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Rubrik:Verkehr    Datum: 20.09.2000
Das Fahrrad und der Wirtschaftsverkehr
Der Bundesverband der Fahrradkurierdienste
Nicht das Auto, sondern das Fahrrad ist das am meisten genutzte Verkehrsmittel der Welt. In den 50/60er Jahren wurde das Rad im Zuge des Wirtschaftswunders ausgemustert und zum Fortbewegungsmittel zweiter Klasse. Mit der Ökologiebewegung hielt es wieder Einzug. 1985 startete der erste deutsche Fahrradkurierdienst in den Wirtschaftsverkehr. Was damals aus Idealismus und als Trotzreaktion gegen die weitgehend automobile Gesellschaft begann, ist inzwischen zu einem größtenteils etablierten Wirtschaftszweig herangewachsen. Das Angebot reicht von stadtbezogenen Kurieraufträgen über Botendienste für Firmen bis zu überregionalem Versand in Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsträgern. Transporte bis zu 10 kg bilden dabei den Hauptanteil, aber auch Sondertransporte bis 200 kg werden angeboten. Für eine überregionale Schnellverbindung soll eine Vernetzung von Fahrradkurierdiensten mit der Bahn AG sorgen. Ein Same-Day-Service per Rad und Bahn könnte, bei einer flexibleren Preispolitik der Bahn AG, zu einer attraktiven Alternative gegenüber der motorisierten Konkurrenz werden.

Markt und Ökologie
Das anhaltende Wachstum spricht für den Bedarf und die Leistungen. Neben der Schnelligkeit, ökologischen Aspekten und Wirtschaftlichkeit sind Zuverlässigkeit und individueller Service besonders gefragt: Die Erarbeitung eines gemeinsamen Qualitätsstandards ist eine der Aufgaben des Verbandes.
Laut Aussage einer nicht repräsentativen Untersuchung beträgt der Marktanteil an Kuriersendungen fünf Prozent, führen ca. 130 Fahrradkurierdienste jährlich 15 Mill. Transportfahrten durch und fahren täglich ca. dreimal um den Äquator. Fahrradkurierdienste ersparen uns einiges an Schadstoffen und Abgasen, müssen sich aber ständig darin bewegen. Sie sind gezwungen, sich an einer Verkehrsstruktur zu orientieren, die das Fahrrad immer noch zum Fortbewegungsmittel zweiter Klasse degradiert. Das schlägt sich auch in Untersuchungen zum Thema Wirtschaftsverkehr nieder. Fahrradkurierdienste tauchen dort äußerst selten auf.

Der Verband
Am 22.9.1996 gründete sich in Dresden der Bundesverband der Fahrradkurierdienste. Inzwischen sind dem Verband etwas mehr als ein Drittel aller in der BRD tätigen Fahrradkurierdienste angeschlossen. Die Tendenz ist steigend und wir hoffen, in nicht allzu ferner Zeit alle Radkuriere unter einem Dach vereint zu haben. Zur Mitgliedschaft berechtigt sind neben Fahrradkurierdiensten und FahrerInnenvertretungen auch Fördermitglieder aus Fahrrad affinen Branchen.

Seine Orientierung
Für den Verband ist die Förderung des Rades verkehrspolitisch notwendig. Eine sinnvolle ökologische Mobilität muss gefördert werden. Seine Mitglieder praktizieren dies ohnehin, wollen jedoch die Fahrradkultur insgesamt unterstützen und dafür Sorge tragen, dass dem Fahrradverkehr der Raum zugestanden wird, der ihm zukommt.

Seine Ziele
- intensive Öffentlichkeitsarbeit
- Kontakte zu Industrie, Gewerbe und Handel
- Organisation von Fortbildungen
- Schaffung eines allgemein zugänglichen Infopools
- Qualitätssicherung (Gütesiegel)
- bundesweite Vernetzung der Radkuriere mit der Bahn AG
- Verkehrspolitik nach ökologischen Prinzipien

Fest installierte bundesweite Arbeitskreise beschäftigen sich bereits mit diesen Themen.

Im aktuellen ECO-Address finden Sie neben diesem Artikel über 360 Bezugsquellen zum Thema Fahrrad.



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