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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 27.03.2013
Beinfreiheit für Legehennen
Wieder einmal hat die Wirtschaft Verbraucherministerin Aigner überholt.
Zu den Konsequenzen der aktuellen Abfrage der Grünen Bundestagsfraktion bei 74 großen Lebensmittelherstellern zur Haltungsform bei verarbeiteten Eiern erklären Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik und Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik:

Wieder einmal hat die Wirtschaft Verbraucherministerin Aigner überholt. Während Frau Aigner die Käfighaltung immer noch verteidigt, haben 42 Prozent der befragten Unternehmen bereits erkannt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher keine Eier aus Käfighaltung in verarbeiteten Lebensmitteln wollen. Kleingruppen-Käfige sind kaum besser als die bisherigen konventionellen Käfige und bedeuten quälerische Haltung für die Legehennen.

Leider werden bisher nur wenige Produkte freiwillig gekennzeichnet. Wer Nudeln, Kuchen oder einen Osterzopf kauft, weiß meist nicht, ob Käfigeier enthalten sind. Das muss sich endlich ändern. Wir brauchen eine verpflichtende Kennzeichnung, so dass Kundinnen und Kunden selbst entscheiden können, was sie kaufen wollen.

Die fehlende Kennzeichnungspflicht bedeutet vor allem einen wirtschaftlichen Nachteil für Hersteller, die keine Käfigeier mehr einsetzen. Nur wenn Kunden wissen, in welchen Produkten Eier aus quälerischer Haltung stecken, ist ein differenzierter Markt möglich. Das hat die seit 2004 verpflichtende Haltungskennzeichnung für frische Eier beeindruckend gezeigt. Inzwischen werden kaum noch Käfigeier gekauft, im vergangenen Jahr gerade einmal vier Prozent.

Unsere Zahlen zeigen, dass die Botschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Lebensmittelindustrie angekommen ist. Zwar verstecken 26 Prozent der Hersteller nach wie vor Käfigeier in verarbeiteten Lebensmitteln. Fast alle haben aber auch angekündigt, auf Eier aus alternativen Haltungsformen umstellen zu wollen.

Wir sprechen uns für ein generelles Käfigverbot und eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform bei Eiern in verarbeiteten Lebensmittel aus, zuletzt in der vergangenen Woche in einem Antrag, der von der Regierungskoalition abgelehnt wurde.

Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher


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