutzgebiet wird geopfert
"Selbst in den ökologisch wertvollsten Wäldern, die es in Bayern noch gibt, soll die Holznutzung auf dem allergrößten Teil Vorrang haben und der Naturschutz wird auf kleinste "Inseln" abgedrängt" so BN-Waldreferent Ralf Straußberger. Dieser Vorgang entlarve das von der Staatsregierung ausgerufene Waldnaturschutzjahr 2015 als reine PR-Kampagne, bei der es nur um "warme Worte" für den Waldnaturschutz gehe. In der Realität gehe es darum das größte Naturwaldschutzgebiet Bayerns nach den beiden Nationalparken, d.h. mehr Waldschutz zu zugunsten der Holznutzung zu opfern. Der BN sieht damit Bayern in der aktuellen Waldschutzpolitik als Schlusslicht unter den Bundesländern an.

Klare Voten für Erhalt des Schutzgebietes
Der Naturschutzbeirat bei der Regierung von Oberfranken hatte mit 6: 3 Stimmen klar gegen die Aufhebungspläne und damit für den Erhalt des Schutzgebietes gestimmt. Noch deutlicher fiel das Votum bei den 52 Stellungnahmen aus: hier sprachen sich 42 für den Erhalt und nur 10 für die Aufhebung des Schutzgebietes aus. "Wir sehen mit großer Sorge, dass in Bayern weder die Qualität noch die Anzahl der kritischen Stellungnahmen beachtet wird ist, sondern sich reine Machtpolitik über das Recht stellen will", so Weiger.


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