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Nach einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom lagerten 2011 etwa 83 Millionen Althandys in deutschen Schränken und Schubladen. Dabei enthalten die Geräte wertvolle Rohstoffe, die zu Gunsten der Natur wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden können und müssen. Deshalb ist Handyrecycling so wichtig: Die Metalle und seltenen Erden, selbst die Kunststoffe können weitergenutzt werden! Auch ist ein Großteil der Handys noch voll funktionsfähig, sie können weiterverkauft werden, wenn man selbst vom Gerät keinen Gebrauch mehr machen möchte. Dies erhöht die Lebensdauer der Geräte enorm, wobei der rasche Wechsel kritisch zu hinterfragen bleibt. Ist es nötig, wenn man beispielsweise ein funktionsfähiges iPhone 5 besitzt, loszugehen, um sich ein iPhone 5S zu kaufen? Marketing und Mode treiben den Markt an. Dazu kommt das Phänomen der sogenannten Anti-Features. Um beim Beispiel des Herstellers Apple zu bleiben: Mit Erscheinen des neuen Betriebssystems iOS 6 wurde dieses nur noch für das iPhone 5 und das iPhone 4S bereitgestellt. Alle älteren (aber definitiv nicht alten!) Geräte wurden nicht mehr bedient und von Updates et cetera ausgeklammert. So erzwingen die Hersteller einen Geräteneukauf, wo keiner erforderlich wäre. Das Gleiche gilt für vermeintlich neue Technik, die im Endeffekt jedoch nur Bestehendes mit einem neuen Stecker verbindet. Geräte passen nicht mehr, Ersatz muss her. Man nennt dies "künstlichen Konsum". Das weitere große Problem ist die bereits erwähnte Mode: Der Mensch strebt nach Statussymbolen. Früher waren das Schlösser und goldene Kronen, heutzutage Autos, Markenklamotten und eben auch Handys oder Smartphones. Hersteller und Handel locken mit immer neuen Modellen. Praktisch unterscheiden sich die Geräte nicht voneinander, doch trotzdem muss immer das Neueste vom Neuen in der Tasche zu finden sein. Alte Geräte werden dann jedoch zum Großteil aufbewahrt, statt sie weiterzugeben (die Geräte funktionieren ja meist noch einwandfrei). Allein in Deutschland könnten jährlich 500 Tonnen Elektroschrott vermieden werden, wenn jeder sein Handy länger nutzen würde: In Deutschland beträgt die durchschnittliche Gebrauchsdauer eines Handys 18 Monate, so Spiegel Online. Dabei sind die alten Geräte weder nutz-, noch wertlos! Allein die 1990 Kilogramm Gold aller deutschen Altgeräte besitzen einen Marktwert von rund 80 Millionen Euro. Dazu kommen 21 Tonnen Silber im Wert von 10,7 Millionen Euro, weitere 13 Millionen Euro finden sich in gut 750 Kilogramm Palladium, und Kupfer schlägt mit gleich der zehnfachen Masse von 750 Tonnen und einem Handelspreis von umgerechnet 3,9 Millionen Euro zu Buche. Summiert ergibt sich also allein für die Metalle aller ungenutzten, deutschen Althandys ein Gesamtwert von 107,6 Millionen Euro, für diesen Preis erhält man drei komplett neue ICEs. Insgesamt besteht ein Handy aus 30 Prozent Metall, 15 Prozent Glas und Keramik, der Rest sind Kunststoffe und Kunststoffverbindungen (Quellen: Informationszent¬rum Mobilfunk; hochgerechnete Werte nach Öko-Institut e.V.). Seit 2006 existiert die WEEE-Richtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment) der Europäischen Union, sie verbietet das Entsorgen von elektronischen Geräten über den Hausmüll und schreibt eine Elektroschrottreduktion durch erweiterte Wirtschaftsverpflichtungen fest, dazu gehört das Recycling, um verwendete Ausgangsmaterialien erneut zu nutzen. Handyrecycling ist einfach Die GRÜNE LIGA sammelt alte Handys, um diese wieder dem Wertstoffkreislauf zuzuführen. Dabei erhalten wir von unserem Handelspartner Geld für Müll pro Kilogramm Handys 4 Euro an Zuwendungen, die somit unserer Umweltarbeit zu Gute kommen. Alle alten Mobiltelefone werden von der oben genannten Firma erst auf Herz und Nieren geprüft, funktionsfähige Geräte und solche, die nur einen leichten Defekt aufweisen, werden ausgesondert, gegebenenfalls repariert und auf Vordermann gebracht. Diese Geräte werden dann auf dem innereuropäischen Markt erneut zum Kauf angeboten, die Lebensdauer dieser Geräte damit signifikant verlängert. Defekte Geräte werden gesammelt und an die Firma ADAMEC in Fürth weitergeleitet. Dort steht eine weltweit einzigartige Anlage zum Recyceln von Elektroschrott, die Verwertungsquote beträgt derzeit rund 95 Prozent. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut wird versucht, eine Quote von nahezu 100 Prozent zu erreichen, dies wird durch das Auffangen und Weiterverwerten der Stäube möglich. Der Arbeitsprozess innerhalb der Maschine ist verhältnismäßig einfach: Alle Elektrogeräte werden geschreddert, dabei fallen die Körnungsgrößen unter einem Millimeter aus. Anschließend werden die Materialien sachgerecht getrennt, wobei es erstmals auch möglich ist, giftige von ungiftigen Kunststoffen zu trennen. Die Anlage stellt ein geschlossenes System dar: Am Ende sind keine weiteren Verwertungsschritte notwendig, die sauber getrennten Materialien können alle für sich sofort wieder der Industrie und dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Die Handys werden daher genaugenommen auf zwei verschiedenen Wegen recycelt. Auf der einen Seite steht die Verlängerung des Lebenszyklus des eigentlichen Endgerätes durch Wiederverwendung des Handys, auf der anderen die Wiederverwendung der Materialien, aus dem das Handy besteht, um daraus beispielsweise neue Handys herzustellen. Neben der GRÜNEN LIGA (Abgabe-/Sammel-adresse: GRÜNE LIGA e.V., Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin) nehmen auch sämtliche Mobilfunkanbieter Handys kostenfrei entgegen, ebenso die Recyclinghöfe der Kommunen. Benutzen Sie ihr Handy also länger, das ist das Beste, was Sie tun können. Und wenn es dann doch mal ein neues Gerät sein muss: Verschenken Sie ihr altes Handy an Freunde oder Bekannte, um die Lebensdauer noch weiter in die Länge zu ziehen. Wenn das Gerät kaputt ist, werfen Sie es nicht einfach weg, sondern spenden Sie es der GRÜNEN LIGA und leisten Sie damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz!
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