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Rubrik:Familie & Kind    Datum: 11.12.2014
Unfaires Spielzeug von Mattel, Disney, Hasbro und Co.: Ausbeutung statt Geschenke
Alle Jahre wieder decken Menschen- und Arbeitsrechtsorganisationen wie Südwind schwere Arbeitsrechtsverletzungen in chinesischen Spielzeugfabriken auf. Die Industrie reagiert mit leeren Versprechungen.
Bereits 2007 hat die Südwind-Partnerorganisation China Labour Watch, die aus Sicherheitsgründen in New York ansässig ist, in einer breit angelegten Undercover-Studie in südchinesischen Spielzeugfabriken schwere Arbeitsrechtsverletzungen festgestellt: Kinderarbeit, unbezahlte und unzählige Überstunden, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne wurden den großen Spielzeugherstellern, die überwiegend in China produzieren lassen, vorgeworfen.

Fertigungsstrasse © China Labor Watch
Mattel, Disney, Hasbro und Co. und ihr Unternehmensverband ICTI (International Council of Toy Industry) beriefen sich damals auf ihre Verhaltenskodices und versprachen Besserung.

Sieben Jahre später wurde neuerlich eine verdeckte Umfrage unter ArbeiterInnen in vier chinesischen Zulieferbetrieben, die Spielzeug wie Barbie, Mickey Mouse, Transformers, Thomas, die kleine Lokomotive, für Mattel, Disney, Hasbro, Fischer-Price u.a. herstellen, durchgeführt: fehlende Schutzkleidung und Sicherheitstrainings, sowie mangelhafte Feuerschutzmaßnahmen, gefährliche, schlecht gewartete Maschinen, bis zu 120 erzwungene Überstunden (obwohl von Gesetz wegen nur 36 erlaubt sind), unbezahlte Löhne und Sozialversicherungsbeiträge, illegale Kündigungen, mangelhafte Beschwerdemechanismen und Unterdrückung, wenn ArbeiterInnen ihre Rechte einfordern wollen.

"Diese Liste der Missstände in der chinesischen Spielzeugindustrie ist nach sieben Jahren Versprechungen auf Besserung von Seiten der Unternehmen und ihres Verbandes nicht kürzer geworden. Das zeigt, dass den Unternehmen die Gewinne, die sie durch den Spielzeugverkauf in Europa und den USA machen, ganz offenbar wichtiger sind als menschenwürdige Arbeit in den chinesischen Zulieferbetrieben", resümiert Christina Schröder von Südwind, die in den letzten Jahren selber auch auf Lokalaugenschein in China und Hong Kong war. "Wenn man die Armut und Ausbeutung, denen hunderttausende chinesische Arbeiterinnen und Arbeiter tagtäglich ausgesetzt sind, kennt, fällt es schwer den Kindern hier mit Spielzeug-Geschenken eine Freude zu machen", fährt sie fort.

Um den Druck auf Unternehmen wie Mattel zu verstärken und sie dazu zu bringen sich endlich für faire Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben einzusetzen, haben Organisationen wie Südwind weltweit eine Petition eingerichtet. Dadurch können KonsumentInnen von Mattel fordern, ihre Zulieferketten transparent zu machen, sich an die chinesischen Gesetze sowie ihre eigenen Verhaltenskodices und den von ICTI zu halten und deren Einhaltung von unabhängigen Kontrollorganisationen überprüfen zu lassen, sowie effiziente Beschwerdemechanismen einzuführen.

"Es ist höchste Zeit für fair produziertes Spielzeug, um ungetrübte Freude schenken zu können - zu Weihnachten und das ganze Jahr über", so Schröder.

Link zur Petition: www.suedwind-agentur.at
Bilder aus der Spielzeugindustrie zum Downloaden
Toy Report 2014 auf Englisch zum Downloaden (3562 KB)


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