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"Bessere Umweltbilanzen von Getränkedosen sind angesichts des Trends zu immer kleineren Portionen unglaubwürdig. So führte Coca Cola kürzlich im deutschen Handel eine Getränkedose mit nur noch 150 Millilitern Inhalt ein. Die neue Dose im Miniformat bedeutet wenig Inhalt und viel Verpackungsmüll. Verbraucher sind gut beraten, einen großen Bogen um Dosen zu machen und auf umweltfreundliche Mehrwegflaschen zu setzen", sagt der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch. Da die Umweltverträglichkeit von Produkten zu einem wichtigen Kriterium bei der Kaufentscheidung geworden ist, versuchen Dosenhersteller ihren Produkten durch Kampagnen, wie z.B. durch den Hinweis auf die Recyclingfähigkeit von Aluminium und Weißblech, ein ökologisches Image anzudichten. "Theoretisch kann jedes Material recycelt werden. Nur weil ein Rohstoff recyclebar ist, bedeutet dies noch lange nicht, dass es in der Realität auch passiert", erklärt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Laut einer Ökobilanz des Dosenlobbyverbandes BCME wird für die Dosenproduktion fast ausschließlich Neumaterial eingesetzt. So enthält eine Weißblechdose weniger als 6 Prozent Recyclingmaterial und eine Aluminiumdose gar keine Anteile. Zur Förderung von Aluminiumerz werden vor allem in Brasilien, Australien und China ganze Landstriche umgegraben und hochgiftige Industrienebenerzeugnisse freigesetzt. Getränkedosen sind auch nicht "grün", wie es Ball Packaging bis vor kurzem noch behauptete. Durch den Aufdruck "die Dose ist grün" direkt auf der Dose sollte der Eindruck entstehen, Getränkedosen seien ein ökologisch verträgliches Produkt. Dies untersagte jedoch das Landgericht Düsseldorf am 25.04.2013 im Rechtsstreit zwischen der DUH und dem Dosenhersteller Ball Packaging (AZ 37 O 90/12). "Mit diesem gescheiterten Versuch der Verbrauchertäuschung hat die Dosenindustrie ihren letzten Rest an Glaubwürdigkeit verspielt. Die Umweltauswirkungen von Getränkedosen sind deutlich höher als die von umweltfreundlichen Mehrwegflaschen - trotz hoher Rücklaufquoten durch das Einwegpfandsystem", so Resch. Berechnungen des Bundesverbandes Glasindustrie e.V. ergaben, dass eine 0,5 Liter Glas-Mehrwegflasche für Bier mit 450 km Transportentfernung bereits nach zwei Wiederbefüllungen eine bessere Klimabilanz aufweist als eine Weißblechdose mit demselben Füllvolumen. Es gibt also keinen Grund der Getränkedose zum 50-jährigen Jubiläum zu gratulieren.
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