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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 31.01.2014
Lichtblicke für die Saatgut-Vielfalt in Europa!
Kampagne für Saatgut-Souveränität begrüßt Abstimmungsergebnis im Umweltausschuss des EU-Parlamentes - weitere Schritte nötig
Der Umweltausschuss stimmte mit 49 zu 0 Stimmen dafür, den Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Saatgutverordnung zurückzuweisen. "Damit hat der Umweltausschuss ein wichtiges Signal gegeben", so Andreas Riekeberg von der Kampagne für Saatgut-Souveränität. "Nun ist der Agrarausschuss am Zug. Auch er sollte den Kommissionsvorschlag zurückweisen und gleichzeitig formulieren, wie er sich ein neues Saatgutrecht vorstellt."

Die letzte Sitzung des Agrarausschusses am Montag, den 27.1., hatte schon erkennen lassen, dass viele seiner Abgeordneten hinter den acht eingereichten Änderungsanträgen stehen, in denen es gleichlautend heißt "Das Parlament weist den Kommissionsvorschlag zurück." Unterzeichner dieser Anträge sind u.a. die deutschen Abgeordneten Albert Deß (CSU), Elisabeth Jeggle und Peter Jahr (CDU) und Britta Reimers (FDP) sowie die sozialdemokratische Verhandlungsführerinnen Karin Kadenbach (Österreich).

Auch das Plenum des Parlamentes muss noch zustimmen, möglicherweise sogar zweimal - und ob das vor den Wahlen gelingen kann, ist fraglich.
"Auf jeden Fall müssen die Parlamentarier erklären, in welche Richtung sie das Saatgutrecht fortentwickelt haben wollen", so Jürgen Holzapfel von der Kampagne für Saatgut-Souvänität "Wir fordern weiterhin deutliche Verbesserungen für bäuerliche Saatgutproduktion, für ökologische Sortenzüchtung und für traditionelle und andere Vielfaltsorten."

Die EU-Saatgutgesetzgebung beschränkt schon derzeit ganz erheblich die Sortenvielfalt, indem nur Saatgut von registrierten Sorten zum Handel zugelassen wird. Die Registrierungsanforderungen sind von bäuerlichen Sorten, Ökosorten und Vielfaltsorten allgemein nur schwer zu erfüllen und stellen zudem einen unvertretbaren bürokratischen Aufwand dar.

Nahezu 100.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner hatten sich im letzten Jahr hinter unsere Analyse und unsere Forderungen in der Petition "Saatgutvielfalt in Gefahr - gegen eine EU-Saatgutverordnung zum Nutzen der Saatgut-Industrie" gestellt, wo es heißt: Das geltende Saatgutrecht und die Reform-Entwürfe "bedrohen die Saatgut-Vielfalt und damit das gemeinsame agri-kulturelle Erbe der Menschheit, sie greifen nachhaltige Ernährungssysteme und die ökologische Landwirtschaft an und stehen im Dienst der agro-chemischen Industrie. Wir fordern Sie - die Mitglieder von Kommission, Parlament und Ministerrat der EU - auf, jeden Vorschlag für eine neue Saatgut-Verordnung zurückzuweisen, der diese Anforderungen nicht erfüllt!" - siehe https://www.openpetition.de/petition/online/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie


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