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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Büro & Unternehmen    Datum: 07.05.2013
Ist unser Saatgut in Gefahr?
Was ist dran an den Meldungen, die die letzten beiden Wochen in den Medien und im Internet so hohe Wellen geschlagen haben?
Wird es noch schwieriger ökologisch gezüchtete Sorten offiziell anzumelden? Dürfen etwa Hobbygärtner oder Erhalterorganisationen Saatgut nicht mehr tauschen?

Seit über drei Jahren beschäftigt sich die Bingenheimer Saatgut AG eingehend mit der Saatgut-Rechtslage und vertritt die Positionen der ökologischen Saatgutarbeit und ökologischen Pflanzenzüchtung auf EU-Ebene. Dieses Jahr werden tatsächlich viele Entscheidungen in Brüssel getroffen, die große Auswirkungen auf die Zulassung ökologisch gezüchteter Sorten und somit auch auf ökologisches Saatgut haben werden. Auch für das Inverkehrbringen alter Sorten, die nicht in Sortenlisten geführt werden, kann es weiterhin für Erhaltungsorganisationen problematisch bleiben und sogar teuer werden. Gravierend kann die Saatgut-Rechtsrevision eben auch für die Züchtung neuer, samenfester Sorten werden, so dass eine unabhängige ökologische Pflanzenzüchtung tatsächlich in Gefahr ist. Auf diese Auswirkungen versuchen wir seit Jahren mit Hochdruck die Entscheidungsträger auf EU-Ebene hinzuweisen.

Von Hobbygärtnern über Großhändler bis hin zu großen Zeitungsredaktionen ist unsere Stellungnahme zu den aktuellen, kursierenden Meldungen zur Saatgut-Rechtsrevision gefragt. Am heutigen Vormittag, den 6.5.2013, hat die EU-Kommission ihren Vorschlag der Gesetzesvorlage für das neue Saatgutverkehrsgesetz bekannt gegeben.

"Seitens der Ökozüchtung sind wir von dem Vorschlag enttäuscht, unsere Forderungen wurden darin kaum berücksichtigt; im Gegenteil, zunehmende Behinderungen und gravierende Nachteile im Vergleich zur derzeit gültigen Rechtslage sind zu erwarten. Zum Beispiel wurde unsere Forderungen zur Stärkung der Möglichkeit, samenfeste, neu entwickelte Sorten besser in den Markt einzubringen, nicht berücksichtigt. Weder der Vorschlag, eine neue Kategorie für Sorten mit breiterer genetischer Bandbreite innerhalb der offiziellen Registerprüfung zu schaffen, noch für solche Sorten die Kriterien zur Homogenität, an die Bedürfnisse und Anforderungen der Bauern und Verbraucher anzupassen, wurden angenommen.

Auch unser Hinweis die Registerprüfung bzw. auch die Wertprüfung ökologisch gezüchteter Sorten durch die Ämter müsse unter ökologischen Voraussetzungen sowie in der Ursprungsregion durchgeführt werden, wurde nicht berücksichtigt." So Gebhard Rossmanith, Vorstand der Bingenheimer Saatgut AG. Die Bingenheimer Saatgut AG bietet ausschließlich ökologische Saaten von samenfesten Sorten an, darunter die 50 Gemüse-Neuzüchtungen des Verein Kultursaat e.V., aber auch andere Sorten von Gemüse, Kräutern und Blumen für den Erwerbs- und Hobbyanbau.

Die aktuelle Stellungnahme finden Sie hier zum Download.


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