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![]() "Die zufällige Urlaubslektüre des Romans "Der Schwarm" von Frank Schätzing, in dem es um einen Aufstand der Meerestiere gegen die immer zerstörerischen Eingriffe der Menschen in ihren Lebensraum geht, hat das in den letzten Jahren leider etwas aus den Augen verlorene Problem der radioaktiven Verseuchung unserer Meere schlagartig wieder in das Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt. Wir haben zu dieser Problematik eine detaillierte Anfrage mit dem Ziel einer umfassenden Bestandsaufnahme als Grundlage für einen Aktionsplan ausgearbeitet und den Präsidenten des europäischen Parlamentes, Martin Schulz, anlässlich seines München-Besuches dazu um Unterstützung bei der Einschaltung zuständiger europäischer Institutionen gebeten. Eine weitere radioaktive Verseuchung unserer Meere wird unmittelbaren schädigenden Einfluss auf alle Tiere und Pflanzen im Meer und damit am Ende der Nahrungskette auch auf uns Menschen haben. Deshalb ist dringender Handlungsbedarf geboten", so DaGG-Vorsitzender Bernhard Fricke. Der Brief: Anfrage zum Atommüll in europäischen Meeren Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Herr Schulz, die in jeder Weise anregende und empfehlenswerte Lektüre des Romans "Der Schwarm" von Frank Schätzing hat einen längere Zeit auch von uns verdrängten Gefahrenaspekt der umfassenden lebensgefährlichen Atomenergie neuerlich in unseren Fokus gerückt: Den über viele Jahre in Fässern und sonstigen Behältern kostenfrei entsorgten Atommüll in europäischen Meeren, die anhaltende Einleitung atomarer Schadstoffe durch die Wiederaufbereitungsanlagen von Sellafield und La Hague in die Irische See bzw. den Atlantik und die Gefahren durch versenkte bzw. untergegangene atomare Schiffe, insbesondere im Arktischen Ozean. Bei unseren Recherchen haben wir festgestellt, dass es keine vollständigen Informationen über diese, nur als "tickende Zeitbombe" zu bezeichnende Problematik und adäquate Lösungskonzepte zu geben scheint. Da von diesen Gefahren alle Lebewesen, also Menschen, Tiere und Pflanzen bedroht sind, wäre ein umfassende Bestandsaufnahme dieser Problematik und daraus folgend ein Maßnahmenkatalog zu erstellen. Dazu erlaube ich mir folgende Fragen: A) Grundsätzliche Fragen 1. Welche europäischen Behörden sind für diese Fragen insgesamt bzw. im Einzelnen zuständig? 2. Gibt es eine Bestandsaufnahme/ein Register aller in europäischen Meeren versenkter Behältnissen mit radioaktivem Müll, aus der sich ergibt, seit wann welche Mengen an welchen Orten versenkt worden sind? 3. Gibt es bereits einen Maßnahmenplan über die Kontrolle und ggfs. Entsorgung von leck geschlagenen Behältnissen mit Atommüll und gesunkenen bzw. versenkten Schiffen mit Nuklearantrieb bzw. nuklearen Waffen? 4. Wie war bzw. wie ist die aktuelle rechtliche Situation hinsichtlich der Ablagerung von Atommüll auf dem Meeresgrund? Welche Sanktionen sind bei Verstößen vorgesehen? Sind diese bisher jemals angewandt worden? B) Fragen zum Atommüll auf dem Meeresgrund in Behältnissen 1. Ist bekannt aus welchem Material diese Behältnisse bestehen und von welcher Haltbarkeitsdauer an den maritimen Lagerplätzen ausgegangen wird? 2. Wer ist für die Kontrolle dieser Behältnisse, insbesondere auf ihre Intaktheit, und für die Messung der Radioaktivität im Umfeld (d.h. im Wasser, bei den Meerestieren und -pflanzen) des versenkten Atommülls zuständig? 3. Welche Kontrollen haben bisher in welcher Weise (Taucher, Unterwasserfahrzeuge, Unterwasserkameras) wie oft stattgefunden und welche Ergebnisse haben sie erbracht? 4. Welche Kosten sind dabei entstanden und wer trägt diese Kosten? C) Fragen zu gesunkenen bzw. versenkten zivilen und militärischen atomar angetriebenen und eventuell mit Atomwaffen bestückten Schiffen 1. Gibt es eine Bestandsaufnahme/ein Register aller in europäischen gesunkenen bzw. versenkten zivilen und militärischen atomar angetriebenen und eventuell mit Atomwaffen bestückten Schiffen? 2. Wer ist für die Kontrolle dieser Schiffe, insbesondere auf ihre Intaktheit, und für die Messung der Radioaktivität im Umfeld (d.h. im Wasser, bei den Meerestieren und -pflanzen) zuständig? 3. Welche Kontrollen haben bisher in welcher Weise (Taucher, Unterwasserfahrzeuge, Unterwasserkameras) wie oft stattgefunden und welche Ergebnisse haben sie erbracht? 4. Welche Kosten sind dabei entstanden und wer trägt diese Kosten? D) Fragen zur Einleitung von radioaktiven Schadstoffen durch europäischen Wiederaufbereitungsanlagen in Sellafield und La Hague 1. Welche Mengen und welche radioaktiven Substanzen werden täglich eingeleitet? 2. Welche Institution ist für die Genehmigung und Kontrolle zuständig? Welche Sanktionen kann sie bei Verstößen verhängen? 3. Wie oft und auf welche Weise werden diese Kontrollen durchgeführt? 4. Wie hat sich der Grad der radioaktiven Belastung in den letzten 10 Jahren bezogen auf das Wasser, die Meerestiere und -pflanzen entwickelt? Wir würden sehr freuen, wenn Sie diese Anfrage an die zuständigen parlamentarischen bzw. behördlichen Stellen weiterleiten würden, wenn möglich mit einem freundlichen Vermerk von Ihnen über die Relevanz und Dringlichkeit dieser Fragen, was sicherlich eine Beschleunigung bewirken könnte. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Mit herzlichen Grüßen Bernhard Fricke Vorsitzender David gegen Goliath e.V.
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