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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 16.03.2015
Kapsel, Pad und Filtertüte im Umweltvergleich
Filter, Pad oder Kapsel: Woher kommt umweltfreundlicher Kaffee?
Kommt Ihr Kaffee aus einer Filtermaschine? Oder landet er doch aus Pads beziehungsweise Kapseln in der Tasse? Ganz nach Ihrer verwendeten Methode könnten Sie sich dann nämlich schon fast als Umweltsünder bezeichnen, denn die unterschiedlichen Zubereitungsvarianten belasten auch unsere Umwelt - und deshalb zeigen wir, welche Zubereitungsmethode am schonendsten vorgeht.

Der gute, alte Filterkaffee?
Seit mehr als 100 Jahren trinken wir schon Kaffee aus Filtern, und diese Methode ist zumindest hinsichtlich der Entsorgung beinahe bedenkenlos weiterzuempfehlen. Die gebrauchten Filtertüten zerfallen mit der Zeit von selbst, auf dem Biomüll oder auch einem Komposthaufen fühlen Sie sich wohl. Wie unter anderem der Bayerische Rundfunk herausgefunden hat, fallen dadurch nur verschwindend geringe 0,2 Gramm Abfall für eine ganze Tasse Kaffee an.

Eine noch höhere Abfallreduktion ist praktisch nicht mehr umzusetzen - ganz zu schweigen von der Tatsache, dass jene 0,2 Gramm ohnehin problemlos vom Abfall bei der Produktion unseres Kaffees in den Schatten gestellt werden. Wenn Sie der Umwelt wirklich so umfassend wie möglich entgegenkommen möchten, brühen Sie von vornherein eine ganze Kanne auf und reizen den Filter damit komplett aus. In der guten, alten Thermoskanne bleibt der Kaffee schließlich über mehrere Stunden warm.

Bin ich mit Kaffeepads noch auf der grünen Seite?
Ebenfalls weit verbreitet sind Pad-Maschinen. Die sind sehr praktisch, da die Dosierung sozusagen automatisch gelingt und die Zubereitung schnell geht. Aber: Pro Tasse fallen dann schon 0,8 Gramm Abfall an, wie unter anderem feelGreen.de berichtet. Absolut klingt das noch immer nach einem recht kleinen Wert, relativ im Vergleich zur Filtertüte steigt die Umweltbelastung jedoch um das Vierfache (auch wenn ein Großteil des Pads, ebenso wie der klassische Filter, ganz einfach auf dem Komposthaufen zerfällt). Wenn Sie sich für Pads entscheiden, können Sie Ihren Kaffee zwar wesentlich bequemer herstellen, aber mit jeder Tasse nehmen Sie auch eine höhere Umweltbelastung in Kauf, welche nicht zuletzt durch den komplizierteren Herstellungsprozess der Pads im Vergleich zum Kaffeefilter gefördert wird.

Umweltkiller Kapselmaschine?
Gerne in ein negatives Licht gerückt werden Kapselmaschinen - so unter anderem auch von Herr Ott auf seinem eigenen Nachhaltigkeitsblog. In der Tat ist es um die Umweltbilanz der Kapseln eher schlecht bestellt: Die häufig aus Aluminium gefertigten Kapseln verfallen selbstverständlich nicht auf natürliche Weise, was die Entsorgung im Biomüll von vornherein unmöglich macht. Ein Kilogramm des Leichtmetalls ist notwendig, um etwa 1.000 Kapseln herzustellen, was durch den hohen weltweiten Verbrauch dazu führt, dass alleine für Kaffeekapseln sechs Millionen Kilogramm Aluminium pro Jahr benötigt werden. Gleichzeitig wird der Regenwald für die Produktion der reinen Kapseln (also ohne Berücksichtigung der noch folgenden Kaffeeproduktion) abgeholzt und diverse giftige Chemikalien müssen eingesetzt werden - insgesamt handelt es sich also um ein düsteres Bild, welches die Kaffeekapseln hinterlassen.

Immerhin verspricht Nestlé, Marktführer der weltweiten Kaffeeproduktion, jedoch eine Recycling-Quote von 75 % für alle Kaffeekapseln - was tatsächlich ein guter Wert ist. Unter der Verwendung von Alt-Aluminium (welches für die Kapselproduktion alleine aber noch nicht ausreicht) kann dieser Wert sogar auf über 90 % steigen. Was in der Theorie gut klingt, wirft in der Praxis aber noch immer das Problem auf, dass man selbst mit diesen hohen Werten niemals in die Zone von Kaffeefiltern vordringen wird.

Die beste Mischung aus zwei Welten?
Eine Lösung für das Dilemma will unter anderem die Ethical Coffee Company aus Frankreich gefunden haben: Kaffeekapseln aus Zellulosefasern zersetzen sich nach dem Einsatz restlos, bis zu sechs Monate sollen sie auf dem Kompost verweilen, bevor keine Spur mehr von ihnen übrig bleibt. Ob darunter nicht der Geschmack leidet (Nestlé schwört unter anderem auf Aluminium, weil das Material dem hohen Druck in Kapselmaschinen problemlos standhalten kann und es absolut geschmacksneutral ist), müssen Sie wohl selbst herausfinden - aber eine umweltfreundliche Alternative besteht immerhin.


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