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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | ECO-News Deutschland, D-81371 München |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 02.07.2013 |
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Wirtschaft und Politik gemeinsam für die Energiewende |
Bundesumweltminister Peter Altmaier zu Gast bei B.A.U.M. in Hamburg |
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Auf Einladung des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. besuchte Bundesumweltminister Peter Altmaier am 1. Juli 2013 die Hauptgeschäftsstelle des Netzwerkes in Hamburg-Eimsbüttel (Haus der Zukunft), um über die Energiewende zu diskutieren. In seiner Rede vor über 130 interessierten Zuhörern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verbänden, Medien etc. betonte der Bundesumweltminister: "Was das Engagement der Wirtschaft für die Energiewende angeht, bin ich bei B.A.U.M. in den besten Händen. Das habe ich vom ersten Tag an gespürt! Die Politik muss die Strukturen schaffen, um die Unternehmen bei der Energiewende zu unterstützen. Darüber hinaus ist eine intensive Kommunikationsarbeit wichtig, damit die Menschen dieses komplexe Vorhaben verstehen und seine Potenziale erkennen."
 | Prof. Dr. Maximilian Gege überreicht Bundesumweltminister Peter Altmaier den neuen B.A.U.M.-Intelligent Cities Report. | Chancen der Energiewende jetzt erkennen
Prof. Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M., wies darauf hin, dass B.A.U.M. und zahlreiche seiner Mitgliedsunternehmen in der Energiewende eine große Chance sehen, durch massive Investitionen zur energetischen Sanierung von Gebäuden (Heiztechnik, Dämmung, kontrollierte Lüftung, Fenster, Elektromotoren/-pumpen,) sowie in der Industrie (Druckluft, Beleuchtungskonzepte, Abwärmenutzung, Kühlung, Mess-, Steuerungs-, Regelungstechnik, etc.) und den privaten Haushalten grüne Umsätze zu erzielen und gleichzeitig zu einer spürbaren CO2-Reduktion beizutragen. Nach Auffassung des B.A.U.M.-Vorsitzenden wird bei der Diskussion um die Energiewende leider viel zu wenig über die herausragenden Chancen gesprochen. "Natürlich muss ein neues Marktdesign entwickelt, das EEG kritisch überprüft und das Emissionshandelssystem reformiert werden", so der Umweltökonom. "Ebenso sprechen wir uns für die Aufrechterhaltung des Marktanreizprogramms (MAP) bis 2015 sowie für Steuergutschriften/Sonderabschreibungen bei der Investition in energieeffiziente Geräte/Anlagen und energetische Gebäudesanierung, eine Entflechtung von EEG-Umlage und Börsenstrompreis sowie die Begrenzung der Befreiung von der EEG-Umlage aus", führte Gege aus.
Einsparpotenziale von 100 Milliarden Euro im Jahr
"Aber bei jährlich 200 Milliarden Euro Energiekosten in Deutschland und einem nachgewiesenen Einsparpotenzial von rund 30-50 Prozent in Wirtschaft, öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen etc., bei Privathaushalten und im Verkehr liegen die Einsparpotenziale bei 60 bis 100 Milliarden Euro jährlich, bei kurzen Amortisationszeiten von zum Teil drei bis fünf Jahren", erklärte er. Zudem werde so die beträchtliche Abhängigkeit von Energieimporten, die jährlich mit circa 80 Milliarden Euro zu Buche schlagen, reduziert. Neue Arbeitsplätze, zusätzlich enorme Steuereinnahmen etc. wären weitere positive Ergebnisse. Allein der Austausch von circa 15 Millionen veralteten, ineffizienten Heizungsanlagen würde für die deutschen Heizungsbauer einen Umsatz von circa 90-120 Milliarden Euro und den Staat eine zusätzliche Mehrwertsteuereinnahme von circa 17-23 Milliarden Euro bedeuten.
Die Wirtschaft fordert acht Punkte von der Politik
B.A.U.M. hat seine Anliegen an den Bundesumweltminister in einem Vorschlagspapier festgehalten, das dem Minister am Termin übergeben wurde. Kernforderungen:- Anschubfinanzierung eines Zukunftsfonds zur Finanzierung von Effizienzmaßnahmen in KMU, öffentlichen Einrichtungen und Privathaushalten. Als Weiterentwicklung des Modells sollen regionale Zukunftsfonds aufgelegt werden, die der vielfach vorhandenen Heimatverbundenheit von Menschen Rechnung tragen. Kapital wird von regionalen Anlegern gesammelt und für Maßnahmen in der Region zur Verfügung gestellt.
- Aufstockung, Verstetigung und Diversifizierung der staatlichen Förderung für energetische Gebäudesanierungen, insbesondere für Anlagentechnik (Heizsysteme, Pumpen, Lüftung, Steuerung etc.) mit einer starken Erhöhung der Sanierungsrate.
- Verstärkte Umsetzung der "Mittelstandsinitiative Energiewende" (BMU, BMWi, DIHK).
- Kosteneffizienter Ausbau der Erneuerbaren Energien, um bezahlbare Strompreise zu ermöglichen: gezieltere Förderung mit Blick auf die Wertschöpfung und die CO2-Vermeidungskosten
- Auf- und Ausbau intelligenter Stromnetze und Speicher
- Umsetzung und Förderung eines Schulungsprogramms zum Thema Energieeinsparung und Energieeffizienz für Mitarbeiter von Unternehmen
- Gesellschaftskampagne im Bereich Wärme: 15 von 19 Millionen Heizungsanlagen sind laut Branchenverband BDH veraltet und sollten dringend ersetzt werden. Gerade im Bereich Raumwärme und Warmwassererzeugung besteht großes Einsparpotenzial sowohl hinsichtlich der Energiemenge als auch in Bezug auf die Energiekosten (2. Miete). Die Sanierungs- bzw. Austauschraten sind deutlich zu gering und müssen mit Hilfe einer breit angelegten Gesellschaftskampagne dringend erhöht werden.
- Weitere Unterstützung der Initiative "Wirtschaft pro Klima": B.A.U.M. hat im Auftrag des Bundesumweltministeriums eine Initiative und Internetplattform als eine neue Plattform für klimaengagierte Unternehmen aufgebaut. Viele bekannte Unternehmen nutzen diese Plattform bereits zur Präsentation ihrer Erfolge, darunter u.a. die Deutsche Telekom, edding, die Otto Group, Rewe, Robert Bosch, Tengelmann, Hipp u.v.m.
Städte wie Hamburg können durch "intelligentes" Management 1,3 Milliarden Euro einsparen
 | forum-Autor Christoph Santner moderierte den Besuch von Bundesumweltminister Peter Altmaier bei B.A.U.M. | Prof. Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M. überreichte dem Minister auch den aktuellen B.A.U.M. "Intelligent Cities" Report. Der Report zeigt Bürgermeistern, Kommunalverantwortlichen, Stadtplanern oder anderen interessierten Lesern anhand von vielen bereits umgesetzten Best-Practice-Beispielen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Planung & Verwaltung und Wirtschaft, wie sie ihren Einflussbereich mit Hilfe der Instrumente Informations- und Kommunikationstechnologien, Bürgerbeteiligung und Finanzierung zu einer zukunftsfähigen Stadt umgestalten können. Einen Schwerpunkt bildet das Kapitel Energieeffizienz- und Klimaschutzpotenziale einer Metropole am Beispiel Hamburg, das erstmals belastbares Zahlenmaterial für die Region vorstellt. 1,3 Milliarden Euro könnten eingespart werden. Der Report wurde vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e. V. und Accenture initiiert und mit Unterstützung und unter Mitwirkung der Partner ECE, Hewlett-Packard, dem NATURpur Institut für Klima- und Umweltschutz sowie Panasonic erarbeitet.
B.A.U.M.-Mitgliedsunternehmen nutzen Begegnung mit Minister
Der Minister zeigte sich über den Austausch mit namhaften Persönlichkeiten aus der Hamburger Region hoch erfreut: Der bekannte Expeditionsleiter Arved Fuchs ließ sich die Gelegenheit, den Umweltpolitiker zu treffen, genauso wenig entgehen wie Biobäcker Thomas Effenberger, Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg, Herrmann Brennecke, Geschäftsführer von Grundfos sowie u. a. Vertreter von Airbus, Technische Universität Hamburg-Harburg, Tchibo, ECE, KPMG, tesa, Panasonic, TÜV-Nord, Unilever, Faber-Castell, Flughafen Hamburg, SIGNAL IDUNA Gruppe, Wiedmüller Interface GmbH, Still GmbH Handwerkskammer Hamburg und Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) und Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft.
Über B.A.U.M. e.V.:
1984 in Hamburg gegründet, ist B.A.U.M. e.V. mit rund 500 Mitgliedern die größte Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa. Neben vielen bekannten Unternehmen - von Alnatura bis Yves Rocher - unterstützen auch Verbände und Institutionen die Ziele und Forderungen des Verbandes für ein nachhaltigeres Wirtschaften.
"Intelligent Cities" zeigt, wie Leben und Wirtschaften in der Stadt intelligenter gestaltet werden können und anhand von vielen bereits umgesetzten Best bzw. Good Practice-Beispielen wird der Frage möglichst anwendungsorientiert nachgegangen.
Bürgermeister, Kommunalverantwortliche, Stadtplaner oder andere interessierte Leser demonstrieren, dass Maßnahmen oft leichter umzusetzen sind als gedacht.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auch hier.
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