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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 02.05.2013
Richtiger EU-Vorstoß
Arbeitsbedingungen von Näherinnen in Bangladesch verbessern
Zu den über 400 Toten nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch und den Drohungen der Europäischen Kommission, den Marktzugang für Produkte aus Bangladesch einzuschränken, erklären Uwe Kekeritz MdB und Volker Beck MdB, Sprecher für Menschenrechtspolitik:

Die Ankündigung der EU-Kommission, den Zugang für Textilien aus Bangladesch zu erschweren, wenn die bangladeschische Regierung die Arbeitsbedingungen und die völlig unzureichenden Sicherheitsstandards nicht wesentlich verbessert, ist zu begrüßen. Nun müssen der Ankündigung Taten folgen. Die Außenbeauftragte Cathrine Ashton und Handelskommissar Karel de Gucht müssen der Regierung Bangladeschs klare Fristen setzen und Konsequenzen benennen, um den Druck zu erhöhen. Als wichtigster Handelspartner von Textilien hat Europa hier großen Einfluss.

Auch der Druck auf die großen Handelsketten muss erhöht werden. Leider weigert sich die Regierung Merkel nach wie vor, konkrete Schritte zu gehen. Wir fordern die verpflichtende Offenlegung von sozialen Standards in den Zulieferfirmen deutscher und europäischer Konzerne. Für den Rohstoffsektor hat dies das europäische Parlament jüngst gegen den expliziten Willen der Bundesregierung durchgesetzt. In den kommenden Jahren sollen weitere Branchen folgen. Angela Merkel und ihre zuständige Ministerin Ursula von der Leyen müssen ihre Blockadehaltung endlich aufgeben.

Die Versklavung von tausenden von Näherinnen und der Tod von über 1000 Näherinnen in den vergangenen Jahren liegen auch in der direkten Verantwortung deutscher und europäischer Konzerne. Im aktuellen Fall hatten die Handelsketten Primark (Großbritannien), Mango (Spanien) und Benetton (Italien) in den betroffenen Fabriken produzieren lassen. Ob auch deutsche Fabriken dabei waren, ist noch unklar. Wir verlangen von den Konzernen den Schutz der Menschen und gute Arbeitsbedingungen in den Vordergrund zu stellen und nicht etwa die Gewinnmarge, wie das bislang der Fall ist.


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