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Minister Habeck und Backhaus loben Modellcharakter des Schaalsee-Projekts An der Veranstaltung in Zarrentin (MV) und Groß Zecher (SH) nahmen auch die Umwelt- und Fischereiminister der beiden Bundesländer, Dr. Till Backhaus und Dr. Robert Habeck, teil. Dabei hoben beide Minister den Pilotcharakter hervor, den die Zertifizierung der Schaalsee-Fischerei auch für andere Binnenfischereien in Deutschland haben kann. Tatsächlich haben bereits andere deutsche Seen Interesse an einer Zertifizierung bekundet, so etwa aus Bayern und Brandenburg. Teil des Projekts am Schaalsee ist auch die regionale Vermarktung durch die örtliche Gastronomie, die den Fisch verarbeitet. Mit der Nutzung des Naturland Wildfisch Zeichens in ihren Speisekarten tragen die zwei beteiligten Seerestaurants künftig dazu bei, dass das Umweltengagement der Fischer auch an den Verbraucher kommuniziert wird. Naturland Wildfisch: Vom Viktoriasee an den Schaalsee Naturland hat im Bereich der Fischwirtschaft bereits seit Mitte der 1990er Jahre maßgeblich dazu beige-tragen, die ökologische Aquakultur zu entwickeln. Dazu gehören auch Richtlinien für die ökologische Verarbeitung, die natürlich auch für den wild gefangenen Fisch gelten. Für die Zertifizierung der Nachhaltigkeit des Fischfangs selbst bedurfte es aber eines gänzlich anderen Instrumentariums. Mit den Naturland Wildfisch Richtlinien hat der Öko-Verband deshalb ein eigenes Zertifizierungssystem entwickelt. Das Verfahren bindet auf effiziente Weise die in Ämtern, Forschungseinrichtungen und Organisationen vor Ort vorhandene Kenntnis und Erfahrung ein, um gemeinsam detaillierte Regeln und Auflagen für die Fischerei festzulegen. Dadurch ist sichergestellt, dass mit der Zertifizierung auch tatsächlich die Punkte erfasst werden, die bei der betreffenden Fischerei relevant oder kritisch sind. Erstmals erfolgreich erprobt wurde das Wildfisch-Konzept 2010 am Viktoriasee in Tansania, wo Naturland inzwischen bereits etwa 20 Prozent der gesamten Viktoriabarsch-Fischerei zertifiziert. Weitere handwerkliche Fischereien sind inzwischen dazugekommen, so etwa eine Flusskrebsfischerei in Spanien oder Heringsfischer an der Ostsee. Mit dem Schaalsee kommt die Naturland Wildfisch Zertifizierung nun erstmals auch in der deutschen Binnenfischerei zum Einsatz. Detaillierter Bewirtschaftungsplan sichert Bestände Zentrales Element des Zertifizierungsverfahrens ist die Erarbeitung eines Bewirtschaftungsplans. Darin werden zum Beispiel die erlaubten Fanggeräte vorgeschrieben, die Dokumentationspflichten für die Fischer geregelt sowie gewässerspezifische Besonderheiten berücksichtigt. Ein regelmäßiges Monitoring verhindert die Überfischung der einzelnen Arten im Schaalsee, darunter die Kleine Maräne, Hecht, Aal und Flussbarsch. Zudem beteiligen sich die Fischer an Naturschutzmaßnahmen wie der Wiederansied-lung der Großen Schaalsee-Maräne. Hinzu kommt der Schutz des Öko-Systems insgesamt, was im Falle des Schaalsees etwa den besonderen Schutz des Otters betrifft. Spezielle Reißnähte an den Reusen er-möglichen, dass der Otter sich befreien kann, wenn er sich einmal in die Fanggeräte der Fischer verirrt. "Bei der Nachhaltigkeitszertifizierung nach den Naturland Wildfisch Richtlinien geht es um weit mehr als nur um das Abhaken einiger allgemeiner Kontrollpunkte", betonte Naturland Fischereiexperte Dr. Stefan Bergleiter, der das Projekt am Schaalsee fachlich betreut hat: "Es ist vielmehr ein umfassender Prozess, der unter Leitung von Naturland alle Beteiligten - Fischer, Naturschützer, staatliche Stellen - an einen Tisch bringt, um gemeinsam die Regeln zu entwickeln, die in der jeweiligen Region am besten geeignet sind, den Schutz von Beständen und Öko-System mit den Interessen der Fischer zu verbinden." Die drei Naturland Wildfisch zertifizierten Fischereibetriebe am Schaalsee:
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