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Der Themenpark der Expo 2000 praesentiert verschiedene Themen in grossen, aufwendigen Ausstellungsbereichen. Durch fast alle fuehrt ein vorgegebener Weg. Absperrungen und Betreuungspersonal achtet darauf, dass niemand diesen verlaesst. Der Weg ist in der Regel dunkel, der Boden kaum oder nicht sichtbar. Die Ausstellungsstuekke, meist Bildschirme oder Projektionsflaechen mit oft platten, technikverherrlichenden Aussagen, sind die einzigen Lichtpunkte. So kann die Aufmerksamkeit der BesucherInnen voll vereinnahmt werden. Gespraeche zwischen den BesucherInnen unterbleiben aufgrund der voelligen Dunkelheit, der daraus folgenden Abhaengigkeit von den Wegweisungen der Expo sowie der Licht- und Geraeuscheffekte. Die Ausstellungsart fuehrt somit dazu, dass die BesucherInnen voellig passiv konsumierend durch die Ausstellung gehen. Diskussionen oder laengeres Verharren an einer Stelle sind kaum moeglich, das Zurueckgehen, um sich eine Praesentation nochmal anzusehen, gar nicht. Ein besonders praegnanter Fall solcher manipulativer Praesentationsmethoden ist das Chemodrom in der Halle 7 ("Mensch"). Dort werden die BesucherInnen in ein Fahrzeug gesetzt und bewegen sich durch einen langen Tunnel. Dieser ist dunkel, nur die Informationen, die der Verband der Chemischen Industrie als Organisator des Chemodroms praesentiert, sind erleuchtet. Alle BesucherInnen erhalten einen Rundumlautsprecher umgehaengt, der sie von den Geraeuschen der Umgebung weitgehend abschirmt. Unterhaltung mit Mitfahrenden ist unmoeglich, Diskussionen unterbleiben. Dabei waere eine kritische Auseinandersetzung notwendig: Die Aussagen im Chemodrom kommen plakativ rueber, preisen Chemie und vor allem Gentechnik als Rettung gegen Hunger und Krankheiten. Hier wie auch in anderen Ausstellungsbereichen werden die Menschen mit ihren Krankheiten, Verhaltensweisen und dem unhinterfragt als "Problem" bezeichneten Bevoelkerungswachstum als Ursache von Umweltzerstoerung und Armut benannt. Die Technik bringt die Loesungen. Mit der Art der Ausstellung, in der Menschen zu KonsumentInnen degradiert und Mitgestaltungsprozesse, ja sogar die Diskussion ueberhaupt gezielt unterbunden werden, passt sich die Expo 2000 ihren Zukunftsbildern an. Dort bleibt kein Platz mit fuer Selbstbestimmung von Menschen, alles ist nach den Notwendigkeiten der High-Tech und der Profitmaximierung geregelt. Die Expo 2000 ist selbst schon eine Umsetzung der eigenen techniktotalitaeren Logik. Hinweise fuer JournalistInnen: Telefonkontakt zur ExpoKritik: Projektwerkstatt, 06401/903283 Unter dem Titel "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" ist ein Buch mit Visionen erschienen, die gegen die Expo-Zukunftsbilder stehen. Bestellungen gegen 19,80 DM bzw. als Rezensionsexemplar bei der Projektwerkstatt Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen, Tel. s.o., projektwerkstatt@apg.wwbnet.de Unter der Internetadresse www.projektwerkstatt.de/download kann eine bislang unveroeffentlichte Studie zur Expo 2000 heruntergeladen werden (PDF-Format). Diese war von der PDS in Auftrag gegeben worden, allerdings lehnte der Bundesvorstand sie wegen ihres brisanten Inhaltes ab.
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