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Das Anthropozän als "menschgemachtes" Zeitalter bezeichnet eine neue Erdepoche, in der der Mensch erstmals zum stärksten Treiber geoökologischer Prozesse geworden ist. Der Begriff geht zurück auf den Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen. Die "Geological Society of London", die für die Periodisierung der Erdgeschichte zuständig ist, wird dem Vorschlag Crutzens wahrscheinlich in diesem Jahr folgen und das Holozän durch das Anthropozän ablösen. Natürliche Grenzen des Planeten verstehen und respektieren "Erstmals dominiert mit dem Menschen eine einzelne Spezies nicht nur die Oberfläche des Planeten, sondern auch die Nahrungsketten, heizt die Atmosphäre auf und produziert Millionen von Jahren strahlenden Atommüll", erläutert der stellvertretende Vorsitzende der NaturFreunde Deutschlands und ALL-Leiter Prof. Dr. Kai Niebert die Relevanz des Anthropozäns. "Die Veränderung des Erdsystems durch den Menschen hat ein Ausmaß erreicht, bei dem plötzliche Veränderungen der Umwelt nicht mehr auszuschließen sind. Um weiter sicher leben zu können, muss die Menschheit unbedingt innerhalb der natürlichen Grenzen des Planeten agieren. Aber dafür muss sie diese Grenzen und die dahinter liegenden Prozesse auch verstehen", so Niebert. Technische Lösungen reichen nicht "Die NaturFreunde haben sich seit ihrer Gründung den Zielen der Nachhaltigkeit und der Aufklärung verpflichtet", führt Niebert weiter aus. "Uns ist klar: Technische Lösungen allein werden den Weg in eine nachhaltige Zukunft nicht ebnen. Wenn das Anthropozän ein nachhaltiges Zeitalter werden soll, müssen wir insbesondere die Menschen für eine andere Politik und ein anderes Wirtschaften gewinnen. Um wirksame Ansätze zu finden, haben wir das Anthropocene Learning Lab gegründet." Die transdisziplinäre Zusammenarbeit von Umweltverbänden, Bildungsforschern und Naturwissenschaftlern ist dabei fruchtbar für alle Seiten: Wissenschaft wird gesellschaftsrelevant und die Zivilgesellschaft kann ihre Anliegen wirksamer formulieren. "Das Lab begleitet und unterstützt zum Beispiel unsere Projekte zur sozialökologischen Transformation der Gesellschaft und zum nachhaltigen Konsum in unseren Naturfreundehäusern", erklärt Hans-Gerd Marian, Geschäftsführer der NaturFreunde Deutschlands. Das Anthropozän erfordert eine grundlegende Transformation der Gesellschaft Auch der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands und Co-Vorsitzende der Atommüllkommission Michael Müller begrüßt den neuen Forschungsverbund ALL: "Das Anthropozän erfordert den Umbau der Wirtschafts- und Wettbewerbsordnung in eine Ökonomie des Bewahrens und des Vermeidens hoher Energie- und Ressourceneinsätze. Es geht nicht um Teilkorrekturen, sondern um eine grundlegende Transformation der Gesellschaft. Dafür müssen wir die Menschen gewinnen. Das Anthropocene Learning Lab ist dabei eine wertvolle Unterstützung."
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